Friedrich Merz: "Uns fehlt ein ordentliches Stück Kanzler" - Spott für Brot-Notlage
Friedrich Merz hat während seines Aufenthalts in Luanda deutsches Brot vermisst. Das gestand der Bundeskanzler einem Bäcker in Hamburg. Eine gefundene Grundlage für seine Kritiker, um ihm seine Lernfähigkeit nach der Stadtbild-Aussage in Brasilien abzusprechen.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Friedrich Merz gesteht einem Bäcker in Hamburg, dass er in Angola deutsches Brot vermisst hat.
- Bundeskanzler für Aussagen im Netz kritisiert.
- Nutzer ziehen Parallelen zu Merz Äußerungen in Belém.
Bundeskanzler Friederich Merz sorgt nach Meinung einiger im Netz erneut für eine kommunikative Entgleisung. Der Grund: Dem CDU-Politiker fehlte bei seinem Besuch in der angolanischen Hauptstadt Luanda deutsches Brot.
Friedrich Merz vermisste in Angola deutsches Brot
Einen Tag nach seiner Teilnahme am Gipfel der Europäischen und der Afrikanischen Union in der angolanischen Hauptstadt Luanda sagte der Kanzler in Hamburg zu einem Bäcker: "Was man am deutschen Brot hat, merkt man immer wieder, wenn man im Ausland ist. Gestern Morgen in Luanda am Frühstücksbuffet hab' ich gesucht, wo ist ein ordentliches Stück Brot - und keins gefunden." Im Rahmen seines Antrittsbesuchs in Hamburg sprach Merz mit einem Bäcker, der im Vorzeigeprojekt Handwerkerhof "Meistermeile" seine Brotmanufaktur hat. Merz probierte das Brot von Bäcker Sören Korte und holte gemeinsam mit Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) frische Brote aus dem Ofen. Die Stadt Hamburg bietet in der "Meistermeile" im Stadtteil Lokstedt rund 100 kleineren und mittleren Handwerksbetrieben Gewerbeflächen zu günstigen Mieten an.
Merz betonte auf Instagram, wie wichtig dieses Handwerk sei. "Hunderttausende Beschäftigte leisten täglich einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden. Die Suche nach geeigneten Flächen für Handwerksbetriebe in Großstädten ist eine Herausforderung." Das Projekt lobte er.
Bundeskanzler für Brot-Dilemma verspottet
In den sozialen Medien lösen seine Aussagen unterschiedliche Reaktionen aus. Während einige ihm zustimmen, dass viele Deutsche Brot im Ausland vermissen würden, zeigen sich einige fassungslos und spotten. "Uns fehlt ein ordentliches Stück Kanzler", heißt es unter einem TikTok-Video. Viele ziehen Parallelen zu Merz' erneutem Aufguss seiner Stadtbild-Aussage. Dieses Mal in Brasilien.
- "Wenn er so weitermacht und jedes Land beleidigt, das er besucht, dann bekommt er noch ein internationales Einreiseverbot", spottet ein TikTok-Nutzer.
- "Der Kanzler hat aus seiner Brasilienreise kommunikativ nichts gelernt. Nun fehlt ihm in Angola deutsches Brot", schreibt ein User auf X.
- "Friedrich Merz ist doch ein Satireprojekt", findet ein Nutzer auf X.
So viel Verständnis für die Empörung hat nicht jeder übrig. Dennoch ebben die negativen Kommentare nicht ab.
Hintergrund: Der Kanzler hatte sich nach seinem Besuch bei der Klimakonferenz in Belém auf einem Handelskongress in Berlin zu seinen Eindrücken von der armen Millionenstadt am Amazonas geäußert. "Ich habe einige Journalisten, die mit mir in Brasilien waren, letzte Woche gefragt: Wer von euch würde denn gerne hierbleiben? Da hat keiner die Hand gehoben", sagte er. "Die waren alle froh, dass wir vor allen Dingen von diesem Ort, an dem wir da waren, in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind." Man lebe in Deutschland "in einem der schönsten Länder der Welt". Der letzte Satz war die Botschaft, die Merz mit seiner Äußerung verbinden wollte. In Brasilien kam das ganz anders an. Mit einigen Tagen Verzögerung brach sich die Empörung Bahn. Etliche brasilianische Medien griffen die Bemerkung auf. Auch hierzulande sorgte er für Gesprächsstoff, der immer noch anhält.
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bos/news.de/dpa
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