Berlin: Jüdische Studierende fordern Schutz vor Antisemitismus

Angriffe, Hass, Angst: Jüdische Studierende berichten von einem feindseligen Klima an den Universitäten. Die Jüdische Studierendenunion stellt klare Forderungen an die Hochschulen und die Politik.

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Die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz in Berlin. Aktuelle Nachrichten aus und über Berlin hier auf news.de. (Foto) Suche
Die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz in Berlin. Aktuelle Nachrichten aus und über Berlin hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / Peter Jesche

Die Jüdische Studierendenunion (JSUD) hat sich mit einer Reihe von Forderungen zur Bekämpfung von Antisemitismus an Hochschulen und die Politik gewendet. "Seit dem 7. Oktober haben wir mit einem feindseligen Klima zu kämpfen in den Unis", sagte der jüdische Student Lahav Shapira bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Grundlage für den Forderungskatalog mit dem Namen "Wissenschaftsfreiheit verteidigen heißt Antisemitismus bekämpfen" ist den Angaben nach eine eigene Umfrage der Vertretung der jüdischen Studierenden. Die Erhebung zeige: "Die Universitäten ducken sich weg und wir haben ein massives Problem", sagte Ron Dekel, Präsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland. Politik und Hochschulen müssten endlich ins Handeln kommen. Der Katalog richte sich an Hochschulleitungen sowie an Landes- und Bundesministerien.

Shapira, Student an der Freien Universität Berlin (FU), wurde im Februar 2024 in Berlin von einem Kommilitonen angegriffen, niedergeschlagen und erlitt dabei schwere Verletzungen. Bei einem Prozess wertete das Amtsgericht Berlin-Tiergarten dies als antisemitische Tat und verurteilte den Angeklagten im April dieses Jahres zu einer Haftstrafe von drei Jahren.

Forderungen der JSUD

So fordert die JSUD unter anderem die verbindliche Ausarbeitung von konkreten Handlungsplänen, wenn es auf dem Gelände der Universitäten antisemitische Besetzungen oder Demonstrationen gibt. Zudem sei es ihnen wichtig, dass an allen Hochschulen verpflichtend qualifizierte Antisemitismusbeauftragte eingesetzt würden.

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel im Oktober 2023 kommt es immer wieder zu Demonstrationen im Kontext mit dem Nahost-Konflikt. Auch an den Universitäten gibt es zahlreiche Protestkundgebungen. Teils kam es zu Besetzungen und Angriffen. Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) wurden im vergangenen Jahr 450 antisemitische Vorfälle an Hochschulen registriert.

+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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