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Die Corona-Pandemie hat den großen Karnevalsumzügen 2021 einen Knüppel zwischen die Beine geworfen - Karnevalisten und Jecken finden jedoch im TV-Programm ein Trostpflaster. Alle Karnevalssendungen gibt's hier im TV-Fahrplan.
Normalerweise würden alle Jecken, Narren und Faschingsfans spätestens ab dem 15. Februar 2021 kollektiv Kopf stehen - doch die mit dem Rosenmontag am 15.02.2021 ihren Höhepunkt erlebende Karnevalszeit fällt in diesem Jahr aufgrund der nach wie vor nicht überwundenen Corona-Pandemie flach. Buntes Getümmel auf den Straßen von Köln, Mainz oder Aachen zu Rosenmontagsumzügen ist in diesem Jahr nicht an der Tagesordnung - doch im TV-Programm finden Jecken landauf, landab einen Trost.
Zahlreiche Fernsehsender haben nämlich trotz der nicht stattfindenden Karnevalsumzüge Faschingssendungen ins Programm genommen - damit dürfte zumindest beim Feiern in den eigenen vier Wänden die passende Stimmung aufkommen. Wann in welchem Sender welches Karnevalsprogramm läuft, verrät der TV-Überblick für Rosenmontag und Faschingsdienstag. Übrigens: Die jeweiligen Sendungen sehen Sie nicht nur im Free-TV im WDR. SWR, HR oder BR, sondern auch in den jeweiligen Mediatheken der Sender online im Live-Stream.
Los geht's nicht erst am Rosenmontag, sondern bereits Tage vorher. Am 12. Februar beispielsweise gibt es im Ersten den Karnevalsklassiker "Mainz bleibt Mainz" zu sehen - der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) überträgt das närrische Spektakel in Zusammenarbeit mit vier Fastnachtsvereinen aus Mainz aus dem Kurfürstlichen Schloss, wenn auch ohne Saalpublikum. Darüber hinaus senden mehrere öffentlich-rechtliche Sender Karnevalsprogramme mit Best-ofs vergangenen Karnevalsjahre. Ein Überblick:
Donnerstag, 04.02.2021:
Freitag, 05.02.2021:
Samstag, 06.02.2021:
Sonntag, 07.02.2021:
Montag, 08.02.2021:
Dienstag, 09.02.2021:
Mittwoch, 10.02.2021:
Donnerstag, 11.02.2021:
Freitag, 12.02.2021:
Samstag, 13.02.2021:
Sonntag, 14.02.2021:
Montag, 15.02.2021:
Dienstag, 16.02.2021:
Mittwoch, 17.02.2021:
Wie können Jecken Karneval trotz Corona-Pandemie feiern? Wann und wo finden alternative Prunksitzungen statt? Und was hat sich die Karnevalshochburg als Ersatz für den Rosenmontagsumzug 2021 einfallen lassen? Das und mehr verraten die Karnevals-News im Ticker.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) freut sich auch in Corona-Zeiten auf die Fernsehfastnacht "Mainz bleibt Mainz" - auch wenn diesmal das Publikum fehlt. "Das übliche Fastnacht-Feiern ist ein Problem in diesem Jahr", sagte Dreyer an Weiberfastnacht in Mainz. Sie appellierte an die Menschen, sich auch an den närrischen Tagen an die Kontaktbeschränkungen zu halten. "Wir haben wahnsinnig viel gemeinsam erreicht in den vergangenen Wochen, und das dürfen wir nicht gefährden", sagte sie mit Blick auf die Corona-Neuinfektionen. Es spreche aber nichts dagegen, zu Hause mit dem Partner oder im ganz engen Familienkreis "auch mal auf den Putz zu hauen".
Die traditionelle Fernsehfastnacht "Mainz bleibt Mainz" wird am Freitag von 20.15 Uhr bis 22.58 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Nur der Zusatz "wie es singt und lacht" ist mit Blick auf die Not in der Pandemie gestrichen. Ebenso wie das Publikum im Saal. Geschunkelt wird nicht im Kurfürstlichen Schloss, sondern daheim vor den Bildschirmen.
Mit corona-gerechten Aktionen haben die Narren in Baden-Württemberg am "Schmotzigen Dunschtig" die heiße Phase der Fastnacht eingeläutet. In Weingarten trafen sich am Donnerstagmorgen etwa einige wenige Narren vor dem Rathaus, um die Fastnacht auszurufen. Mit Hilfe von speziell präparierten Schwertern oder langen Streckscheren verteilten sie mit Sicherheitsabstand Walnüsse und Süßigkeiten. Die Zunft hatte die Aktion vorher geheimgehalten, um keine Menschenansammlung herbeizuführen.
In Furtwangen feierten gläubige Fastnachts-Freunde am Morgen eine Narrenmesse. Kostümierte Besucher lauschten der fastnachtlich angehauchten Predigt des Pfarrers, der zu diesem Anlass mit Mütze und Sonnenbrille erschien. Wer teilnehmen wollte, musste sich vorab anmelden. Maximal 75 Personen hatten Zutritt zur katholischen Kirche St. Cyriak.
Am Donnerstag vor dem Aschermittwoch beginnt in Baden-Württemberg normalerweise die Fasnet-Hauptsaison - mit Aktionen wie Schulbefreiuungen oder Rathaussturm. In diesem Jahr ist wegen der Corona-Beschränkungen alles anders. "Wir haben die Zünfte ermutigt, dass sie trotz allem etwas machen", sagte Klaus-Peter Klein, Narrenmeister des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte. Es gehe darum, ein Zeichen an die Bevölkerung zu senden und zu zeigen, dass es die Fastnacht noch gebe.
An Weiberfastnacht beginnen traditionell die tollen Tage - doch diesmal läuft das närrische Treiben wegen Corona auf Sparflamme. Rathausstürmungen, Krawattenkürzungen, Konzerte und Sitzungen: alles abgesagt. In Köln müssen die Beschäftigten der Stadt sogar ganz normal arbeiten.
Einiges tut sich aber doch: So findet in der Kölner Lanxess-Arena eine große Karnevalsshow statt, die gestreamt wird. Ziel der Show ist es, Spenden für notleidende Karnevalskünstler, Bühnenarbeiter, Fahrer und Tanzgruppen zu sammeln. Viele von ihnen sind durch Corona in ihrer beruflichen Existenz gefährdet. Moderiert wird das Programm von Guido Cantz und Mirja Boes.
In Köln - das an Weiberfastnacht sonst Hunderttausende Touristen anzieht - ist es diesmal im gesamten Stadtgebiet verboten, Alkohol im öffentlichen Raum zu konsumieren. An bestimmten Hotspots darf auch kein Alkohol verkauft werden. Polizei und Ordnungsamt wollen Verstöße gegen die Corona-Regeln wie auch gegen das Alkoholverbot konsequent ahnden. Auch private Partys würden nicht toleriert, sagte ein Polizeisprecher: "Die müssen damit rechnen, dass wir einschreiten."
Motivwagen, Musikgruppen, Pferde und das Dreigestirn: Es soll alles möglichst ähnlich werden wie beim richtigen Kölner Rosenmontagszug - nur eben viel kleiner. Weil der große Zug wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht durch die Straßen der Domstadt ziehen kann, soll er im Miniaturformat vor einer 32 Meter langen Kulisse rollen. Das WDR-Fernsehen zeigt die Kleinausgabe am Rosenmontag (15. Februar).
"Es ist ein Gesamtkunstwerk geworden und wird sicherlich ein Zeitzeugnis sein", sagte Zugleiter Holger Kirsch am Donnerstag beim Richtfest des Rosenmontagszugs. 177 Stockpuppen des Hänneschen-Theaters bilden die Teilnehmer und die Zuschauermenge. Die 16 Wagen sind im Maßstab 1:3 gebaut.
In Köln gilt während der Karnevalstage wegen des Coronavirus ein weitgehendes Alkoholverbot. "Es wird an den sogenannten tollen Tagen, die mit Weiberfastnacht beginnen und mit Veilchendienstag enden, ein Alkoholverkaufs- und Konsumverbot geben, zu unterschiedlichen Zeiten", kündigte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Mittwoch an. An Weiberfastnacht werde das Verbot ab 11 Uhr gelten, an den anderen Tagen ab 15 Uhr. Das Verbot werde nicht stadtweit gelten, sondern nur an den Stellen, an denen sich die Feiern normalerweise konzentrierten.
Ein Hamster mit Klopapierrollen, Christian Drosten, Karl Lauterbach und Hendrik Streeck als Top-Influencer und schwarze Schäfchen, die in einer zur Waschmaschine umfunktionierten katholischen Kirche wieder weiß gewaschen werden: Das sind einige Motive aus dem diesjährigen Kölner Rosenmontagszug. Der echte Zug findet zwar wegen der Corona-Krise nicht statt - doch er wird im Miniaturformat des Kölner Stockpuppentheaters Hänneschen nachgebaut. Andere Motive sind Donald Trump, Geisterspiele in Fußballstadien und die AfD, die von einem braunen Haufen zum nächsten fliegt: von Pegida zu den Querdenkern. Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) will den Puppenzug an Rosenmontag im Fernsehen zeigen.
Eine Sprecherin des Festkomitees Kölner Karneval sagte: "Die Kosten für den Dreh und den Bau liegen bei uns. Unsere Wagenbauer bauen 16 Persiflagen plus sechs weitere Wagen. Einen Teil der Kulisse und die Puppen stellt das Hänneschen."
Der Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly zeigte sich skeptisch, was die Chancen angeht, den Rosenmontagszug der Landeshauptstadt im Sommer nachzuholen. "Da redet im Moment niemand von, da macht keiner Pläne", sagte Tilly der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist ja auch sehr fraglich, ob wir bis dahin schon eine Herdenimmunität haben." Die Idee der Düsseldorfer, einen Rosenmontagszug bei begrenzter Zuschauerzahl durch das Stadion zu führen, war angesichts des harten Lockdowns bereits im Dezember verworfen und zu den Akten gelegt worden.
Mit einem Spendenmarathon in der Lanxess-Arena an Weiberfastnacht wollen Kölner Karnevalskünstler notleidenden Kollegen, aber auch Bühnenarbeitern, Fahrern oder Tanzgruppen unter die Arme greifen. Wie das Festkomitee Kölner Karneval am Montag mitteilte, ist ein "coronakonformes Streaming-Event mit Bands, Rednern und jeckem Programm" geplant. Moderiert wird es von Guido Cantz und Mirja Boes. Dabei soll zu Spenden für all jene aufgerufen werden, die durch den Ausfall von Sitzungen, Bällen und Partys in ihrer beruflichen Existenz gefährdet sind. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn verwies auf eine Prognose der Boston Consulting Group, wonach von den rund 600 Millionen Umsatz im Kölner Karneval bei einem kompletten Lockdown etwa 98 Prozent wegfallen werden.
Scheiben wischen und schunkeln: In Monheim am Rhein sollen Karnevalisten in einem Autokino trotz Pandemie Sitzungen feiern können. Geplant sind fünf Veranstaltungen - darunter eine "Drive-in-Prunksitzung" und ein "Altweiber-Drive-in", wie die Monheimer Kulturwerke am Mittwoch mitteilten. Mit dabei sollen bekannte Bands und Redner sein - etwa die Höhner, Bläck Fööss und Bernd Stelter. Das Ganze spiele sich auf einer Wiese in Nähe des Rheins ab.
Ausdrücklich erwünscht ist es, sich selbst und auch das Auto zu verkleiden. In der "Drive-in-Damensitzung" und der "Drive-in-Herrensitzung" werden im Corona-Ausnahmejahr zudem die jeweils anderen Geschlechter als Besucher akzeptiert. In anderen Orten des Rheinlands ist ebenfalls Autokino-Karneval geplant.
Wegen der Corona-Pandemie wird es in diesem Jahr in den Behörden des Landes Nordrhein-Westfalen kein dienstfrei an Rosenmontag geben. Das hat die Landesregierung am Dienstag beschlossen. In den Karnevalshochburgen Düsseldorf und Köln seien angesichts der Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen die geplanten Rosenmontagszüge bereits abgesagt worden, teilte das Innenministerium am Dienstag mit. Damit sei die Begründung für ein Beibehalten der bisherigen Dienstzeitregelung für den Rosenmontag 2021 entfallen.
Die alljährliche Regelung, die Behörden am Rosenmontag vom Dienst zu befreien, geht auf einen Beschluss der Landesregierung von 1970 zurück. Die Behörden in Düsseldorf und andernorts seien normalerweise aufgrund der großen Karnevalsumzüge, abgesperrter Innenstädte und großer Menschenansammlungen nur schwer zu erreichen, war als Begründung genannt worden.
Das Kölner Dreigestirn ist nicht wie üblich im Kölner Gürzenich, sondern erstmals "unterwegs" in einem Hotel am Gereonskloster proklamiert worden. Zuvor hatten sich Prinz Sven I., Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie am Freitag auf eine Tour vorbei an geschlossenen Kölner Restaurants und Kneipen begeben.
Proklamiert wurde das Dreigestirn schließlich von Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Sie hob die Bedeutung des Karnevals für die Kölner in schwierigen Zeiten hervor: "Der Karneval ist in Köln das Fest des Zusammenhalts." Das Sessionsmotto lautet entsprechend: "Nur zesamme sin mer Fastelovend" (Nur zusammen sind wir Karneval).
Mit der Proklamation - der Übergabe der Insignien durch die Oberbürgermeisterin - werden die Tollitäten offiziell ins Amt gehoben und dürfen nun öffentlich im Ornat auftreten.
Bis Aschermittwoch regiert das Dreigestirn nun über die Kölner Jecken - in einer wegen der Corona-Pandemie ungewöhnlichen Session. "Eine besondere Herausforderung, keine Frage", so der frisch proklamierte Prinz Sven I..
Der Akt der Proklamation wurde zum ersten Mal in der Geschichte des Kölner Karnevals in Form eines Roadmovies durchgeführt. Dabei wurde unter den aktuellen Vorgaben der Corona-Schutzverordnung gedreht. Darüber hinaus seien alle Akteure täglich auf das Virus getestet worden. Am 17. Januar wird der Film im WDR-Fernsehen um 20.15 Uhr zu sehen sein.
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loc/news.de/dpa