Im Alter von 95: Rumäniens Wende-Präsident Ion Iliescu gestorben
Rumäniens Ex-Staatschef Iliescu übernahm die Macht 1989 nach dem Sturz des Diktators Ceaușescu. Er ging mit Gewalt gegen Oppositionelle vor, führte aber sein Land auch in die westlichen Bündnisse.
Erstellt von Sarah Knauth - Uhr
Suche
Rumäniens früherer Staatspräsident Ion Iliescu ist tot. Er starb am Dienstag in Bukarest im Alter von 95 Jahren in einem Bukarester Krankenhaus. Das gab Rumäniens Regierung bekannt. Sorin Grindeanu, Interimschef von Iliescus sozialdemokratisches Partei PSD, erklärte, er sei "der erste Präsident des demokratischen Rumänien" gewesen und habe entscheidend zum Beitritt des Landes zur EU und Nato beigetragen.
Iliescu hatte die Macht gleich nach dem Sturz des kommunistischen Diktators Nicolae Ceaușescu im Dezember 1989 übernommen. Er war Staatspräsident von 1990 bis 1996 und von 2000 bis 2004. Er gilt als einer der widersprüchlichsten und prägendsten rumänischen Politiker der Wendezeit.
Weitere aktuelle News im Ressort "Promis":
- Musik: Spekulationen über nächstes Album von Beyoncé
- Ozzy Osbourne: Sterbeurkunde verrät - Daran starb die Black-Sabbath-Legende
- Wolke Hegenbarth im TV: Nächste Folge "Toni, männlich, Hebamme" und aktuelle Sendetermine im Überblick
Er war bereits vor der Wende Hoffnungsträger für eine Perestroika-Politik nach dem Modell von Michail Gorbatschow. Während seines ersten Mandats arbeitete er mit ultra-nationalistischen Kräften zusammen, später war er Garant gegen ebendiese Kräfte. Im ersten Mandat war er auch brutaler Unterdrücker der Opposition.
Zu Iliescus repressiver Politik von damals liefen bis zu seinem Tod Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, ebenso wie zu seiner umstrittenen Rolle bei Ceaușescus Sturz. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, für den Tod von 862 Rumänen verantwortlich zu sein, die kurz nach Ceaușescus Entmachtung von Sicherheitskräften umgebracht wurden. Während seiner zweiten Mandats war er einer der Wegbereiter von Rumäniens EU- und Nato-Beitritt.
Iliescu wurde am 3. März 1930 im südrumänischen Oltenita geboren. Er stieg innerhalb der Kommunistischen Partei auf und war 1967 bis 1971 Jugendminister. Später fiel er bei Ceaușescu in Ungnade.
Folgen Sie News.de schon bei Facebook, YouTube und WhatsApp? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.