Boris Pistorius News: Otte: Pistorius muss Digital-Funk zur Chefsache erklären

Der Zeitplan für ein zentrales Digitalprojekt der Bundeswehr ist ins Wanken geraten. Der Wehrbeauftragte kritisiert spätes Handeln und sieht jetzt den Verteidigungsminister am Zug.

Erstellt von - Uhr

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nimmt an einer Pressekonferenz im Verteidigungsministerium teil. (Foto) Suche
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nimmt an einer Pressekonferenz im Verteidigungsministerium teil. Bild: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Henning Otte (CDU), bemängelt den Entwicklungsstand bei der Umrüstung auf digitale Funkgeräte und andere Digitaltechnik der Bundeswehr. "Der Minister muss dieses entscheidende System D-LBO wegen der überragenden Bedeutung zur Chefsache erklären", sagte Otte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte Anfang Dezember in Berlin nach einem Treffen mit beteiligten Unternehmen eingeräumt, dass das zentrale Rüstungsprojekt "Digitalisierung Landbasierte Operationen (D-LBO)" nicht mehr im Zeitplan liegt.

Dabei geht es um ein Führungs- und Informationssystem für Landstreitkräfte. Ziel ist eine Vernetzung von Soldaten, Fahrzeugen und Gefechtsständen, so dass etwa Lagekarten, Positionsdaten und Befehle in Echtzeit ausgetauscht werden können.

Für die Truppe sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Ziele bei der Digitalisierung erreicht würden, sagte Otte. "Der Umgang mit der Einrichtung dieses Systems und den damit verbundenen Konsequenzen ist nicht akzeptabel", kritisiert er. "Das Problem ist schon länger bekannt, wurde jedoch zu spät angegangen. Jetzt ist es eine enorme Herausforderung, die festgelegten Ziele innerhalb der vorgegebenen Zeit zu erreichen."

Fahren, Funk und Feuern seien für den Schutz und die Schnelligkeit auf dem Gefechtsfeld "ausschlaggebend und damit überlebenswichtig", sagte der Wehrbeauftragte.

Es müsse alles darangesetzt werden, die Truppe im Einsatz mit einem funktionierenden digitalen Funksystem auszustatten. Zudem müsse das Verfahren, bei dem ein System unter Idealbedingungen quasi unter Laborbedingungen abgenommen werde, grundlegend geändert werden. Otte: "Es braucht Zwischentestungen sowie eine Abnahme direkt im Gelände, das heißt raus auf den Übungsplatz und unter Gefechtsfeldbedingungen."

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

Weitere aktuelle News im Ressort "Politik":

Noch mehr Nachrichten über Boris Pistorius lesen Sie hier.

/roj/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.