Karoline Leavitt: Trump-Sprecherin vergisst sich bei Pressekonferenz

Mit einem Mal verlor Donald Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt komplett die Fassung. Die 28-Jährige tobte vor versammelter Mannschaft gegen eine Analyse der "New York Times", die dem US-Präsidenten so gar nicht schmeichelte.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Bei einem Pressebriefing konnte Karoline Leavitt nicht mehr an sich halten. (Foto) Suche
Bei einem Pressebriefing konnte Karoline Leavitt nicht mehr an sich halten. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Arbeitspensum geschrumpft: Trump startet erst mittags
  • Trump-Sprecherin tobt wegen Trump-Enthüllung
  • Trump wütet auf Truth Social gegen "hässliche" Reporterin

Die Stimmung im Weißen Haus kochte einmal mehr über. Pressesprecherin Karoline Leavitt konnte nicht mehr an sich halten. Der Auslöser ihrer Wut war ein Bericht des Blattes über Donald Trumps deutlich reduziertes Arbeitspensum. "Ich möchte auf eine Fake-News-Story vom Wochenende hinweisen", polterte Leavitt und bezeichnete die Analyse als "eindeutig falsch".

Arbeitspensum geschrumpft: Trump startet erst mittags

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Der 79-jährige US-Präsident hat seine öffentlichen Termine drastisch reduziert. Während Trump in den ersten zehn Monaten seiner ersten Amtszeit noch 1.688 offizielle Auftritte absolvierte, waren es im gleichen Zeitraum dieses Jahres nur noch 1.029 - ein Rückgang um 39 Prozent.
  • Auch der Tagesrhythmus des Präsidenten hat sich merklich verschoben. Statt wie früher um 10.30 Uhr morgens mit offiziellen Terminen zu beginnen, starten Trumps Veranstaltungen mittlerweile typischerweise erst nach dem Mittagessen.

Die "New York Times" hatte diese Entwicklung in ihrer Analyse detailliert dokumentiert - und traf bei Leavitt offenbar einen wunden Punkt.

Trump-Sprecherin tobt wegen Enthüllung

Leavitts Verteidigungsstrategie folgte einem bekannten Muster: Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf den 82-jährigen Ex-Präsidenten Joe Biden, dessen kognitive Probleme vom Weißen Haus vertuscht worden seien. Trump hingegen sei "der zugänglichste Präsident" und nehme "rund um die Uhr Termine wahr", behauptete die Pressesprecherin.

Gleichzeitig nutzte Leavitt die Gelegenheit für eine überfällige Enthüllung: Trump hatte im Oktober eine MRT-Untersuchung von Herz und Bauchraum durchführen lassen - angeblich präventiv. Wochenlang konnte oder wollte sie den Zweck dieser Untersuchung nicht erklären - Anfang November hatte sie noch angegeben, nachfragen zu müssen. Selbst Trump behauptete später, keine Ahnung zu haben, warum die MRT nötig gewesen sei. Nun präsentierte Leavitt die Ergebnisse als Zeichen von "Transparenz".

Trump wütet auf Truth Social gegen "hässliche" Reporterin

Der Präsident selbst reagierte nicht weniger wütend als seine Sprecherin. Auf seiner Plattform Truth Social ließ Trump seinem Zorn freien Lauf und attackierte die "New York Times" sowie die verantwortliche Journalistin persönlich.

  • "Die radikalen linken Verrückten in der bald zusammenbrechenden New York Times haben einen Hetzartikel über mich geschrieben, in dem behauptet wird,dass ich vielleicht meine Energie verliere", schäumte der 79-Jährige.
  • Besonders heftig ging er Katie Rogers an: Die Autorin des Berichts sei eine "drittklassige Reporterin,die sowohl innerlich als auch äußerlich hässlich sei".
  • Trump prahlte mit seinen angeblich "höchsten Umfragewerten aller Zeiten" - obwohl zeitgleich Berichte auftauchten, wonach seine Zustimmungswerte bei allen großen Meinungsforschungsinstituten erstmals im negativen Bereich lagen.

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