Donald Trump: "Wahrhaft historisch!" Minister schleimen sich nach Gaza-Deal bei "The Don" ein

Donald Trump wird für seine Beteiligung am Gaza-Deal von seinen Ministern gefeiert. Pete Hegseth und Marco Rubio schleimen sich beim US-Präsidenten ein. Für ihr Lob hagelt es im Netz reichlich spöttische Reaktionen.

Von news.de-Redakteurin - Uhr

Verteidigungsminister Pete Hegseth schmeichelt Donald Trump während einer Kabinettsitzung. (Foto) Suche
Verteidigungsminister Pete Hegseth schmeichelt Donald Trump während einer Kabinettsitzung. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
  • Hegseth und Rubio schmeicheln Trump nach dem Gaza-Deal
  • Minister machen den US-Präsidenten zum Friedensstifter und loben seine Führungsstärke
  • Schmeichelei sorgt für Spott

Eine Kabinettsitzung im Weißen Haus verwandelte sich in eine Art Huldigungszeremonie für Donald Trump. Grund dafür war unter anderem der Gaza-Deal. Sowohl Verteidigungsminister Pete Hegseth als auch Außenminister Marco Rubio schmeichelten sich mit überbordendem Lob beim US-Präsidenten ein.

Friedensdeal im Gaza-Krieg

Israel und die islamistische Hamas haben in der Nacht zu Donnerstag erste wichtige Abmachungen im Ringen um eine Beilegung des Gaza-Kriegs getroffen, die indirekten Verhandlungen hatten am Montag begonnen. Vereinbart wurde unter anderem, dass alle Geiseln bald freigelassen werden sollen und Israel seine Soldaten auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird. Trump hatte als Basis für die Verhandlungen einen Friedensplan vorgelegt. Nach Angaben der Hamas sei der Gaza-Krieg beendet.

Marco Rubio lobt Trump: Ohne ihn wäre der Gaza-Deal nicht möglich gewesen

Dieser Plan wird nun von Hegseth und Rubio gefeiert. Während der Sitzung behauptete der Außenminister, dass es keine "Übertreibung" sei "zu sagen, dass nichts davon ohne die Beteiligung des Präsidenten der Vereinigten Staaten möglich gewesen wäre." Dann behauptet er, Trump hätte einige "außergewöhnliche Telefonate und Treffen" geführt. Diese hätten das ermöglicht. Vorausgegangen sei eine Wende, nach einem Treffen der USA bei den Vereinten Nationen, in dem sich arabische und mehrheitlich muslimische Länder zu einer Koalition zusammengeschlossen hätten. Das habe alleine Trump erzielt. "Ich kenne keinen amerikanischen Präsidenten der Neuzeit, der dies hätte ermöglichen können", sagt Rubio. Nach dem Ende seiner Rede klatscht das Kabinett.

Hegseth schmeichelt Trump

Auch Hegseth verkauft Trump als Friedensstifter. "Sie haben recht mit dem Kriegsministerium (Trump benannte das Verteidigungsministerium zuletzt um, Anm. d. Red.). Du bekommst keinen Frieden ohne Stärke." Dafür sei das Ministerium zuständig, wie Trump demonstriert hätte. Dann stieg er in Rubios Lobgesang ein: "Es ist mir eine persönliche Ehre, Ihre Führungs- und Verhandlungsführung mitzuerleben ... Mit Ihrer Stärke, Ihrer Fähigkeit, Handelsverhandlungen zu führen und persönliche Beziehungen aufzubauen, ist es auf der Weltbühne wahrhaft historisch."

Trump schickt Nationalgarde nach Chicago: Hegseth feiert Trumps Führung

Hegseth hörte nicht auf. Er lobte auch die durch Trumps Führung erzeugte "Liebe und Begeisterung." Was er damit meinte, ist die Aussendung von Nationalgarden in amerikanische Städte. Die US-Regierung begründet das immer wieder mit der Sicherheit der Bürger:innen. Nach Berichten von CNN und CBS News unter Berufung auf Videoaufnahmen und Gemeindeangaben, sollen Soldaten bereits im Großraum Chicago sein.

Hintergrund: Nach Militärangaben befinden sich inzwischen 500 Nationalgardisten in der Region im Bundesstaat Illinois. Für heute wird mit Spannung erwartet, ob ein Gericht die Pläne von US-Präsident Trump für einen Einsatz der Soldaten in der Millionenstadt durchkreuzen wird. Es ist eine Anhörung vor einem Bundesgericht in Chicago angesetzt. Der Bundesstaat Illinois und die drittgrößte Stadt der USA klagen gegen Trump, weil sie einen Einsatz von Mitgliedern der Nationalgarde auf Geheiß der US-Regierung in Illinois für rechtswidrig halten.

Spott für Trump-Schmeichler

Hegseths und Rubios Schmeicheleien lösen nicht die gleiche Begeisterung wie bei den beiden Ministern aus. Es hagelt auf der Plattform X hauptsächlich Kritik und Spott:

  • "Marco Rubio küsst Trump in den Hintern, und das gesamte Kabinett applaudiert", schreibt Journalist Aaron Rupar.
  • "Es ist erstaunlich, wie sehr Trumps Bittsteller ihrem König schmeicheln müssen", findet ein Nutzer.
  • "Das ist für alle Teilnehmer des Treffens Pflicht. Ich bin sicher, andere werden es ihnen gleichtun und versuchen, Rubio zu übertrumpfen. Ich bin sicher, jemand wird sich voll und ganz darauf einlassen", heißt es in einer nicht ganz ernst gemeinten Frage.

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/news.de/dpa

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