Nahost: Saudi-Arabien fordert Separatisten im Jemen zum Rückzug auf

Die Botschaft Riads an die Separatisten im Jemen ist eindeutig: sofortiger Rückzug oder "direkte und umgehende" militärische Schritte. Diese zeigen sich von den Drohungen zunächst unbeeindruckt.

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Täglich bestens informiert mit den aktuellen Politik-Nachrichten auf news.de (Symbolbild). Bild: Adobe Stock / Семен Саливанчук

Nach Luftangriffen Saudi-Arabiens im Osten des Jemen fordert Riad die dortigen Separatisten zum Rückzug auf. "Es ist Zeit, dass der Südliche Übergangsrat (STC) Vernunft, Weisheit und das öffentliche Interesse priorisiert (...), indem er seine Kräfte aus Lagern in zwei Provinzen zurückzieht", erklärte der saudische Verteidigungsminister Chalid bin Salman. Der Vormarsch der Separatisten sei Teil "bedauerlicher Ereignisse", die zu "Spaltungen" im gemeinsamen Kampf gegen die Huthi-Miliz geführt hätten.

Saudi-Arabien bombardierte nach Darstellung des STC am Vortag überraschend Ziele der Separatisten im Jemen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt werden. Die beiden Golfstaaten sind eigentlich Verbündete im Kampf gegen die Huthi im Jemen. Zugleich konkurrieren sie im Jemen aber um Einfluss und Ressourcen und unterstützen auch bei anderen Konflikten - etwa im Sudan - unterschiedliche Seiten. Riad selbst kommentierte die Angriffe im Jemen zunächst nicht.

Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis drohte dem STC zugleich mit weiteren Angriffen. Man werde "direkt und umgehend" auf "militärische Bewegungen" reagieren, die Bemühungen behinderten, die Bemühungen um eine Entspannung der Lage und den Rückzug der STC-Kräfte behinderten, erklärte Bündnissprecher Turki al-Maliki.

Separatisten schicken Verstärkung nach Hadramaut

Die Separatisten hatten in vergangenen Wochen große Gebiete in den ölreichen Provinzen Hadramaut und al-Mahra eingenommen. Beide machen etwa die Hälfte der Landesfläche aus. Der sogenannte Südliche Übergangsrat strebt einen unabhängigen Südjemen an - das Land war bereits von 1967 bis 1990 geteilt. Örtlichen Journalisten zufolge schickte der STC trotz der Warnungen aus Riad bereits Verstärkung nach Hadramaut.

Man werde sich durch die saudischen Luftangriffe nicht von den eigenen Zielen abbringen lassen, teilte der STC mit. Diese würden "keinem Weg der Verständigung dienen und die Menschen des Südens nicht von ihrem Kampf abbringen für eine Wiederherstellung ihrer vollen Rechte". Zugleich betonte der STC seine weitere Verpflichtung im Kampf gegen die vom Iran unterstützten Huthi, die den Norden des Landes einschließlich der Hauptstadt Sanaa kontrollieren.

Die Angriffe im Jemen markieren eine überraschende Wendung und eine neue Stufe der Eskalation in dem Bürgerkrieg. Dieser spielt seit einem Jahrzehnt vor allem zwischen der Huthi-Miliz einerseits und andererseits der jemenitischen Regierung mit den Verbündeten in Riad. Es ist aber offen, ob die Angriffe zu einer neuen Phase schwerer Gefechte führen werden oder ob Riad seinen diplomatischen Druck auf die Emirate nutzen kann, um einen Rückzug der STC durchzusetzen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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