Angst vor dem 3. Weltkrieg: China-Truppen bereit für Invasion - Japan verlegt seine Raketen

Nur 110 Kilometer trennen Japans neue Mittelstreckenraketen von Taiwan - eine Entfernung, die Peking als rote Linie betrachtet. Die Angst vor einem möglichen Übergreifen des Konflikts ist groß. Die Folgen könnten fatal sein.

Erstellt von - Uhr

Japan will Raketen vor Taiwans Küste aufstellen. (Foto) Suche
Japan will Raketen vor Taiwans Küste aufstellen. Bild: Adobe Stock / Background (Symbolbild)
  • Angst vor dem 3. Weltkrieg: Japan bringt Raketen in Stellung
  • Könnte in einem Weltkrieg münden - Taiwan-Konflikt schwelt seit 75 Jahren
  • Japans Raketen nur 110 Kilometer vor Taiwans Küste
  • Peking verurteilt Japans "Provokation"
  • Experte warnt vor gefährlicher Fehlkalkulation

Japan hat eine folgenschwere militärische Entscheidung getroffen, die internationale Beobachter alarmiert. Das Verteidigungsministerium in Tokio plant die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf der Insel Yonaguni, die lediglich 110 Kilometer nördlich von Taiwan liegt. Diese strategische Positionierung soll Taiwan im Falle einer chinesischen Militäraktion verteidigen helfen.

Weitere Politik-Artikel finden Sie unter diesem Text.

Angst vor dem 3. Weltkrieg: Japan bringt Raketen in Stellung

Die britische Boulevardzeitung "Daily Star" warnt aktuell dramatisch vor den möglichen Konsequenzen dieser Entscheidung. Das Blatt spekuliert, dass dieser Schritt den Beginn eines Dritten Weltkriegs markieren könnte. Die Zeitung bezeichnet Japans Führung als übereifrig und sieht in der Raketenstationierung eine gefährliche Provokation gegenüber China.

Klar ist: Die militärische Aufrüstung so nahe an umstrittenem Territorium verschärft die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Peking und Tokio erheblich. Japan setzt dabei offenbar auf die Rückendeckung der USA als langjährigen Verbündeten. Dass es zu einem militärischen Konflikt zwischen China und Japan kommt, galt bei Experten bisher als eher unwahrscheinlich.

Könnte in einem Weltkrieg münden - Taiwan-Konflikt schwelt seit 75 Jahren

Der Streit um Taiwan wurzelt in der chinesischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Sieg der Kommunisten im Jahr 1949 floh die demokratische Regierung Chinas auf die Insel. Während das Festland zur Volksrepublik China wurde, behielt Taiwan den offiziellen Namen Republik China bei.

  • Peking betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz und pocht auf eine "Wiedervereinigung". Das Schlagwort "Ein Land, zwei Systeme" verschleiert dabei die tatsächlichen Machtansprüche. Die kommunistische Führung zeigt sich zunehmend entschlossen, Taiwan notfalls mit Gewalt einzugliedern.
  • Jahrzehntelang spielte sich der Konflikt hauptsächlich auf wirtschaftlicher Ebene ab. Investitionen und Finanzmacht dienten als Waffen in diesem stillen Kampf. Doch die jüngsten Entwicklungen deuten auf eine gefährliche militärische Eskalation hin.

Japans Raketen nur 110 Kilometer vor Taiwans Küste

Die Insel Yonaguni gehört zur Ryukyu-Inselkette und befindet sich in strategisch brisanter Lage - nur 110 Kilometer trennen sie von Taiwan. Damit rücken die Waffensysteme gefährlich nahe an Gewässer heran, die Peking als sein Territorium beansprucht.

  • Tokio begründet die Maßnahme mit der Notwendigkeit, seine südwestliche Flanke zu verstärken. Die japanische Regierung reagiert damit auf die zunehmend aggressive Haltung Chinas in der Region.
  • Chinesische Kriegsschiffe zeigen im Südchinesischen Meer verstärkt Präsenz und sorgen für wachsende Spannungen.

Zuletzt hatten Satellitenbilder eine Militärübung Chinas enthüllt, bei der mutmaßlich eine Taiwan-Invasion geprobt wurde. Die Peking-Truppen zeigten sich demnach bereit für einen möglichen Einsatz.

Peking verurteilt Japans "Provokation"

China reagiert mit scharfer Kritik auf die japanische Raketenstationierung. Die Regierung in Peking wertete den Schritt als provokative Handlung und wirft Japan vor, sich an einer Eindämmungsstrategie zu beteiligen. Nach chinesischer Lesart orchestrieren Washington und seine regionalen Verbündeten eine Kampagne gegen Chinas Vormachtstellung in Ostasien.

Die Bewohner Taiwans selbst zeigen sich laut "Daily Star" gespalten über Japans Initiative. Während einige die Waffenstationierung als notwendigen Schutz begrüßen, empfinden andere sie als unnötige Provokation, die die Lage weiter destabilisiert.

Experte warnt vor gefährlicher Fehlkalkulation

Der Sicherheitsexperte Brandon J. Weichert mahnt dem Blatt zufolge Japan zur Vorsicht bei seinen militärischen Ambitionen. Er zieht Parallelen zur Ukraine und warnt Tokio davor, sich zu sehr auf amerikanische Unterstützung zu verlassen. Japan dürfe nicht dem Irrglauben verfallen, dass die USA automatisch jeden Schritt ihrer Verbündeten mittragen würden.

Lesen Sie außerdem noch diese Politik-Artikel:

/news.de

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.