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Verstoßener Prinz: Aus ANGST! Deutscher Prinz heimlich zur Adoption freigegeben

Joachim Held entstammt einer der bekanntesten Adelsfamilien Deutschlands. Davon ahnte er lange Zeit jedoch nichts, da ihn seine Mutter als Baby zur Adoption weggab.

Prinz wird aus Angst zur Adoption freigegeben (Foto) Suche
Prinz wird aus Angst zur Adoption freigegeben Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Es ist eine Geschichte wie im Film: Eine junge Adlige wird von ihrem Geliebten schwanger und gibt das Baby aus Angst ins Kinderheim.

Marie Antoinette Prinzessin von Anhalt gab ihren Sohn aus Angst weg

Erst Jahre später erfährt der Junge von seiner blaublütigen Herkunft. Doch diese Geschichte ist nicht der Fantasie eines Drehbuchautoren entsprungen – es ist die Lebensgeschichte von Joachim Held.

Seine Mutter war Marie Antoinette Prinzessin von Anhalt, Schwester von Eduard von Anhalt. Anfang der 1960er Jahre wurde die verheiratete Adlige von ihrem Geliebten Heinrich Jung schwanger. Weil sie Angst vor einem Skandal hatte, gab sie ihren Sohn weg. Nach fünf Jahren im Kinderheim nahm ihn schließlich die alleinstehende Ruth Held bei sich auf. Sie überschüttet ihn mit ihrer Liebe.

Doch ein Problem bleibt: Wegen seiner Lippen-Kiefer-Gaumenspate wurde der Junge gemein gemobbt. "Die Kinder hänselten mich im Kindergarten bisweilen deswegen, indem sie näselnd sprachen und sich dabei die Nase plattdrückten", erinnert sich Joachim Held in seiner Biografie. Die Kinder beschimpfen ihn als "Affennase" oder "Gorilla".

Joachim Held lernt seine biologische Mutter nie kennen

Erst mit 15 Jahren erfuhr der spätere Musiker von seiner wahren Herkunft. "Es war ein Schock für mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine Frau, die aus so hohem Hause stammt, ihr Kind weggibt", erklärte er im Gespräch mit "Brigitte Woman".

Der Schmerz darüber saß tief. Dass sich die Prinzessin immer wieder nach ihrem Sohn erkundigte, verschwieg ihm seine "seelische Mutter", wie er sie nennt. Marie Antoinette  starb 1993 im Alter von 62 Jahren. Ihren Sohn lernte sie niemals kennen.

Eine Annäherung zu seiner restlichen Familie gab es aber. Seine Nichte entdeckte ihn eines Tages in einer TV-Dokumentation. Schließlich nahm sein Halbbruder väterlicherseits Kontakt auf. Und auch Eduard von Anhalt begrüßte seinen "verloren gegangenen" Neffen mit offenen Armen in der Familie.

Joachim Held verarbeitete seine Lebensgeschichte in dem Buch "Und plötzlich war ich adlig – Meine neue Familie heißt von Anhalt".

ah/add/news.de