Kim Jong-un: Es ging auch um sein Prachtstück - diese Propaganda-Lügen wird er nicht los

Von bizarren Einhorn-Höhlen bis zu tödlichen Raketenstarts: Nordkoreas Diktator Kim Jong-un sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Auch 2025 ließ er sich nicht bitten - und irritierte unter anderem mit einem modischen Statement.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Kim Jong-un hat mit so mancher Propaganda-Lüge für Schlagzeilen gesorgt. (Foto) Suche
Kim Jong-un hat mit so mancher Propaganda-Lüge für Schlagzeilen gesorgt. Bild: picture alliance/dpa/kcna | -
  • Kim Jong-un fordert Todesstrafe für K-Pop-Fans
  • Kim Jong-un ganz schön peinlich: Weiße Pferde und Einhorn-Höhlen
  • Kim Jong-un wird zum TikTok-Hit aus Pjöngjang

Nordkorea-Machthaber Kim Jong-un sorgte auch in diesem Jahr wieder mit skurrilen Propaganda-Aktionen für internationale Verwunderung. Der seit 2011 regierende Machthaber hat sich einen Ruf für spektakuläre Inszenierungen erarbeitet - von majestätischen Ritten auf weißen Pferden über heilige Berge bis hin zum Versprechen, 100.000 Soldaten zur Unterstützung Russlands in der Ukraine bereitzustellen.

Kim Jong-un entsetzt immer wieder mit Raketenstarts

Zu Nordkorea-Kims Arsenal der Aufmerksamkeitserzeugung zählen auch zehn Militärtests innerhalb eines Jahres, darunter gewaltige Raketenstarts, die weltweit Besorgnis auslösten. Während andere Nationen ihre Unabhängigkeit mit Paraden und Festlichkeiten begehen, setzt der nordkoreanische Führer auf militärische Machtdemonstrationen und die Erschaffung moderner Mythen.

Kim Jong-un: Entführte Teenager als Sklavinnen gehalten

Eine ehemalige Insiderin aus Kims engstem Zirkel erhob schon 2017 schwerwiegende Anschuldigungen gegen den Diktator.

  • Die geflohene Hee Yeon-lim riskierte ihr Leben, um über systematische Entführungen junger Mädchen zu berichten.
  • Regierungsbeamte würden demnach Schulen aufsuchen und gezielt Teenager für die Arbeit in Kims zahlreichen Residenzen rund um Pjöngjang auswählen.

Kim Jong-un fordert Todesstrafe für K-Pop-Fans

Die Menschenrechtsorganisation Transitional Justice Working Group dokumentierte derweil erschreckende Konsequenzen für den Konsum südkoreanischer Popkultur in Nordkorea. Mindestens sieben Menschen wurden öffentlich hingerichtet, weil sie K-Pop-Videos angeschaut hatten.

  • Der Besitz von K-Pop-Musik und koreanischen Seifenopern ist unter Kim Jong-un strikt verboten.
  • Als Reaktion auf die wachsende Beliebtheit dieser Medien unter nordkoreanischen Bürgern verschärfte der Diktator in den vergangenen Jahren die Repressionen drastisch.
  • Befragungen von fast 700 Überläufern ergaben, dass sechs der sieben dokumentierten Hinrichtungen in der Stadt Hyesan stattfanden.
  • Diese Exekutionen ereigneten sich zwischen 2012 und 2014.

Nordkorea-Kim schickt 100.000 Soldaten für Putins Krieg

Auf der anderen Seite steht Nordkorea-Kim steht bereit, Russland mit einer gewaltigen Streitmacht im Ukraine-Konflikt zu unterstützen.

  • Ein russischer Militärexperte berichtete Anfang des Jahres 2025, dass über 100.000 Nordkoreaner jederzeit für einen Einsatz in der Ukraine zur Verfügung stünden.
  • Diese Zahlen stammen vom südkoreanischen Geheimdienst, wobei Andrei Klintsewitsch begeistert erklärte: "Wir mögen diese Zahlen, sie können viele Prozesse erheblich beschleunigen."
  • Der Militärexperte Timur Syrtlanov betonte gegenüber der Publikation MK, dass nordkoreanische Streitkräfte eine bedeutende Rolle bei der Einnahme der Region Kursk gespielt hätten.

Kim Jong-un ganz schön peinlich: Weiße Pferde und Einhorn-Höhlen

Kim Jong-un schreckt allerdings auch vor völlig verrückter Propaganda nicht zurück:

  • So präsentierte er sich 2022 in einem bizarren Propagandavideo hoch zu Ross. Das nordkoreanische Staatsfernsehen zeigte den abgemagerten Machthaber, wie er auf einem weißen Pferd - Symbol der Familienherrschaft - am Strand entlangreitet. Die Dokumentation "2021, ein großartiges siegreiches Jahr" inszenierte Kim wie einen Actionhelden, der mit dramatischer Musikuntermalung durch Wälder galoppiert.

Den Höhepunkt der Absurditäten markierte schon 2012 die angebliche Entdeckung einer echten Einhorn-Höhle nahe einem heiligen Tempel in Pjöngjang.

  • Archäologen der Akademie für Sozialwissenschaften wollten das Versteck eines Einhorns gefunden haben, das einst ein mythischer König geritten haben soll.

Kim Jong-un wird zum TikTok-Hit aus Pjöngjang

Der nordkoreanische Diktator avancierte 2024 derweil zum unerwarteten Social-Media-Star. Ein Elektropop-Propagandalied zu seinen Ehren entwickelte sich auf TikTok zum viralen Phänomen. Der Song preist Kim Jong-un dafür, seinem Volk eine "hellere Zukunft" zu bescheren - eine groteske Verzerrung der Realität für die zwölf Millionen unterdrückten Nordkoreaner.

  • Das Musikvideo zeigt Montagen siegreicher Sportmannschaften und Wissenschaftler, die dem Machthaber zujubeln.
  • Selbst russische Staatsmedien sprangen auf den Hype auf. TV-Moderatorin Olga Skabejewa präsentierte den Clip mit den Worten: "Unsere nordkoreanischen Freunde, oder vielleicht sollten wir sie unsere Brüder nennen, haben ein enorm populäres Video zum Song 'Freundlicher Vater' aufgenommen."

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Kim Jong-un verbietet Ledermäntel und enge Hosen - und posiert mit Strohhut

In Nordkorea gelten strenge Kleidervorschriften für die Bevölkerung. 2022 erließ Kim Jong-un ein Verbot für eng anliegende Hosen, die er als "unanständig" bezeichnete. Bereits ein Jahr zuvor ging das Regime gegen Bürger vor, die Ledermäntel trugen - diese wurden auf offener Straße konfisziert. Die Begründung: Es sei respektlos, den Kleidungsstil des Führers zu kopieren.

Der Nordkorea-Diktator zeigte sich selbst im abgelaufenen Jahr 2025 modisch "variabel".Bei seinem Besuch einer Gewächshausfarm in Sinuiju kombinierte er seinen traditionellen schwarzen Mao-Anzug mit einem luftigen Strohhut.

So liebevoll streichelte Nordkorea-Kim sein Prachtstück

Bei einem Besuch in einer Panzerfabrik konnte sich Kim Jong-un in diesem Jahr derweil kaum beherrschen. Die nordkoreanische Staatszeitung veröffentlichte eine Reihe inszenierter Bilder von Kim Jong-uns Fabrikbesuch. Auf den Aufnahmen ist der Machthaber zu sehen, wie er liebevoll Panzer streichelte und plötzlich auf einem der Kampffahrzeuge posierte, während er ins Innere blickte. 

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