Microsoft in der Kritik: Windows-10-Support endet - viele Geräte stehen vor dem Aus
Mit dem Ende des kostenlosen Supports für Windows 10 plant jeder dritte Nutzer in Deutschland, sich einen neuen Computer kaufen - obwohl die Geräte technisch gesehen noch funktionstüchtig sind. Das sorgt für jede Menge Elektroschrott.
Erstellt von Felix Schneider - Uhr
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- Microsoft beendet 2026 den Support für Windows 10 komplett
- Viele Nutzer planen bereits jetzt den Kauf eines neuen Geräts
- Die Verbraucherzentrale sieht das Vorgehen Microsofts kritisch
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Das Ende einer Ära naht heran: Microsoft stellt den kostenlosen Support für Windows 10 ab dem 14.10.2026 vollständig ein. Schätzungsweise Millionen Computer sind hierzulande betroffen. Eine aktuelle Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) unter 800 Windows-Nutzern zeigt: 31 Prozent gehen davon aus, sich einen neuen Computer kaufen zu müssen – oder haben dies bereits getan.
Verbraucherzentrale wirft Microsoft Ressourcenverschwendung vor
Der Verbraucherzentrale Bundesverband übt scharfe Kritik an Microsofts Vorgehen. "Das Vorgehen von Microsoft hat für eine Menge unnötigen Elektroschrott gesorgt und den Geldbeutel vieler Menschen belastet", erklärt vzbv-Vorständin Ramona Pop. Nach Ansicht der Verbraucherschützer hat der Softwarekonzern die Nutzer in eine Zwickmühle gebracht - entweder investieren sie in neue Hardware oder sie setzen ihre digitale Sicherheit aufs Spiel. Besonders ärgerlich: Viele Geräte, deren Windows-10-Support endet, landen nun im Müll - auch, wenn ihre eigentliche Lebensdauer bei weitem noch nicht erreicht ist.
Millionen Nutzer surfen ohne Schutz durchs Netz
Die Umfrageergebnisse offenbaren ein erhebliches Sicherheitsproblem: 34 Prozent der Windows-10-Nutzer will das Betriebssystem auch ohne Aktualisierungen weiter verwenden. Damit setzen sich Millionen Menschen in Deutschland einem erhöhten Risiko durch Cyberangriffe und Schadsoftware aus.
Knapp ein Viertel der Befragten lehnt es zudem ab, sich zum Zweck des verlängerten kostenlosen Supports bei Microsoft zu registrieren. Damit bleiben auch alle weiteren Sicherheitsupdates aus, die Sicherheitslücken schließen sollen. Das macht ihre Geräte anfälliger für Hacking-Angriffe, bei denen persönliche Daten ausgelesen oder Schadsoftware installiert werden.
EU soll verbindliche Mindeststandards festlegen
Die Verbraucherzentrale fordert nun politische Konsequenzen auf europäischer Ebene. "Es braucht klare Vorgaben von der EU: Support-Zeiträume müssen an die Nutzungsdauer der Geräte angepasst werden", betont Ramona Pop. Die digitale Sicherheit dürfe nicht allein von Unternehmensentscheidungen abhängen.
Auch die befragten Verbraucher sprechen sich für längere Unterstützungszeiträume aus. Im Durchschnitt erwarten sie Sicherheitsupdates über einen Zeitraum von zehn Jahren. Wer heute einen neuen Rechner mit Windows 11 kaufe, wisse nicht, wie lange dieser mit Updates versorgt werde, kritisiert der Verband.
Als mögliches Instrument sieht die Verbraucherzentrale den Cyber Resilience Act der EU-Kommission. Dieses Regelwerk könnte verbindliche Mindeststandards für den Support digitaler Produkte vorschreiben und so mehr Planungssicherheit schaffen.
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sfx/bua/news.de/dpa/stg
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