Michael Schumacher: Schumi-Erpresser wieder vor Gericht - sie wollten private Aufnahmen veröffentlichen

Corinna Schumacher fordert eine härtere Strafe für den Mann, der einst die Sicherheit ihrer Familie gewährleisten sollte - und dann versuchte, 15 Millionen Euro von ihr zu erpressen. Heute beginnt in Wuppertal der Berufungsprozess

Erstellt von - Uhr

Über die gescheiterte Erpressung der Familie von Michael Schumacher wird neu verhandelt. (Foto) Suche
Über die gescheiterte Erpressung der Familie von Michael Schumacher wird neu verhandelt. Bild: picture alliance / dpa | Jens Büttner
  • Corinna Schumacher fordert härtere Strafe für Schumi-Erpresser
  • Berufungsprozess um Schumi-Erpresser startet
  • Schumi-Erpresser forderten 15 Millionen Euro - sie wollten private Aufnahmen veröffentlichen
  • Corinna Schumacher: "In meinen Augen war er der Drahtzieher hinter dieser Sache"

Das Berufungsverfahren zur gescheiterten Erpressung der Familie Schumacher beginnt heute am Landgericht Wuppertal. Drei Männer müssen sich erneut verantworten, nachdem beide Seiten gegen die Urteile vom Februar Rechtsmittel eingelegt haben.

Weitere Artikel rund um die Familie Schumacher finden Sie am Ende dieses Textes.

Michael Schumacher aktuell: Corinna Schumacher fordert härtere Strafe für Schumi-Erpresser

Die Familie als Nebenklägerin strebt eine schärfere Bestrafung des früheren Sicherheitsmitarbeiters an. Dieser soll nicht nur als Gehilfe, sondern als Mittäter verurteilt werden. Corinna Schumacher bezeichnete sein Handeln als schwerwiegenden Vertrauensbruch und fordert eine abschreckende Strafe für potenzielle Nachahmer.

Berufungsprozess um Schumi-Erpresser startet

Das Berufungsverfahren startet heute vor dem Landgericht Wuppertal unter Vorsitz von Vizepräsident Markus Quantius.

  • Die drei Angeklagten stehen erneut vor Gericht, nachdem sowohl sie selbst als auch die Familie Schumacher als Nebenklägerin gegen die erstinstanzlichen Urteile Berufung eingelegt hatten.
  • Für den ersten Verhandlungstag sind nach der Anklageverlesung die Einlassungen der Beschuldigten vorgesehen.
  • Zwei der Männer hatten bereits im ersten Prozess die Vorwürfe eingeräumt, während der dritte Angeklagte geschwiegen hatte. Insgesamt sind fünf Prozesstage bis Anfang Dezember angesetzt.

Schumi-Erpresser forderten 15 Millionen Euro - sie wollten private Aufnahmen veröffentlichen

Die Erpresser verlangten 15 Millionen Euro von der Familie des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters.Der schwer verletzte Rennfahrer wird seit seinem Skiunfall 2013 von seiner Familie abgeschirmt. Sie drohten damit, private Aufnahmen und sensible Daten im Darknet zu veröffentlichen, falls die Zahlung ausbleibe.

  • Bei den Ermittlungen stellten die Behörden 900 Fotos und fast 600 Videos der Familie sicher.
  • Zusätzlich befanden sich digitalisierte Krankenunterlagen von Michael Schumacher unter dem Material.
  • Eine Festplatte mit weiteren Daten konnte nicht aufgefunden werden. 

Corinna Schumacher: "In meinen Augen war er der Drahtzieher hinter dieser Sache"

Das Amtsgericht Wuppertal verurteilte den 54-jährigen Haupttäter im Februar zu drei Jahren Haft wegen versuchter Erpressung in einem besonders schweren Fall. Sein 31-jähriger Sohn erhielt sechs Monate auf Bewährung plus 1.200 Euro Geldstrafe wegen Beihilfe. Der frühere Sicherheitsmitarbeiter bekam zwei Jahre auf Bewährung und muss 2.400 Euro zahlen. Die Nebenklage hatte vier Jahre Haft für den Ex-Mitarbeiter gefordert.

  • "In meinen Augen war er der Drahtzieher hinter dieser Sache", erklärte Corinna Schumacher und kritisierte den "massiven Vertrauensmissbrauch".

Der Hauptangeklagte und sein Sohn räumten die Erpressungsvorwürfe ein. Der vorbestrafte 54-Jährige, der als Türsteher in Konstanz arbeitete, hatte telefonisch bei einer Mitarbeiterin der Schumachers die Millionensumme gefordert. Die Gespräche wurden aufgezeichnet und vor Gericht abgespielt. Dabei bot der Erpresser an, seinen Hintermann preiszugeben. Er belastete den Ex-Sicherheitsmitarbeiter schwer: Von diesem habe er zwei Festplatten mit dem brisanten Material erhalten. Der Anwalt des früheren Mitarbeiters bestritt die Vorwürfe und plädierte auf Freispruch.

Weitere Artikel zum Thema lesen Sie hier:

/news.de/dpa

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.