Jim Lovell ist tot: "Er war wirklich einzigartig!" Astronaut mit 97 Jahren gestorben
Große Trauer um einen Pionier der Raumfahrt. Jim Lovell, der an der legendären Apollo-13-Mission teilnahm, ist mit 97 Jahren gestorben. Seine Familie und die Nasa nehmen Abschied und würdigen den früheren Astronauten.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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Mit der dramatischen Apollo-13-Mission ging Astronaut Jim Lovell in die Geschichte ein. Bis heute gehört der Flug zu den größten Ereignissen der Weltraumfahrt. Jetzt gibt es traurige Nachrichten. Er ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte, starb Lovell bereits am Donnerstag in Lake Forest im US-Bundesstaat Illinois.
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Jim Lovell ist tot: Familie trauert um verstorbenen Astronauten
Seine Familie bestätigte seinen Tod in einer Erklärung. Sie betonten, wie stolz sie auf seine Pionierarbeit als Astronaut waren. Dann erinnern sie daran, wie er als Vater und Großvater war: "Für uns alle war er Vater, Großvater und das Oberhaupt unserer Familie. Vor allem aber war er unser Held. Wir werden seinen unerschütterlichen Optimismus, seinen Sinn für Humor und die Art und Weise vermissen, wie er jedem von uns das Gefühl gab, das Unmögliche schaffen zu können. Er war wirklich einzigartig."Lovell hinterlässt vier Kinder sowie eine Reihe von Enkeln und Urenkeln. Seine Frau Marilyn starb 2023.
A statement from the family of Apollo astronaut Jim Lovell on his passing:
— NASA (@NASA) August 8, 2025
"We are saddened to announce the passing of our beloved father, USN Captain James A. "Jim" Lovell, a Navy pilot and officer, astronaut, leader, and space explorer. He was 97.
We are enormously proud of… pic.twitter.com/rz6kbvJ9oa
Nasa würdigt verstorbenen Jim Lovell
Lovells Errungenschaften sollen über seinen Tod hinaus nicht vergessen werden. Die Nasa würdigt ihn deshalb in einer Mitteilung. Der amtierende Nasa-Chef Sean Duffy erklärte: "Nasa sendet ihr Beileid an die Familie von Kapitän Jim Lovell, dessen Leben und Arbeit über Jahrzehnte hinweg Millionen Menschen inspiriert haben." Lovells Charakter und sein "unerschütterlicher Mut" hätten dazu beigetragen, den Mond zu erreichen, und ein drohendes Unglück in einen Erfolg verwandelt, "aus dem wir enorm viel gelernt haben".Lovell war Kopf der Crew des Fluges von Apollo 13, der 1970 nach einem technischen Defekt beinahe in einer Katastrophe endete, aber durch das besonnene Handeln der Besatzung glimpflich verlief. In der Verfilmung des Weltraum-Dramas wurde er von Superstar Tom Hanks gespielt.
Tom Hanks verkörperte Lovell in Film: Schauspieler nimmt Abschied
Der Schauspieler erinnert auf Instagram an den früheren Astronauten "Es gibt Menschen, die etwas wagen, die träumen und die andere an Orte führen, an die wir alleine nicht gehen würden. Jim Lovell, der für eine lange Zeit weiter und länger im Weltraum war als jeder andere Mensch auf unserem Planeten, war so ein Typ", schrieb Tom Hanks. "Seine vielen Reisen um die Erde und bis ganz in die Nähe des Mondes waren nicht für Reiche oder Promis gemacht, sondern weil solche Herausforderungen den Lauf des Lebens antreiben - und wer hätte diese Reisen besser unternehmen können als Jim Lovell."
Lovell schrieb mit Apollo-13-Mission Geschichte
Lovell war auch Teil der ersten Mondumkreisung mit Apollo 8 im Jahr 1968. Dort wurde "Jim zusammen mit seinen Crewmitgliedern der erste Mensch, der mit einer Saturn-V-Rakete abhob und den Mond umkreiste", hieß es in der Mitteilung. Lovell diente auch in der US-Marine, wo er als Testpilot geschätzt wurde. Unter Kollegen war er wegen seines Humors bekannt. "Jim Lovell verkörperte die Entschlossenheit und den Optimismus vergangener und künftiger Entdecker", erklärte Duffy. "Wir werden ihn immer in Erinnerung behalten."
Lovell, der während der Mercury-, Gemini- und Apollo-Programme insgesamt 715 Stunden im All verbrachte, war einer der erfahrensten Astronauten seiner Generation. Doch seine schwerste Mission folgte im April 1970, als er als Kommandant von Apollo 13 zusammen mit Fred Haise auf dem Mond landen sollte - doch dazu kam es nie.
Kurz nach dem Start kam es in rund 320.000 Kilometern Entfernung zur Erde zu einer Explosion an Bord - ausgelöst durch beschädigte Kabel in einem der Sauerstofftanks. Der inzwischen legendäre Funkspruch "Houston, wir haben ein Problem" stammt aus dem Hollywood-Blockbuster, dort gesprochen von Hanks als Lovell und angelehnt an einen ähnlichen Funkspruch der Crew. Der Film basierte unter anderem auf Lovells Buch "Lost Moon".
Drama im All
Statt auf dem Mond zu landen, wurde das intakte Mondlandemodul notgedrungen zur Rettungskapsel für alle drei Astronauten - obwohl es nur für zwei Menschen und maximal zwei Tage konzipiert war. Die Crew schaltete fast alle Systeme ab, um Energie zu sparen, kämpfte mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und konstruierte mit Bordmitteln und Klebeband eine Notlösung zur Luftfilterung. Eine direkte Rückkehr war zu gefährlich - also nutzten sie die Mondanziehungskraft für ein Schleuder-Manöver zurück zur Erde.
Am 17. April 1970 landete die Kapsel schließlich sicher im Pazifik - sechs Tage nach dem Start und mehr als drei Tage nach dem Ausfall der Stromversorgung. Die drei Astronauten wurden von der Crew des Flugzeugträgers Iwo Jima geborgen. Obwohl Lovell nie den Mond betrat, wurde er durch diese dramatische Rettung zu einer Ikone der Raumfahrtgeschichte. Präsident Richard Nixon verlieh den Astronauten die Presidential Medal of Freedom.
So wurde Jim Lovell Astronaut
James "Jim" Lovell wurde 1928 in Cleveland geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters zog er mit seiner Mutter nach Milwaukee. Schon als Teenager faszinierte ihn Raumfahrt. 1962 wurde er der "New York Times" zufolge als Astronaut ausgewählt. Lovell nahm an vier Raumflügen teil, darunter auch Gemini 7 (1965) und Gemini 12 (1966) mit Buzz Aldrin. 1973 verließ er Nasa und Marine, arbeitete später in der Wirtschaft und betrieb ein Restaurant mit Raumfahrt-Andenken.
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bos/news.de/dpa
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