Donald Trump: "Habe nicht gesagt: 'Dann geben Sie ihn mir'!" Trump über Nobelpreis-Telefonat
Donald Trump geht leer aus: Nach der Nobelpreis-Pleite wendet sich die neue Friedensikone aus Venezuela direkt an ihn und macht dem US-Präsidenten ein Lob, das sogar ihn kurz sprachlos wirken lässt.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Friedensnobelpreis geht an Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado – nicht an Donald Trump.
- Machado widmet den Preis "dem Volk Venezuelas und Präsident Trump".
- Im Weißen Haus sorgt die Entscheidung zunächst für Wut – dann für Eigenlob.
In den vergangenen Wochen hatte Donald Trump mehrfach behauptet, dass er den Friedensnobelpreis verdient habe, weil er innerhalb von sieben Monaten sieben Kriege beendet habe. Doch der US-Präsident ging leer aus. Am Freitag (10.10.2025) wurde die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Die Gewinnerin lobt Trump und widmet ihm die Auszeichnung sogar. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus erzählte der US-Präsident nun von einem Telefonat mit Machado.
Donald Trump spricht von Telefonat mit Friedensnobelpreisträgerin
Nach eigenen Angaben erhielt Trump einen Anruf der Preisträgerin, die ihm mitteilte, sie widme ihm die Auszeichnung, da er sie eigentlich verdient hätte. "Das war eine wirklich nette Geste", kommentierte Trump das Telefonat bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Mit einem Augenzwinkern fügte der Präsident hinzu: "Ich habe nicht gesagt: 'Dann geben Sie ihn mir'. Obwohl ich glaube, sie hätte es vielleicht getan." Während Trump die Geste würdigte und betonte, er habe Machado auf ihrem Weg unterstützt. Die 58-jährige Venezolanerin hatte zuvor auf der Social-Media-Plattform X geschrieben, sie widme den Preis "dem leidenden Volk Venezuelas und Präsident Trump für seine entschlossene Unterstützung".
Weißes Haus schäumt über Nobelpreis-Entscheidung
Bevor Trump seine versöhnlichen Töne anschlug, herrschte im Weißen Haus blanke Empörung. Präsidentensprecher Steven Cheung ließ seiner Wut in einem Tweet freien Lauf und warf dem Nobelkomitee vor, Politik über Frieden zu stellen. "Präsident Trump wird weiterhin Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten", polterte Cheung.
Der Sprecher legte noch nach und bescheinigte Trump "das Herz eines Humanisten". Niemand sonst könne "allein durch die Kraft seines Willens Berge versetzen". Auch die rechtsextreme Influencerin Laura Loomer mischte sich ein und verhöhnte die Entscheidung als "absoluten Witz". Sie könne nicht glauben, dass eine Frau, die "ununterbrochen über Nicolás Maduro weint", mehr für die Welt getan haben solle als Trump.
Donald Trump lobt eigene Venezuela-Hilfe – ohne Namen zu nennen
Bei der Pressekonferenz am Freitag betonte Trump, er habe der venezolanischen Opposition bereits geholfen. "Ich habe sie auf ihrem Weg unterstützt. Sie brauchen viel Hilfe in Venezuela, es ist eine absolute Katastrophe", erklärte der Präsident. Bemerkenswert dabei: Während des gesamten Auftritts erwähnte Trump kein einziges Mal den Namen der Nobelpreisträgerin.
Der Präsident nutzte die Gelegenheit, um seine eigenen Friedensbemühungen hervorzuheben. Er verwies auf acht abgeschlossene Vereinbarungen zur Konfliktlösung und betonte: "Ich bin glücklich, dass ich Millionen von Leben gerettet habe." Besonders hob er die Gaza-Einigung hervor, die er als "das wichtigste Abkommen aller Zeiten in Sachen Frieden" bezeichnete. Die Rückkehr der Geiseln am Montag werde "ein sehr großer Tag" werden.
Trump beansprucht Friedensnobelpreis-Anspruch: Sieben Kriege in sieben Monaten?
In den Wochen vor der Nobelpreis-Bekanntgabe hatte Trump mehrfach seinen Anspruch auf die Auszeichnung unterstrichen. Der Präsident behauptete wiederholt, binnen sieben Monaten sieben Kriege beendet zu haben. Diese Woche verwies er erneut auf seine Gaza-Initiative als Beleg für seine Friedensbemühungen.
Kritiker sehen Trumps Bilanz allerdings anders. Sie werfen ihm vor, die regelbasierte internationale Zusammenarbeit zu schwächen und bestehende Verträge und Abkommen zu untergraben. Auch innenpolitisch habe er durch sein radikales Vorgehen gesellschaftliche Gräben vertieft und neue Konflikte geschaffen.
Der Friedensnobelpreis gilt als wichtigste politische Auszeichnung weltweit. Die feierliche Verleihung findet am 10. Dezember in Oslo statt - dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Dieses Jahr waren 338 Personen und Organisationen nominiert.
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bua/news.de/dpa/stg
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