Direktorin rausgeworfen: Spitzen-Beamte verlassen Gesundheitsbehörde - Anwälte warnen vor Folgen
Das US-Gesundheitsministerium hat seine Direktorin nach weniger als einem Monat gefeuert, ohne sie vorher zu informieren. Der Rauswurf bewegte offenbar mehrere Spitzenbeamte das Amt zu verlassen.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Direktorin der US-Gesundheitsbehörde nach wenigen Wochen entlassen
- Susan Monarez rechnete nicht mit ihrem Rauswurf
- Anwälte warnen vor Folgen für das Gesundheitswesen
- Spitzen-Beamte geben Jobs auf
Seit Donald Trumps Amtsantritt wurden mehrere Beamte in wichtigen Behörden entlassen. Nun wurde die Direktorin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Susan Monarez, nach weniger als einem Monat im Job aus ihrem Amt entfernt. Mehrere Spitzenvertreter der Behörde reagierten auf ihren Rauswurf und gaben ihren Posten ebenfalls auf, wie "Associated Press" (AP) berichtet.
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Gesundheitsbehörde entlässt plötzlich Direktorin
In ihrer offiziellen Stellungnahme an die Nachrichtenagentur AP erklärten die Anwälte: "Als Direktorin Susan Monarez sich weigerte, unwissenschaftliche, rücksichtslose Anweisungen abzustempeln und engagierte Gesundheitsexperten zu feuern, wählte sie den Schutz der Öffentlichkeit statt des Dienstes an einer politischen Agenda. Dafür wurde sie zur Zielscheibe gemacht."
Anwälte mahnen: Susan Monarez von Behörde bestraft
Die Rechtsvertreter Zaid und Lowell machten deutlich, dass ihre Mandantin für ihre prinzipientreue Haltung bestraft wurde. Sie habe sich konsequent geweigert, Maßnahmen umzusetzen, die nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierten. Auch die geforderte Entlassung von Fachleuten im Gesundheitswesen habe Monarez abgelehnt.
Direktorin über Rauswurf nicht informiert
Das US-Gesundheitsministerium gab die Amtsenthebung auf der Social-Media-Plattform X bekannt. In der knappen Mitteilung hieß es, Monarez sei nicht länger Direktorin der Gesundheitsbehörde. Man danke ihr für ihren engagierten Dienst für die amerikanische Bevölkerung.
Die Art der Bekanntgabe erfolgte ohne vorherige Benachrichtigung der Betroffenen selbst. Laut ihren Anwälten erfuhr Monarez nicht einmal, dass sie entlassen worden war. Die Behörde verzichtete auf jegliche Begründung für die plötzliche Personalentscheidung. Auch Details zu den Umständen oder zum genauen Zeitpunkt der Entlassung wurden nicht mitgeteilt.
Anwälte warnen vor Demontage wichtiger Gesundheitsinstitutionen
Die Anwälte von Monarez warnten eindringlich vor weitreichenden Konsequenzen. "Dies betrifft nicht nur eine Beamtin. Es geht um die systematische Demontage öffentlicher Gesundheitsinstitutionen, das Mundtotmachen von Experten und die gefährliche Politisierung der Wissenschaft", erklärten sie gegenüber der Associated Press.
"Sie machen unser Land weniger sicher": Kritik an Trump-Minister
Michael Osterholm, ein Forscher für Infektionskrankheiten an der Universität von Minnesota, bezeichnet die Entlassungen als einen schweren "Verlust für Amerika." Er fügte hinzu: "Der Verlust erfahrener, weltweit führender Experten für Infektionskrankheiten bei der CDC steht in direktem Zusammenhang mit der gescheiterten Führung durch Extremisten, die derzeit das Gesundheitsministerium leiten", sagte er. "Sie machen unser Land weniger sicher und weniger vorbereitet auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit."
Hintergrund: Ihre Absetzung folgt auf drastische Veränderungenim Ministerium für Gesundheit und Soziales. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. ließ die Finanzierung von wichtigenmRNA-Impfstoffen streichen. Außerdem wurdenalle Mitglieder eines Impfstoff-Beratungsgremiums entlassen.
Nach dem Rauswurf geben Spitzen-Beamte ihren Posten auf
Monarez ist nicht die einzige, die künftig nicht mehr für die Gesundheitsbehörde arbeiten wird. Mindestens vier hochrangige Beamte gaben ihre Posten auf, darunter Dr. Debra Houry, stellvertretende Direktorin der Behörde. In einer E-Mail an AP nannte sie den Grund, wieso sie die Behörde verlässt: "Ich setze mich für den Schutz der öffentlichen Gesundheit ein, aber die anhaltenden Veränderungen hindern mich daran, meine Arbeit als Leiterin der Behörde fortzusetzen.
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