Donald Trump: Eiskalt ausgenutzt - bei dieser Entscheidung sind seine Gegner machtlos
Die Schildkröte Franklin feuert aus einem Militärhelikopter, der Grinch warnt vor Migranten und der Polarexpress wird zum "Deportationsexpress" - die Trump-Regierung nutzt Kindheitserinnerungen für fragwürdige Kampagnen.
Erstellt von Tobias Rüster - Uhr
Suche
- Trump-Minister nutzen Kinderbuchfiguren eiskalt aus
- Trump-Regierung lässt Schildkröte Franklin vom Hubschrauber schießen
- Trump-Wahnsinn: Weihnachtsklassiker wird zum "Deportationsexpress"
- Sabrina Carpenter nennt Regierungsvideo "widerwärtig"
Die Trump-Administration hat eine ungewöhnliche Kommunikationsstrategie entwickelt: Bekannte Kinderbuchfiguren und Familienfilme werden für politische Botschaften eingespannt. Die Schildkröte Franklin, der griesgrämige Grinch und der Weihnachtsklassiker "Polarexpress" dienen mittlerweile als Werbeträger für die Abschiebepolitik der US-Regierung sowie für militärische Einsätze gegen mutmaßliche Drogenschmuggler.
- Obwohl Verlage und Künstler heftig gegen diese Zweckentfremdung protestieren, zeigt sich das Weiße Haus unbeeindruckt.
- Die Memes verbreiten sich über offizielle Regierungskanäle - vom Verteidigungsministerium bis zum Wohnungsbauministerium.
- Anfragen, weshalb ausgerechnet beliebte Kinderfiguren für diese Kampagnen herhalten müssen, lässt die Regierung unbeantwortet.
- Die Proteste der Rechteinhaber prallen bislang wirkungslos ab.
Trump-Regierung lässt Schildkröte Franklin vom Hubschrauberschießen
Den Anfang machte Verteidigungsminister Pete Hegseth mit einem Bild, das die kanadische Kinderbuchfigur Franklin in einem Militärhelikopter zeigt - von dort aus feuert die Schildkröte auf ein Boot mit mutmaßlichen Drogenschmugglern. Hintergrund: US-Streitkräfte attackieren seit Monaten Boote in der Karibik und im östlichen Pazifik, wobei laut Zählungen amerikanischer Medien bereits über 90 Menschen ums Leben kamen.
Der kanadische Verlag der Autorin Paulette Bourgeois reagierte mit scharfer Kritik.
- Franklin sei eine Ikone, die für "Freundlichkeit, Empathie und Inklusivität" stehe. Man verurteile "jede herabwürdigende, gewalttätige oder unbefugte Verwendung" der Figur aufs Schärfste.
- Das Weiße Haus zeigte sich davon unbeeindruckt: Kurz darauf veröffentlichte das Wohnungsbauministerium Franklin beim Melden illegaler Migranten an die Einwanderungsbehörde ICE. Das Justizministerium präsentierte die Schildkröte anschließend als Abschieberichter.
Trump-Wahnsinn: Weihnachtsklassiker wird zum "Deportationsexpress"
Auch der Familienfilm "Polarexpress" mit Tom Hanks musste für die Regierungskommunikation herhalten. Das Originalmotiv zeigt einen Jungen, der staunend vor einer Dampflok steht, die ihn zum Nordpol bringen soll.
- In der abgewandelten Version des Weißen Hauses werden Migranten aufgefordert, per Flugzeug das Land zu verlassen - der "Deportationsexpress" ersetzt die weihnachtliche Zugfahrt.
Der Grinch, bekannt als Weihnachtsdieb, erhielt ebenfalls eine politische Umdeutung.
- Im Regierungs-Meme stiehlt nicht mehr die grüne Figur das Fest, sondern Migranten - als "Illegale" bezeichnet - rauben angeblich den Amerikanern ihre Gesundheitsversorgung.
- Die Instrumentalisierung der beliebten Weihnachtsfigur reiht sich nahtlos in die Strategie ein, populäre Charaktere für migrationspolitische Botschaften zu nutzen.
Sabrina Carpenternennt Regierungsvideo "widerwärtig"
Nicht nur Kinderbuchfiguren werden eingespannt - auch Künstler geraten ins Visier. Die Popsängerin Sabrina Carpenter, bekannt durch Hits wie "Espresso", wehrte sich vehement gegen die Verwendung ihrer Musik in einem ICE-Video.
- "Dieses Video ist bösartig und widerwärtig. Beziehen Sie mich oder meine Musik niemals in Ihre unmenschliche Agenda mit ein", schrieb sie auf der Plattform X.
Die Reaktion des Weißen Hauses: Wenige Tage später erschien ein weiterer Clip, diesmal mit Bildern der Sängerin. Gegenüber dem Portal "The Hill" verteidigte die Regierung ihre Linie offensiv:
- "Wir entschuldigen uns nicht dafür, dass wir gefährliche, kriminelle, illegale Mörder, Vergewaltiger und Pädophile aus unserem Land abschieben. Jeder, der diese kranken Monster verteidigt, muss dumm sein."
Lesen Sie außerdem noch diese Artikel:
- Putin-Vertrauter jubelt nach Donald Trumps brisanter Entscheidung
- "The Don" will bei Milliarden-Deal mitmischen
- US-Präsident hat "gestörte" Begründung für Begnadigung
- "The Don" blamierte seine Minister vor aller Augen
- Vernichtendes Urteil - US-Präsident wird zur Gefahr
rut/news.de/dpa/stg
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.