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Peter Scott-Morgan ist tot: Erster Cyborg der Welt stirbt mit 64 Jahren

Er galt als "erster Cyborg der Welt": Jetzt ist Doktor Peter Scott-Morgan tot. Der Wissenschaftler und Robotik-Experte starb am Mittwoch im Alter von 64 Jahren, nachdem er versucht hatte, die Motoneuron-Krankheit mit modernster Technik zu überwinden.

Der Begriff Cyborg bezeichnet ein Mischwesen aus biologischem Organismus und Maschine. Zumeist werden damit Menschen beschrieben, deren Körper dauerhaft durch künstliche Bauteile ergänzt werden. (Foto) Suche
Der Begriff Cyborg bezeichnet ein Mischwesen aus biologischem Organismus und Maschine. Zumeist werden damit Menschen beschrieben, deren Körper dauerhaft durch künstliche Bauteile ergänzt werden. Bild: Adobe Stock/ Syda Productions

Große Trauer um Doktor Peter Scott-Morgan. Der britische Robotik-Experte, der zum "ersten Cyborg" der Welt" wurde, ist tot. Wie seine Familie bekannt gab, starb der Wissenschaftler im Alter von 64 Jahren. Zuerst hatte der britische "Daily Star" über den Tod des Doktors berichtet.

Peter Scott-Morgan ist tot: Erster Cyborg der Welt gestorben

Seine Familie bestätigte die Nachricht von seinem Tod am Mittwochmorgen auf seinem Twitter-Account. "An Peters erstaunliche rebellische Unterstützer: Mit gebrochenem Herzen lassen wir euch alle wissen, dass Peter friedlich verstorben ist, umgeben von seiner Familie und denjenigen, die ihm am nächsten standen", heißt es in dem Statement zu seinem Tod.

Peter Scott-Morgan erliegt Motoneuron-Krankheit nach jahrelangem Kampf

Bekannt geworden ist Peter Scott-Morgan durch die Channel 4-Dokumentation "Peter: The Human Cyborg". Darin wird Scott-Morgans Kampf gegen die Motoneuron-Krankheit dokumentiert. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des motorischen Nervensystems. Die meisten Menschen mit dieser Krankheit überleben nicht länger als ein paar Jahre nach der Diagnose. Doch Aufgeben kam für Peter Scott-Morgan nicht infrage.

Wiedergeburt dank modernster Technik

Kurz nach der Diagnose, die er im Jahr 2017 erhalten hatte, sagte Scott-Morgan, er wolle die Grenzen dessen, was die Wissenschaft erreichen kann, erweitern und beschloss daher, sein Leben zu verlängern und vollständig robotisch zu werden. "Dank der bahnbrechenden Forschung bin ich auf dem Weg, eine alternative Version meines alten Ichs zu werden. Dies ist eine Wiedergeburt. Eine Wiedergeburt", erklärte er damals voller Stolz.

Peter Scott-Morgan ließ sich zum Cyborg umbauen

Er selbst stellte damals klar, dass er keinesfalls behindert sei. Durch seine Entwicklung zum "Cyborg" konnte Peter Scott-Morgan sein Leben deutlich verlängern. "Ich überlebe nicht nur... ich blühe auf!", so der Wissenschaftler. Um der Krankheit zu entkommen, unterzog sich Peter einem chirurgischen Eingriff, bei dem eine nasogastrische Sonde direkt in seinen Magen eingeführt wurde, so dass die Nahrung seine Kehle vollständig umging. Außerdem wurde ein Katheter in seine Blase gelegt, um seinen Urin zu entleeren, und eine Kolostomie angelegt, um den Rest seiner Ausscheidungen zu beseitigen.

Ehemann von Peter Scott-Morgan musste Roboter-Bauteile warten

Scott-Morgans Ehemann Francis sagte der "Daily Mail", er sei geschult worden, um die Geräte zu warten, die seinen Rachen und seine Blase ersetzten. Neben den Verbesserungen, die Scott-Morgan an seinem geschwächten Körper vorgenommen hat, schuf er auch einen bemerkenswert lebensechten digitalen Avatar seines Gesichts, bevor er den Gebrauch seiner Gesichtsmuskeln verlor. Dabei wurde der Avatar so konzipiert, dass er mit künstlich intelligenter Körpersprache reagiert. Zeitgleich forschte er auch an der Eye-Tracking-Technologie, die es ihm ermöglichen sollte, mehrere Computer nur mit seinen Augen zu steuern.

Bei einer späteren Operation wurde Scott-Morgans Stimmbox entfernt und stattdessen eine neue mechanische "Lunge" implantiert. "Mein Mini-Ventilator, der mich atmen lässt, ist viel leiser als der von Darth Vader", scherzte er. Leider konnte auch das ihn nicht vor dem Tod bewahren.

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/fka/news.de

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