Bayer Leverkusen News: Bayers Titel-Aus: "Zweiter Platz ist auch nicht schlecht"

Bayer tröstet sich schon selbst. An den Titel glauben die Leverkusener selbst nicht mehr. Droht nun ein schwerer Umbruch nicht nur mit dem Weggang von Tah im Sommer?

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Aktuelle News über Bayer Leverkusen lesen Sie auf news.de. Bild: picture alliance/dpa | Jan Woitas

War's das für Bayer Leverkusen? Im Hamburger Millerntor-Stadion fand sich niemand mehr aus dem Werks-Verein, der die Frage ernsthaft verneinte und an eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga glaubte. "Wir müssen ehrlich sein: Die Chance ist weg", sagte Stürmer Patrik Schick dem Streamingdienst DAZN nach dem 1:1 beim Aufsteiger FC St. Pauli.

Ein Jahr nach der rauschhaften Saison mit dem Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal und einer Spielzeit ohne Niederlage herrscht in Leverkusen wieder Ernüchterung. Bayer wird die Spielzeit ohne Titel beenden.

Abgang von Garanten droht

Doch mit oder ohne Titel – Bayer Leverkusen könnte ein Umbruch bevorstehen. Wie umfassend der ausfällt, ist noch offen. Abwehrchef Jonathan Tah bekräftigte nach der Partie, dass er nach der Saison nach zehn Jahren den Verein verlassen werde. Wohin, sagte er nicht.

Trainer Xabi Alonso steht spätestens seit dem Champions-League-Aus von Real Madrid im Mittelpunkt von Spekulationen, dass er Real-Coach Carlo Ancelotti bei den Königlichen beerben könnte. Und dann ist da noch die Ungewissheit um Ausnahmekönner Florian Wirtz: Bleibt er? Geht er? Und wenn ja, wohin? Ins Ausland oder zu den Bayern?

Alonso, Tah, Wirtz - alle drei waren Bayer-Garanten für die unglaubliche Saison 2023/2024. In der aktuellen Spielzeit lief vieles nicht mehr wie gewünscht. Umso wichtiger wäre gerade deshalb ein Verbleib von Alonso und Wirtz für eine wieder erfolgreiche Zukunft.

Kapitän Hradecky: "In der vergangenen Saison solche Spiele gewonnen"

In Hamburg interessierte die Zukunft gar nicht. Die Gegenwart war ernüchternd genug. "Klar, mathematisch ist es noch nicht vorbei", sagte Alonso zum Meisterschafts-Rennen mit dem FC Bayern München. "Aber wir wissen, es sind nur noch wenig Chancen."

Vier Spieltage vor dem Saisonende beträgt der Rückstand des Noch-Meisters auf den Tabellenführer aus München acht Punkte. Dazu kommt eine um 29 Treffer schlechtere Tordifferenz im Vergleich zum Rekordchampion.

Der Bayer-Rivale aus dem Süden könnte sich schon am kommenden Wochenende zum 34. Mal zum Meister krönen, sollte Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen den FC Augsburg nicht gewinnen.

Die Partie gegen den um den Klassenverbleib ringenden FC St. Pauli war beinahe eine Kopie der vergangenen Spiele der Leverkusener. Zu wenig Energie und noch weniger Kreativität - vom begeisternden Bayer-Fußball ist derzeit wenig zu sehen. "In der vergangenen Saison haben wir solche Spiele gewonnen", ärgerte sich Kapitän und Torwart Lukas Hradecky.

Bayer-Problem: Zu viele Unentschieden

"Am Ende muss man sagen, das sind zu viele Unentschieden. Und die tun uns gerade gegen diese Gegner weh", klagte Nationalspieler Tah. "Diese Gegner schaffen es immer wieder, uns die Kontrolle wegzunehmen, auch manchmal einfach nur durch Emotionalität."

Zum selben Zeitpunkt der vergangenen Spielzeit hatten die Leverkusener 25 Siege und fünf Unentschieden geholt. Niederlagen gab es die gesamte Saison nicht. In diesem Jahr hat das Werksteam nach 30 Spieltagen 18 Siege, zehn Remis und zwei Niederlagen in der Tabelle vorzuweisen.

"Wir haben zu häufig, auch wenn wir geführt haben, den Gegner wieder zurückkommen lassen und haben nicht das zweite Tor gemacht, um das Spiel zu entscheiden", meinte Sportchef Simon Rolfes.

Immerhin: Platz zwei ist so gut wie sicher

Abschenken wollen die Leverkusener den Rest der Saison trotz der wenig hoffnungsfrohen Tabellensituation nicht. Auch mit Blick auf die kommende Spielzeit. "Es ist jetzt auch wichtig, dass wir wieder einen anderen Drive reinkriegen und einfach wieder unsere Qualität nach vorne zeigen", meinte Rolfes.

In Hamburg versuchten die Leverkusener, sich damit zu trösten, den zweiten Platz so gut wie sicher zu haben. Der Vorsprung auf den Tabellendritten Eintracht Frankfurt beträgt weiter zwölf Punkte, die Tordifferenz von Bayer ist um 13 Treffer besser.

"Wenn man die letzten zehn Jahre nimmt, haben wir es nicht so häufig geschafft, Zweiter zu werden", sagte Rolfes. Stürmer Schick sah das ähnlich: "Zweiter Platz ist auch nicht schlecht. Wir müssen auf dem Boden sein. Die letzte Saison war unglaublich", sagte er. Erinnerungen sind auch ein Trost. Doch was zählt, ist die Zukunft.

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