Wladimir Putin: Bis zu 1.400 Schiffe im Dienste des Kremls - EU-Bericht warnt vor Schattenflotte
Die gewaltige Schattenflotte von Wladimir Putin wird zum Albtraum für Europa. Mit mindestens 1.400 Schiffen umgeht Russland westliche Sanktionen, finanziert seinen Krieg und gefährdet Europas Sicherheit.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- 1.400 Schiffe stark: Putins Schattenflotte umgeht Ölsanktionen – und wächst rasant.
- EU warnt: Alte, marode Tanker gefährden Umwelt und Schifffahrtssicherheit.
- Verdacht: Schiffe könnten als mobile Spionageplattformen genutzt werden.
Die EU schlägt Alarm: Die Tankerflotte von Wladimir Putin ist mittlerweile auf bis zu 1.400 Schiffe angewachsen. Mit dieser Schattenflotte ist es Russland möglich, die westlichen Ölsanktionen systematisch zu unterlaufen. Das geht aus einer internen Analyse der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas hervor.
Wladimir Putin versetzt EU mit Schattenflotte in Panik - Bericht enthüllt Gefahren
Das brisante Dokument wurde beim Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg diskutiert. "Diese Schiffe tragen nicht nur zur russischen Kriegswirtschaft bei, sondern stellen auch eine erhebliche Gefahr für Umwelt und Schifffahrtssicherheit dar", heißt es in dem Bericht. Sie finanzieren jedoch nicht nur Putins Kriegskasse, sondern gefährden die Meeresumwelt und könnten sogar für verdeckte Operationen eingesetzt werden. "Moskaus Schattenflotte finanziert Russlands Krieg und dient zugleich als Ausgangspunkt für hybride Angriffe", warnte Kallas eindringlich.
Zahlreiche Tanker der russischen Schattenflotte sind in katastrophalem Zustand. Die Schiffe sind überaltert, mangelhaft instand gehalten und verfügen über keinen ausreichenden Versicherungsschutz. Im Falle einer Havarie drohen verheerende Ölverschmutzungen, für deren Säuberung letztendlich die Steuerzahler der betroffenen Küstenländer aufkommen müssten.
Um die wahre Identität seiner Tankerflotte zu verschleiern, setzt Moskau auf ständig wechselnde Registrierungen. Die Schiffe fahren unter verschiedenen Flaggen und ändern regelmäßig ihre Kennzeichnung. Diese Taktik erschwert es den Behörden erheblich, die Bewegungen der Tanker nachzuvollziehen und effektive Kontrollen durchzuführen.
Die maroden Schiffe stellen nicht nur eine Umweltgefahr dar, sondern bedrohen auch die Sicherheit der internationalen Schifffahrtsrouten. Experten befürchten, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es zu einem schwerwiegenden Zwischenfall kommt.
Tanker als Tarnmantel für russische Spionage
Besonders beunruhigend sind Erkenntnisse der EU-Experten über mögliche Geheimdienstaktivitäten. Teile der russischen Tankerflotte könnten als Plattformen für Drohnenoperationen und Spionageeinsätze dienen. Es existieren konkrete Anhaltspunkte, dass von einigen Schiffen aus unbemannte Flugobjekte gestartet werden.
Die Behörden sehen einen möglichen Zusammenhang mit den mysteriösen Drohnensichtungen über Dänemark. Diese Vorfälle führten zeitweise zur Einstellung des Flugbetriebs am Kopenhagener Flughafen. Die Vermutung liegt nahe, dass russische Tanker als mobile Startbasen für solche Operationen fungieren könnten. Diese Entwicklung verleiht der Schattenflotte eine zusätzliche Bedrohungsdimension. Neben der Umgehung von Sanktionen und Umweltgefahren nutzt Moskau die Schiffe offenbar auch für verdeckte militärische und nachrichtendienstliche Zwecke.
EU rüstet sich für härteres Vorgehen gegen Kreml-Schattenflotte
Die EU-Außenbeauftragte Kallas drängt auf verschärfte Maßnahmen und verstärkte Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Besonders die Staaten, unter deren Flaggen die verdächtigen Tanker registriert sind, sollen eingebunden werden. Diese Länder müssten künftig zustimmen, dass EU-Marinekräfte ihre Schiffe kontrollieren dürfen.
Bereits seit Juni 2025 überwachen drei europäische Marinemissionen die russische Schattenflotte. Darunter befindet sich auch die Operation "Aspides", an der deutsche Streitkräfte beteiligt sind. Diese Mission war ursprünglich zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer vor Angriffen der Huthi-Miliz eingerichtet worden. Die verstärkten Kontrollen auf See sollen helfen, die illegalen Öltransporte aufzudecken und zu unterbinden. Gleichzeitig dienen sie der Früherkennung möglicher hybrider Bedrohungen durch die russischen Tanker.
Sanktionspaket Nummer 19 in Vorbereitung
Das kommende EU-Sanktionspaket soll die Anzahl der sanktionierten russischen Tanker deutlich erhöhen. Von derzeit 444 Schiffen würde die Liste auf 562 Einheiten anwachsen. Die EU-Außenbeauftragte Kallas strebt eine rasche Einigung der europäischen Staats- und Regierungschefs noch in dieser Woche an.
Gleichzeitig mahnte Kallas zur Wachsamkeit: Russland zeige sich "erfinderisch im Umgehen von Sanktionen". Aus diesem Grund seien erweiterte Befugnisse für Schiffskontrollen unerlässlich. Die EU-Außenbeauftragte plädiert zudem für die Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle auf EU-Ebene.
Ein spezieller EU-Sonderkoordinator soll künftig alle Maßnahmen gegen die russische Schattenflotte bündeln und koordinieren. Nur durch eine solche zentrale Stelle könne die EU effektiv gegen die sich ständig wandelnden Umgehungstaktiken des Kremls vorgehen.
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bua/sfx/news.de/dpa/stg
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