Berlin: Bei Kinderrechten in Deutschland noch Luft nach oben

Wie schneiden die Bundesländer bei Kinderrechten ab? Ein Index des Deutschen Kinderhilfswerks zeigt Unterschiede. Und der Verband sieht Nachholbedarf.

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Die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz in Berlin. Aktuelle Nachrichten aus und über Berlin hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / Peter Jesche

In Deutschland gibt es nach Auffassung des Deutschen Kinderhilfswerks bei Kinderrechten noch großen Nachholbedarf. Der Verband stellte in Berlin seinen "Kinderrechte-Index 2025" vor, der zeigen soll, wie weit die einzelnen Bundesländer mit der Umsetzung der vor mehr als drei Jahrzehnten beschlossenen UN-Kinderrechtskonvention sind.

Dabei handelt es sich um ein internationales Abkommen mit 54 Artikeln, in dem Kinderrechte völkerrechtlich verbindlich festgeschrieben sind, vom Recht auf Bildung über Schutz vor Gewalt bis zu hin zur freien Meinungsäußerung.

Umsetzung verschiedener Rechte analysiert

Für den Kinderrechte-Index wurden den Angaben zufolge das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Schutz, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, das Recht auf Bildung und das Recht auf Ruhe und Freizeit, Spiel und Erholung sowie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben in den Mittelpunkt gestellt.

So wurde etwa betrachtet, was Länder und Kommunen für Kindertagesbetreuung ausgeben, wie viele Kinderärzte es gibt oder inwieweit Kinder Mitbestimmungsmöglichkeiten in Kommune, Schule und Verein haben.

Ländervergleich zeigt Unterschiede

Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen schnitten demnach überdurchschnittlich ab. Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen lägen im Durchschnitt. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen-Anhalt wurden insgesamt unterdurchschnittlich bewertet.

"Umsetzung Frage des politischen Willens"

Die Vizepräsidentin des Kinderhilfswerks, Anne Lütkes, sprach von Fortschritten in mehreren Bereichen in den vergangenen Jahren, sagte aber auch, die Chancen junger Menschen im Land seien nicht nur aufgrund ihres Elternhauses, sondern auch regional sehr unterschiedlich verteilt. Von gleichwertigen Lebensverhältnissen könne mit Blick auf die Kinderrechte keine Rede sein. Die Umsetzung sei keine alleinige Frage der Kassenlage, sondern vielmehr des politischen Willens.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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