AWS-Crash: Halbes Internet offline - Störung legt Amazon Prime und Co. lahm

Millionen Menschen weltweit können seit diesem Morgen weder ihre Lieblingsserie streamen noch mit Freunden chatten - ein einziges fehlerhaftes Rechenzentrum in Virginia hat das halbe Internet lahmgelegt.

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Bei Amazon Web Services liegt aktuell eine Störung vor, die eine Vielzahl an Diensten lahmlegt. (Foto) Suche
Bei Amazon Web Services liegt aktuell eine Störung vor, die eine Vielzahl an Diensten lahmlegt. Bild: AdobeStock/xiaoliangge
  • Zahlreiche Online-Dienste von Amazon Web Services (AWS) scheinen aktuell zu streiken
  • Nutzer bekommen Fehlermeldungen und Scheitern teilweise bereits beim Einloggen
  • Ursache ist eine Störung in einem AWS-Rechenzentrum in Virginia, USA

Seit den frühen Morgenstunden des 20. Oktober kämpfen Millionen Nutzer weltweit mit nicht erreichbaren Online-Diensten. Hinter dem massiven Ausfall steckt eine schwerwiegende Störung bei Amazon Web Services (AWS), dem Cloud-Giganten, auf den unzählige Internetplattformen angewiesen sind. Bei dem Versuch, ihre gewohnten Apps und Webseiten aufzurufen, stoßen Nutzer auf Fehlermeldungen wie "internal server error" oder werden mit Cloudflare-Fehlerseiten konfrontiert, wie unter anderem das Tech-Magazin "PC Welt" berichtet.

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Digitaler Dominoeffekt trifft Tech-Giganten und Gaming-Welten

Die Liste der lahmgelegten Dienste liest sich wie ein Who's Who der digitalen Welt. Messenger-Dienste wie Signal und Snapchat verweigern ihren Nutzern den Zugang. Social-Media-Riese Facebook meldet Probleme, während Gaming-Plattformen wie Fortnite, Roblox und der Epic Games Launcher komplett offline sind.

Auch Amazons hauseigene Dienste bleiben nicht verschont: Prime Video streamt keine Inhalte mehr, Alexa-Geräte reagieren nicht auf Sprachbefehle und vorprogrammierte Routinen versagen. Geschäftskritische Anwendungen wie Zoom, Slack, Canva und der Bezahldienst Venmo sind ebenfalls betroffen. Selbst KI-Dienste wie Perplexity AI und Projektmanagement-Tools wie Asana und Monday.com melden Totalausfälle.

AWS-Rechenzentrum in Virginia als Störungsquelle identifiziert

Die technische Ursache des weltweiten Chaos liegt in der US-EAST-1-Region, einem kritischen AWS-Rechenzentrum in Nord-Virginia. Amazon bestätigte auf seiner Service-Statusseite erhöhte Fehlerraten und Latenzen bei mehreren Diensten. "Wir sind aktiv damit beschäftigt, das Problem zu beheben und die Ursache zu verstehen", teilte das Unternehmen mit.

Die Störung begann laut AWS-Statusmonitor bereits um 9:11 Uhr MEZ. Betroffene Kunden können derzeit nicht einmal Support-Tickets erstellen, um Hilfe anzufordern. Signal-Präsidentin Meredith Whittaker bestätigte auf Bluesky den Zusammenhang zwischen den Signal-Ausfällen und der größeren AWS-Störung. Amazon kündigte an, binnen einer Stunde weitere Informationen bereitzustellen.

Cloud-Monopol wird zur digitalen Achillesferse

Der simultane Kollaps unterschiedlichster Plattformen offenbart die riskante Konzentration der digitalen Infrastruktur. Wenn ein einziger Fehler in einem AWS-Rechenzentrum genügt, um weltweit Kommunikation, Unterhaltung und Geschäftsprozesse lahmzulegen, wird die Verwundbarkeit des modernen Internets schonungslos entblößt. Die US-EAST-1-Region entwickelt sich dabei zum wiederkehrenden Problemkind: Bereits 2020, 2021 und 2023 führten Störungen in diesem Bereich zu globalen Ausfällen.

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