
- Frühling bedeutet auch anstrengenden Frühjahrsputz
- Mit ausgewählten Methoden aus Japan geht es einfacher
- So sorgen Sie für dauerhafte Sauberkeit und Ordnung
Es ist Zeit für den Frühjahrsputz: Altes und Unbrauchbares müssen Ordnung und Sauberkeit weichen. Doch nicht jedem fällt es leicht, sich von angesammeltem Unrat zu trennen. Zum Glück haben wir die Lösung: Mit cleveren Aufräummethoden aus Japan können Sie Ordnung schaffen, die bleibt. Weniger Ballast, mehr Klarheit – so wird das Zuhause im Handumdrehen zur Wohlfühloase.
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Danshari - Die Kunst der Trennung von materiellen Werten
Ob alte Klamotten, ungenutzte Möbel oder verstaubte CDs: Wer dazu tendiert, jeglichen Unrat zu horten, der sollte sich am japanischen Konzept "Danshari" versuchen. Danshari ist eine Aufräum- und Lebensphilosophie und bedeutet, sich bewusst von unnötigen Dingen zu trennen. Der Begriff setzt sich aus drei Schriftzeichen, den sogenannten "Kanjis", zusammen:
- 断 (Dan) – Verzicht auf unnötige Dinge
- 捨 (Sha) – Loslassen von Überflüssigem
- 離 (Ri) – Freiheit von materiellen Zwängen
Das Konzept geht dabei über einfaches Aufräumen hinaus - es fördert eine neue Denkweise, in der man sich von Besitztümern trennt, die keinen echten Wert oder Nutzen haben. So ist Danshari keine Reaktion auf Unordnung, sondern hilft, das Leben dauerhaft minimalistisch zu gestalten. Ziel ist es, nicht Platz für neue Gegenstände, sondern für ein achtsameres und zufriedeneres Leben zu schaffen.
Platz schaffen für innere Ruhe mit dem Zen-Minimalismus
Der Zen-Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die auf den Prinzipien des Zen-Buddhismus basiert. Dieser ist eine spirituelle Tradition, die sich durch Meditation, Achtsamkeit und direkte Erfahrung der Realität auszeichnet. Diese Prinzipien werden auch im Zen-Minimalismus in den Mittelpunkt gestellt. Räume sollen dadurch eine einfache und ruhige Atmosphäre bekommen, die sich wiederum auf die Bewohner überträgt. Diese Kernprinzipien gelten im Zen-Minimalismus:
- Weniger ist mehr – Reduktion auf das Wesentliche für Klarheit und Gelassenheit.
- Achtsamkeit – Bewusstes Leben im Hier und Jetzt ohne Reizüberflutung.
- Harmonie mit der Umgebung – Schlichte, funktionale und natürliche Gestaltung von Räumen.
- Loslassen – Materielle und geistige Anhaftungen aufgeben, um innere Freiheit zu gewinnen.
Anwender dieser Philosophie reduzieren ihre Besitztümer auf das Wesentliche. Das sorgt für eine Atmosphäre, die von Klarheit und Einklang geprägt ist. Konsumismus, das ständige Bedürfnis nach neuen Käufen und Besitztümern, wird hingegen abgelehnt.
Mit Inyo-Onyo die Balance zwischen Leere und Fülle halten
"Inyo-Onyo" könnte als die japanische Antwort auf die esoterische Kunst des "Fengshui" aus China betrachtet werden: Auch bei Inyo-Onyo geht es dabei, die Balance zwischen verschiedenen Elementen zu halten - der Begriff geht auch auf "Ying" und "Yang" zurück, die Balance zwischen Gut und Böse, Dunkelheit und Licht. Dabei bezieht sich das japanische Konzept vor allem auf die Balance zwischen Leere und Fülle in Räumen. In der japanischen Ästhetik wird Leere nicht als eine Abwesenheit empfunden, sondern als eine vitale Präsenz, die wiederum der Fülle Bedeutung verleiht. Dieses Prinzip lässt sich auf eine moderne Einrichtung übertragen, bei der die Platzierung jedes einzelnen Gegenstands durch leere Flächen an Bedeutung gewinnt. Inyo-Onyo zeigt, dass es sinnvoll sein kann, nicht jede Ecke eines Raumes zu dekorieren, sondern die Balance durch leere Flächen zu erhalten.
Das große Putzen: Die Tradition des "Oosouji"
Anders als bei uns wird in Japan traditionell nicht mit dem Frühjahrsputz für Ordnung gesorgt, sondern mit dem sogenannten "Oosouji": Dieses ist das große Putzen am Jahresende und steht symbolisch für einen Neuanfang. Alles Überflüssige kommt raus und das Haus wird wieder auf Vordermann gebracht. Das Oosouji beginnt um den 13. Dezember und kann bis zum 29. Dezember andauern. Die Tradition hat einen spirituellen Hintergrund, sagt Ayako Kano, Professor für Japan-Studien an der University of Pennsylvania: "Die Idee im Allgemeinen ist, dass das alltägliche Leben die Umgebung und einen selbst 'beschmutzt' - nicht nur physisch, sondern auch [...] spirituell." Hin und wieder, so Kano, müsse man also alles reinigen, um die Götter des neuen Jahres begrüßen zu können. So spirituell der Brauch auch ist: Sehen Sie den Frühjahrsputz auch einfach als Neuanfang - nicht nur Ihr Zuhause, sondern auch Sie werden durch die Aktion wieder erneuert.
Systematische Ordnung nach der 5S-Methode schaffen
Die 5S-Methode wurde ursprünglich für Arbeitsplätze entwickelt, lässt sich aber ebenso im eigenen Zuhause anwenden. Das Prinzip setzt sich aus fünf Schritten zusammen, die einen systematischen Rahmen schaffen, in dem es leichter fallen soll, geschaffene Ordnung auch beizubehalten. Die fünf Schritte lauten:
- Seiri (Sortieren): Alles Unnötige aussortieren.
- Seiton (Ordnen): Übrig gebliebenes an seinen Platz bringen.
- Seiso (Putzen): Alles gründlich reinigen.
- Seiketsu (Standardisieren): Regeln aufstellen, damit alles ordentlich bleibt.
- Shitsuke (Aufrechterhalten): Ihre neuen Gewohnheiten beibehalten
Das System sorgt nicht nur dafür, dass Ihre Besitztümer nun dauerhaft sortiert und geordnet bleiben - es hilft auch, produktiver und effizienter zu werden.
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