Im Juli 2024 starten die Olympischen Sommerspiele in Paris. Und das trotz des Ukraine-Kriegs mit russischen und belarussischen Sportlern. Die sind nicht länger von dem internationalen Sportevent ausgeschlossen - die Wut im Netz ist groß.
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Russische und belarussische Sportler sind nicht länger von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Das hat jetzt dieSpitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Nach Russlands Angriff auf die Ukraine waren Russen und Belarussen zunächst von internationalen Sportwettbewerben ausgeschlossen worden. Belarus unterstützt Russland in dem Konflikt. Jetzt erteilte dasIOC Einzelsportlern beider Länder am Freitag unter bestimmten Auflagen die Starterlaubnis für die Sommerspiele 2024, sofern sie die Qualifikationsbedingungen erfüllen.
Russen zurück bei Olympia: IOC für Entscheidung zerrissen
Damit folgte das IOC einer Aufforderung der internationalen Sommersportverbände und der Nationalen Olympischen Komitees, endlich eine Entscheidung in dieser seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine umstrittenen Frage zu treffen.
Bedingung ist wie bereits für die Rückkehr in internationale Wettbewerbe, dass Russen und Belarussen nur unter neutraler Flagge in Paris dabei sein dürfen. Mannschaften sind nicht zugelassen. Damit darf für die Starter aus Russland und Belarus auch ihre Nationalhymne nicht bei Olympia in Paris gespielt werden, nationale Symbole und Fahnen sind für sie ebenso untersagt.
Außerdem dürfen diese Athleten keine Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben. Zudem müssen die Anti-Doping-Richtlinien erfüllt sein. Als zusätzliche Auflage fordert das IOC von allen Athleten ein schriftliches Bekenntnis zur Olympischen Charta und damit auch zur "Friedensmission der olympischen Bewegung".
Bislang wären nach IOC-Angaben acht Russen und drei Belarussen für Olympia in Paris qualifiziert. Unter den rund 4600 schon teilnahmeberechtigten Athletinnen und Athleten seien mehr als 60 Ukrainer, hieß es.
Wut im Netz: User rufen zum Boykott der Olympischen Spiele auf
DieIOC-Entscheidung, russische und belarussische Sportler wieder antreten zu lassen, wird im Netz scharf kritisiert. "Sie hin, IOC.Wie viel habt ihr bekommen, um nicht hinzusehen, um sich nicht zu kümmern?", "Das IOC ist offensichtlich genauso korrupt wie die Fifa #IOC #Olympia" und "Auch Russland gibt Bestechungsgelder. Das ist das Einzige, was für IOC und FIF zählt", heißt es in zahlreichen Tweets auf der Plattform X, vormals Twitter. "IOC decision leaves no other option but to boycott Paris olympics.", schreibt ein User zudem. Zu einem solchen Protest rufen auch weitere auf: "Boycott the Olympics, boycott the sponsors!", schreibt ein anderer X-Nutzer.
IOC-Präsidenten Thomas Bach öffnet Russland und Belarus die Tür zurück zu Olympia
Bereits im Frühjahr hatte das IOC um den deutschen Präsidenten Thomas Bach Russland und Belarus wieder die Tür zu den großen Sportbühnen geöffnet und den Rahmen für die Teilnahme an Wettkämpfen festgelegt.
So sollte es den Sportlern auch ermöglicht werden, die Qualifikationskriterien für die Sommerspiele zu erfüllen. Eine Reihe von Weltverbänden folgte in den vergangenen Monaten den Vorgaben des IOC und ließ Russen und Belarussen wieder zu.
Die Entscheidung über die Olympia-Teilnahme hatte sich der Dachverband aber bis zuletzt offen gelassen. Im September hob auch das Internationale Paralympische Komitee seinen Komplett-Bann gegen Russland auf und erlaubte russischen Behindertensportlern unter neutraler Flagge den Start bei den Paralympics in Paris. Dies wurde bereits als Vorbote für einen entsprechenden Entschluss des IOC gewertet.
Auch der Deutsche Olympische Sportbund hatte zuletzt seinen Kurs unter Verweis auf die Mehrheitsmeinung im internationalen Sport geändert und für einen Start von Russen und Belarussen in Paris plädiert. "Wenn sich Deutschland als einziges Land dagegen sperren würde, dass Russen und Belarussen unter neutraler Flagge antreten, gäbe es keine internationalen Sportereignisse in unserem Land", erklärte DOSB-Präsident Thomas Weikert.
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rad/news.de/dpa