Super Bowl 2025: Obdachlose müssen für NFL-Endspiel weichen - Empörung in Louisiana

In der US-Metropole New Orleans drehte sich zuletzt alles um den Super Bowl, das Endspiel der NFL. Die Behörden der Stadt siedeln jetzt Hunderte Obdachlose um und sorgen für maßlose Kritik. Die Stadt zahlt eine Millionensumme. 

Von news.de-Redakteur - Uhr

Eine obdachlose Person sitzt in einem Hauseingang in New Orleans.  (Foto) Suche
Eine obdachlose Person sitzt in einem Hauseingang in New Orleans.  Bild: picture alliance/dpa/AP | Gerald Herbert
  • Gouverneur Jeff Landry lässt hunderte Obdachlose umsiedeln für den Super Bowl
  • Stadt zahlt insgesamt 16 Millionen Dollar für ein temporäres Camp
  • Obdachlosigkeit in New Orleans stieg 2024 um 5 Prozent

Für das Endspiel der NFL, den Super Bowl LXI, wurde in diesem Jahr New Orleans im Bundesstaat Louisiana als Austragungsort ausgewählt. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das Spiel findet am 9. Februar 2025 um 18.30 Uhr Ortszeit statt. Um sich entsprechend zu präsentieren, investiert die Stadtverwaltung nicht nur erhebliche Geldsummen, sondern zeigt auch wenig Rücksicht gegenüber den Verletzlichsten der Gesellschaft.

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Durch polizeiliche Verordnungen wurden mehrere Obdachlosen-Camps in der Stadt geräumt. Um die Stadt "sauberer, zugänglicher und sicherer" zu machen, erklärte der republikanische Gouverneur Jeff Landry, sei es notwendig, die Betroffenen in einer provisorischen Einrichtung außerhalb Louisianas unterzubringen.

Des Weiteren berichtete Jacques Thibodeaux, Direktor des Governor's Office of Homeland Security & Emergency Preparedness, über Sicherheitsbedenken im Vorfeld des Super Bowl. "Das Ziel ist es, eine sichere Umgebung zu schaffen. Das bedeutet, dass wir diesen Menschen einen sicheren Ort zur Verfügung stellen werden. Wir werden es ihnen ermöglichen, sich zu ernähren." Die Betroffenen sollen somit Zugang zu allem erhalten, was sie benötigen.

    16 Millionen Dollar für kurzfristige Lösungen

    Die Stadträtin Lesli Harris gab bekannt, dass die Einrichtung für 90 Tage in Betrieb sein soll und die Stadt insgesamt 16 Millionen Dollar kosten wird. Kritik wird vor allem an der temporären Natur der Maßnahme geäußert, da die Obdachlosen nach Ablauf der Frist wieder ihren ursprünglichen Problemen ausgesetzt sein werden.

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    Nach Ermittlungen des Federal Departments in New Orleans gibt es in der Stadt derzeit 560 Menschen ohne Obdach. Die Stadtverwaltung erklärte, dass dieser Wert unter dem Durchschnitt anderer US-Städte liege, was auf die zahlreichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Problems zurückzuführen sei.

    Laut einer Studie von Axios sind die tatsächlichen Zahlen jedoch höher. Dabei müsse zwischen obdachlosen Menschen mit einem geschützten Rückzugsort und jenen ohne unterschieden werden. Insgesamt liegt die Zahl der Obdachlosen laut der Studie bei etwa 1.400. Zwischen 2024 und 2025 stieg die Obdachlosenrate um 5 Prozent. Besonders betroffen sind PoC (People of Colour), bei denen die Rate um 7 Prozent zunahm, während sie unter weißen Menschen um 10 Prozent sank.

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