Fußball News: Fanhilfen beklagen harte Polizeieinsätze - GdP widerspricht

Der Umgang von Polizeikräften mit Anhängern bei Fußballspielen wird immer wieder kritisiert. Der Dachverband der Fanhilfen fordert eine Trendumkehr. Eine Gewerkschaft hält deutlich dagegen.

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Aktuelle Fußball-Nachrichten lesen Sie hier auf news.de. Bild: picture alliance/dpa | David Inderlied

Der Dachverband der Fanhilfen hat erneut überzogene Polizeieinsätze gegen Fußballfans beklagt. In seinem Bericht zur Saison 2024/25 dokumentierte der Verein wie schon im vergangenen Jahr 24 Fälle - von der Bundesliga über die 2. und 3. Liga bis zur Regionalliga.

"Unser neuer Saisonbericht zeigt deutlich, dass die Sicherheitsbehörden auch nach der Heim-EM mit hohem Repressionsdruck gegen Fans vorgehen. Somit kann weder in der Qualität noch in der Quantität der Einsätze eine Verbesserung verzeichnet werden", sagte Vorstandsmitglied Linda Röttig. "Wir brauchen dringend eine Trendumkehr."

Auch Kritik an verhinderten Stadionbesuchen

Bei einzelnen Einsätzen hat es aus Sicht des Dachverbandes ein äußerst brutales Vorgehen der Polizei gegeben. Die bundesweite Organisation unterstützt nach eigenen Angaben Anhänger bei der Wahrnehmung und Durchsetzung ihrer bürgerlichen Rechte und stellt bei Fußballspielen einen ansprechbaren Anwalt.

Die Fanhilfen kritisierten auch, dass durch unverhältnismäßige Polizeimaßnahmen Fans am Besuch ihres geplanten Spiels gehindert werden. Allerdings fallen vereinzelte Fans auch immer wieder durch gewaltbereite Aktionen auf.

Polizei-Gewerkschaft mit Vorwürfen an Fanhilfen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) widersprach der Kritik. "Der Dachverband der deutschen Fanhilfen versucht, die gute Polizeiarbeit bei Fußballeinsätzen schlechtzumachen", sagte Bundesvorsitzender Jochen Kopelke der Deutschen Presse-Agentur.

"Mittlerweile haben Ultras, Schläger und Extremisten die Gewalt zurück in die Fußballstadien gebracht. Familien fühlen sich zunehmend unsicher. Wir Polizisten stellen uns diesen Chaoten entgegen und setzen Recht durch", fügte Kopelke hinzu. "Anstatt für einen friedlichen Fußball geeignete Lösungen mit den Vereinen zu erarbeiten und sich für friedlichen Fußball zu engagieren, protegieren Fanhilfen Schläger und Gewalttäter und verharmlosen deren Verhalten", kritisierte der Vorsitzende.

Der Saisonbericht bildet laut dem Dachverband nur einen Bruchteil der unverhältnismäßigen Polizeieinsätze ab, da es nicht bei jedem Verein eine Fanhilfe gebe. Der Dachverband bemängelte außerdem, dass er nicht zu Treffen der Deutschen Fußball Liga und des Deutschen Fußball-Bundes eingeladen wird. Zuletzt fand im April die jährliche Vollversammlung der Fanbeauftragten statt, die von den Fachbereichen der DFL und des DFB organisiert wurde.

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