Energiepreis-Explosion: So teuer ist Putins Krieg für deutsche Familien
Politiker reden von sinkenden Preisen, doch die Wirklichkeit ist bitter: Deutsche Familien zahlen seit Putins Angriff auf die Ukraine Tausende Euro mehr für Strom und Gas. Ein neues Rechenbeispiel zeigt das wahre Ausmaß des Energie-Schocks.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Deutsche Familien zahlen seit Kriegsbeginn 6.000 Euro mehr für Energie
- Gas kostet trotz Mini-Senkungen noch immer 74 Prozent mehr als 2021
- Staatliche Abgaben treiben Strom- und Gaspreise zusätzlich nach oben
Während Politiker von sinkenden Energiepreisen sprechen, mussten deutsche Familien seit Kriegsbeginn bereits 6.000 Euro zusätzlich für Strom und Gas bezahlen. Eine schockierende Rechnung zeigt: Gas kostet heute noch immer 74 Prozent mehr als vor Putins Angriff auf die Ukraine.
Das Statistische Bundesamt meldete für das erste Halbjahr 2025 einen Rückgang der Energiepreise. Strom für Privathaushalte verbilligte sich um 3,1 Prozent auf durchschnittlich 39,92 Cent pro Kilowattstunde. Der Gaspreis sank um 1,2 Prozent auf 12,13 Cent. Diese minimalen Preissenkungen täuschen jedoch über die wahre Kostensituation hinweg.
Seit Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 belasten massive Mehrkosten die deutschen Haushalte. Die vermeintliche Entspannung am Energiemarkt bedeutet für Verbraucher weiterhin erhebliche finanzielle Belastungen im Vergleich zur Zeit vor dem Krieg.
6.000 Euro Mehrkosten für Familien seit Kriegsbeginn in der Ukraine
Das Vergleichsportal Verivox hat für die "Bild" berechnet, welche finanziellen Lasten deutsche Haushalte seit Kriegsbeginn schultern müssen. Eine vierköpfige Familie musste in den fast vier Jahren seit Februar 2022 insgesamt rund 6.000 Euro zusätzlich für ihre Energieversorgung aufbringen. Diese Summe berücksichtigt bereits die staatlichen Energiepreisbremsen von 2023.
Verivox-Energieexperte Thorsten Storck bezeichnet die Entwicklung als "bisher beispiellose Explosion der Energiekosten". Die Berechnungen vergleichen die aktuellen Jahreskosten mit dem Preisniveau von 2021, also vor Beginn des russischen Angriffskriegs. Ohne diese kriegsbedingten Preissteigerungen hätten Familien diese erhebliche Summe einsparen können.
Gas 74 Prozent teurer als vor dem Krieg
Die Verivox-Analyse zeigt das wahre Ausmaß der Preissteigerungen. Trotz der jüngsten Preisrückgänge zahlen Verbraucher für Gas immer noch 74 Prozent mehr als vor Kriegsbeginn. Bei Strom beträgt der Aufschlag 14 Prozent gegenüber dem Vorkriegsniveau.
Die Preisexplosion erreichte im Oktober 2022 ihren Höhepunkt. Damals schnellten die Gaspreise um 213 Prozent nach oben, während Strom sich um 74 Prozent verteuerte. Diese extremen Preisspitzen trafen Millionen Haushalte hart. Auch wenn sich die Märkte seitdem etwas beruhigt haben, bleiben die Energiekosten auf einem historisch hohen Niveau.
Staat treibt Preise weiter nach oben
Neben den Marktpreisen belasten zusätzliche staatliche Abgaben die Verbraucher. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2024 stiegen die Steuern und Umlagen beim Gas um 5,8 Prozent. Verantwortlich dafür sind die CO2-Steuer und die Gasspeicherumlage. Bei Strom kletterten die staatlichen Abgaben sogar um 7,2 Prozent.
Die Bundesregierung plant zwar Entlastungen, doch diese kommen hauptsächlich der Industrie, Landwirtschaft und Forstwirtschaft zugute. Privathaushalte profitieren kaum von den angekündigten Stromsteuererleichterungen. Erst ab 2026 entfällt für Verbraucher die Gasspeicherumlage. Bis dahin müssen deutsche Haushalte weiterhin die hohen Energiekosten stemmen.
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