Friedrich Merz: Reformen im Gesundheitssystem geplant – 15 Euro Gebühr pro Arzttermin im Gespräch
Kanzler Merz fordert Reformen im Gesundheitssystem. Ein Experte schlägt eine neue Praxisgebühr, mehr Digitalisierung und flexiblere Krankenkassentarife vor – mit Einsparpotenzial in Milliardenhöhe.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
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- Krankenkassen verzeichnen Defizit von vier Milliarden Euro
- Vorschlag: 15 Euro Kontaktgebühr pro Arztbesuch
- Digitalisierung und neue Tarife könnten 18 Milliarden Euro sparen
Trotz Rekord-Einnahmen fehlen den gesetzlichen Krankenkassen rund vier Milliarden Euro. Kanzler Friedrich Merz (69, CDU) forderte jetzt im Bundestag, die Strukturen von Kranken- und Pflegeversicherung grundlegend zu überarbeiten. Seiner Meinung nach müssten Gelder gezielter eingesetzt werden, damit sie tatsächlich bei den Bedürftigen ankommen.
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Wie könnte eine neue Praxisgebühr in Deutschland aussehen?
Gesundheitsökonom Christian Hagist (47, WHU) bringt "Bild" zufolge eine sogenannte Kontaktgebühr ins Spiel: 15 Euro pro Arzttermin. Damit sollen unnötige Besuche vermieden werden. Anders als die frühere Praxisgebühr von 10 Euro pro Quartal, die 2012 abgeschafft wurde, wäre dieser Betrag bei jedem Termin fällig.
Kann die Digitalisierung Milliarden sparen?
Ein zweiter Vorschlag setzt auf Technik und Digitalisierung. Eine flächendeckend genutzte elektronische Patientenakte und der verstärkte Einsatz von Telemedizin könnten Doppeluntersuchungen überflüssig machen und Kosten deutlich senken.
Hagist plädiert zudem für mehr Freiheit bei der Tarifgestaltung. Denkbar wären Boni für Patienten, die zunächst den Hausarzt aufsuchen, oder spezielle Angebote für chronisch Kranke. Damit könnten gezielt Anreize geschaffen werden, die sowohl Kosten senken als auch die Versorgung verbessern.
Nach Berechnungen des Experten ließen sich mit diesen Maßnahmen bis zu 18 Milliarden Euro pro Jahr einsparen. Ob der Vorschalg umgesetzt wird, bleibt aber vorerst unklar.
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mlk/sfx/news.de
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