Wacken 2025: Polizei warnt vor Smartwatch-Chaos auf dem Festival

700 Fehlalarme auf einmal: Beim Download Festival in England lösten Smartwatches headbangender Metalfans massenhaft Notrufe aus - nun wird befürchtet, dass sich dies beim Wacken 2025 wiederholen könnte.

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In England lösten übermotivierte Fans versehentlich über 700 Notrufe aus - das will man beim Wacken Open Air nun verhindern. (Foto) Suche
In England lösten übermotivierte Fans versehentlich über 700 Notrufe aus - das will man beim Wacken Open Air nun verhindern. Bild: picture alliance/dpa | Marcus Brandt
  • Polizei warnt davor, Smartwatches bei Wacken 2025 zu tragen
  • Bei einem anderen Festival kam es zu massenhaften versehentlichen Notrufen
  • Der Grund: Die Sensoren reagieren empfindlich auf heftige Bewegungen - wie in der Moshpit

Wer mit seiner Smartwatch zum Wacken 2025 pilgert, sollte vorher unbedingt die Einstellungen überprüfen. Die Polizei warnt eindringlich vor massenhaften Fehlalarmen durch die automatische Unfallerkennung der cleveren Uhren. Die Warnung kommt nicht von ungefähr: Laut einem Facebook-Post der Behörde Leicestershire in England registrierte diese kürzlich rund 700 zusätzliche Notrufe beim dort stattfindenden Download Festival.

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Moshpit verwirrt Hightech-Sensoren

Die moderne Unfallerkennung der Smartwatches ist eigentlich ein Lebensretter - doch bei Metal-Konzerten wird sie zum Problem. Die ausgeklügelten Sensoren registrieren heftige Bewegungen und abrupte Richtungswechsel als potenzielle Unfälle. Besonders im berüchtigten Moshpit, wo sich Fans gegenseitig mit voller Wucht wegstoßen, schlagen die Algorithmen Alarm.

Was für Metalheads zum normalen Konzertvergnügen gehört, interpretiert die Technologie als ernsthafte Gefahr. Die Smartwatch kann nicht zwischen kontrolliertem Chaos und echten Notfällen unterscheiden. Sobald die Sensoren einen vermeintlichen Sturz oder Zusammenstoß registrieren, setzt das Gerät automatisch einen Notruf ab - ohne dass der Träger es überhaupt bemerkt.

Rettungskräfte am Limit durch Phantom-Notfälle

Die Flut an Fehlalarmen bringt die Einsatzzentralen an ihre Grenzen. Jeder eingehende Notruf muss ernst genommen und überprüft werden - auch wenn er von einer übereifrigen Smartwatch stammt. Die Polizei in Leicestershire berichtete, dass Mitarbeiter sämtliche Alarme bewerten und teilweise sogar zurückrufen mussten, um die tatsächliche Lage zu klären.

Diese zeitraubenden Überprüfungen haben ernste Konsequenzen: Während die Einsatzkräfte Phantom-Notfälle abarbeiten, können echte Hilfesuchende nicht durchkommen. Die Leitungen sind blockiert, wertvolle Ressourcen gebunden. Was als technische Sicherheitsfunktion gedacht war, entwickelt sich bei Großveranstaltungen zur gefährlichen Belastung für das Rettungssystem.

Flugmodus statt Fehlalarm: So schützen Sie die Einsatzkräfte

Die Lösung ist denkbar einfach: Bevor die ersten Gitarrenriffs über das Festivalgelände schallen, sollten Smartwatch-Besitzer ihr Gerät in den Flugmodus versetzen. Alternativ lässt sich die automatische Unfallerkennung in den Einstellungen temporär abschalten.

Falls doch ein Notruf abgesetzt wurde - egal ob echt oder versehentlich - raten die Behörden zur Vorsicht: Anrufe von unterdrückten Nummern sollten unbedingt angenommen werden. Dahinter könnten sich Einsatzkräfte verbergen, die den Alarm verifizieren wollen. Mit diesen simplen Maßnahmen lässt sich verhindern, dass die Rettungsdienste beim Wacken 2025 von einer Welle falscher Notrufe überrollt werden.

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