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Rainer Langhans: Hippie-Ikone unheilbar krank! Nun spricht er über seine Krebs-Erkrankung

Schwerer Schicksalsschlag für Rainer Langhans. Die Hippie-Ikone hat Prostata-Krebs. Der Tumor sei "aggressiv und unheilbar", teilte der ehemalige Dschungelcamp-Kandidat in einem Interview mit. Der Deutschen Pressagentur verriet er nun, wie es ihm geht.

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Hippie-Ikone Rainer Langhans (80, "K 1 - Das Bilderbuch der Kommune") ist an Prostata-Krebs erkrankt. Das berichtete der 80-Jährige jetzt der "Bild"-Zeitung. Vor sechs Wochen habe er Schmerzen beim Urinieren gehabt. Später sei es zu einem Harnverhalt gekommen. "Bei der Untersuchung in der Klinik fanden die Ärzte den Tumor. Er ist aggressiv und unheilbar", so Langhans.

Rainer Langhans schwer krank: Hippie-Ikone hat Prostata-Krebs

Laut "Bild" unterziehe sich die 68er-Ikone im Moment einer "chemischen Kastration": "Ich habe eine Dreimonats-Spritze bekommen. Dadurch verlangsamt sich das Wachstum und das Streuen des Tumors." Dass Langhans ausgerechnet an Prostata-Krebs erkrankt ist, scheint ihn aber nicht zu verwundern: "Die Prostata verweist auf Sexualität. Da habe ich ja einiges ausprobiert. Jetzt bekomme ich wohl so etwas wie die letzte Ölung."

Langhans langjährige Freundin Jutta Winkelmann hatte 2017 den Kampf gegen eine schwere Krebserkrankung verloren und verstarb im Alter von 67 Jahren. Langhans war bis zuletzt an ihrer Seite gewesen. Zusammen mit ihm und zwei anderen Frauen gründete Winkelmann im Jahr 1976 eine WG, den sogenannten "Harem", in München.

Rainer Langhans lässt sich nicht so schnell unterkriegen

Wie zäh der 80-jährige Rainer Langhans sein kann, hat er 2011 bei "Ich bin ein Star – holt mich hier raus" bewiesen. Dort schaffte er es trotz Umwelteinflüssen, seelischem Stress und Essensentzug bis auf Platz 7. Bleibt zu hoffen, dass er den Kampf gegen seine Krebserkrankung mit einer ähnlichen Stärke angeht.

Rainer Langhans äußert sich über seine Krankheit

Langhans wäre nicht Langhans, wenn er mit dem Schicksal haderte. "Ich bin bester Stimmung", sagt er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in München, nachdem er gerade von seinem Arzt nach Hause gekommen ist. "Ich fühle mich gesünder werdend und möchte dieses Geschenk freudig und liebend annehmen." Sein Leben lang habe er sich gegen Krieg ausgesprochen - "da möchte ich angesichts eines so bösartigen Angriffs schauen, ob ich noch immer lieben kann". "Der Krebs bietet Krieg an", sagt er. Doch den bekommt er von dem erklärten Pazifisten Langhans nicht.

Rainer Langhans: "Einstellungsfrage ist ganz wichtig dabei"

"Diese Einstellungsfrage ist ganz wichtig dabei", betont der Alt-68er, der APO-Opa, der einst die sexuelle Revolution proklamierte, das Establishment mit freizügigen Posen schockte und mit dem schönen Fotomodell Uschi Obermaier liiert war - und sich heute auf eher spirituellen Wegen befindet. "Auf einer Reise ins Innere", wie er sagt. Den Krebs, davon ist er überzeugt, habe ihm "mein Meister" geschickt - als "Liebesgabe" - damit er auf diesem Weg noch schneller vorankommt und "das Sterben üben, das Sterben lernen" könne.

Rainer Langhans über Jutta Winkelmanns Tod

Eine der Frauen, mit denen Langhans über Jahrzehnte zusammenlebte, Jutta Winkelmann, starb vor drei Jahren an Krebs. Langhans hat sie auf ihrem Leidensweg eng begleitet. Darum falle es ihm jetzt auch leichter, sein Schicksal anzunehmen, sagt er - "weil ich mit ihr da vor diese ganzen Fragen schon gestellt war: Wie geht man damit um? Wie geht man mit Schmerzen um? Das habe ich da schonmal beispielhaft gesehen. Wenn das so völlig aus heiterem Himmel gekommen wäre, würde es mir wahrscheinlich schwerer fallen". Er erzählt, dass er sich ähnlich wie jetzt nach seiner Diagnose auch einmal in einer Talkshow geäußert hatte, die er gemeinsam mit Winkelmann besuchte und dass seine von der tödlichen Krankheit damals schon schwer gezeichnete Freundin darüber sehr wütend wurde.

Langhans verwechselte Beschwerden mit Altem-Männer-Leiden

Seine eigenen Beschwerden hielt er zuerst für die klassischen Leiden älterer Männer, sagt Langhans am Dienstag. "In meinem Alter scheint das weit verbreitet zu sein: die üblichen Probleme - dass es nicht so ohne Weiteres mehr fließt". Dass die Ursache ein Tumor war, merkte er erst, als er "wahnsinnige Schmerzen» und Panik bekam. Dann ging er zum Arzt. Dieser habe ganz klar gesagt: "Heilen sowieso nicht" - schon gar nicht bei einem so aggressiven Krebs. An diesem Freitag werde sich bei einer weiteren Untersuchung zeigen, ob der Krebs schon gestreut und Metastasen gebildet hat. "Und dann wird Schritt für Schritt geschaut, was man da machen kann", sagte er, der seine Krankheit zunächst via "Bild"-Zeitung öffentlich machte. "Letztlich ist das alles aber nur noch palliativ." Aber: "Das kann noch sehr lange dauern und in der Zeit ist die Lebensqualität hoch."

In seiner Situation sieht er etwas, das andere Menschen derzeit aus der Corona-Pandemie (Langhans: "ein Segen!") lernen könnten. Beides sei "ein Angebot zur großen Menschenveränderung", sagt der Ex-RTL-Dschungelcamper - und beides sehe er "völlig positiv". Über seine tödliche Krankheit sagt er: "Ich finde das faszinierend. Ich freue mich darüber."

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