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Michael Gwisdek ist tot: Nach kurzer, schwerer Krankheit: Schauspieler mit 78 Jahren gestorben

Trauer in der deutschem Film- und Fernsehlandschaft. Michael Gwisdek ist tot. Er starb "nach kurzer schwerer Krankheit". Das teilte seine Familie am Mittwoch mit. Der Schauspieler wurde nur 78 Jahre alt.

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Der news.de-Nachrichtenüberblick Bild: Istockphoto

Mit "Familie Wöhler auf Mallorca" war Michael Gwisdek im Februar 2019 ein Quotensieger im Fernsehen. Mehr als vier Millionen schalteten den ZDF-Film ein. Das war typisch für Gwisdeks Karriere: Er war ein Charakterkopf - und zwar einer, bei dem die Leute gerne zuschauten. Er war bereits zu DDR-Zeiten ein Star, erst am Theater, dann im Kino. Am Dienstag ist er im Alter von 78 Jahren gestorben - nach "kurzer schwerer Krankheit", wie seine Familie am Mittwoch nach Angaben der Agentur Just Publicity mitteilte. Um Wahrung der Privatsphäre werde gebeten, heißt es weiter.

Michael Gwisdek ist tot - Schauspieler mit 78 Jahren gestorben

Mit Filmen wie "Good Bye, Lenin!", "Boxhagener Platz", "Nachtgestalten" und "Oh Boy" war er ein Publikumsliebling. Auch im Fernsehen war er oft zu sehen: ob im "Tatort", bei "Bella Block" oder in "Donna Leon". Gwisdek sagte: "Komödie ist das Schwerste." Aber er sei nicht festgelegt. "Charakterdarsteller würde ich gerne genannt werden."

Der vielbeschäftige Künstler spielte unter anderem auch in Kinofilmen wie "Das schweigende Klassenzimmer" (2018), "Kundschafter des Friedens" (2016), "Miss Sixty" (2014) oder "Vaterfreuden" (2014) mit. Für seine Rolle in "Oh Boy" (2012) war er mit dem Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller ausgezeichnet worden. Im Fernsehen war Gwisdek 2019 unter anderem im "Traumschiff: Antigua" und in "Eichwald, MdB" zu sehen gewesen.

Trauer um verstorbenen Michael Gwisdek

Michael Gwisdek hinterlässt seine beiden Söhne, Musiker Johannes Gwisdek (geb. 1980) und Schauspieler Robert Gwisdek (geb. 1984), sowie seine zweite Ehefrau (seit 2007), Schriftstellerin Gabriela Gwisdek. Von 1984 bis 2007 war er mit Schauspielerin Corinna Harfouch (65) verheiratet, die Trennung erfolgte bereits 1999.

Michael Gwisdek: Vom Gastwirtssohn zum Schauspiel-Star

Der 1942 geborene Gastwirtssohn aus Berlin-Weißensee lernte das Schauspielhandwerk an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" - wie viele prominente Kollegen. Mit dem Kino erfüllte sich ein Traum seiner Jugend. In den 50er Jahren zog es ihn, wie damals viele Ost-Berliner, bei Ausflügen im kleinen Grenzverkehr nach West-Berlin zum Filme gucken.

Nach dem Fall der Mauer erfüllte sich sein Traum, über den roten Berlinale-Teppich zu gehen. 1999 erhielt Gwisdek einen Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller in Andreas Dresens "Nachtgestalten". Seine Trophäen-Ausbeute war groß und reicht vom Deutschen Filmpreis über den Deutschen Fernsehpreis bis zum Grimme-Preis.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte Gwisdek einmal als "Original mit Herz und Schnauze". Er sei "ein Alleskönner, der sowohl in komischen als auch in melancholischen Rollen glänzt." Das werden viele Zuschauer genauso sehen.

Fans nehmen Abschied von Michael Gwisdek

In den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Nachricht von Michael Gwisdeks Tod wie ein Lauffeuer. Zahlreiche Fans nahmen Abschied und bekundeten ihr Beileid. "R.I.P. Michael Gwisdek. Du warst und bleibst ein ganz Grosser!", "Ruhe in Frieden, Michael Gwisdek", "Michael Gwisdek war MEIN Sherlock Holmes. RIP." und "Wer in den letzten Jahrzehnten mehrere deutsche Filme gesehen hat, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit Michael Gwisdek gesehen. Wer ihn in Topform erleben will: In "Nachtgestalten" verkörpert er eine geniale Karikatur aller deutschen Büroarbeiter", war unter anderem auf Twitter zu lesen.

Michael Gwisdek in "Kundschafter des Friedens" - hier den Film ansehen.

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