Merz-Minister: Wie hoch sind Gehalt und Pension der Bundesminister?

Bundesminister gehören zu den bestbezahlten Angestellten in Deutschland. Nicht nur während der Amtszeit erhalten sie ein üppiges Gehalt, auch die Pension ist schon nach wenigen Jahren elf mal so hoch wie eine Durchschnittsrente.

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Alexander Dobrindt (l.) und Boris Pistorius (r.) dürften in ihrem Ruhestand die höchste Pension unter den aktuellen Bundesministern beziehen. (Foto) Suche
Alexander Dobrindt (l.) und Boris Pistorius (r.) dürften in ihrem Ruhestand die höchste Pension unter den aktuellen Bundesministern beziehen. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
  • Boris Pistorius und Alexander Dobrindt haben die höchsten Pensionsansprüche
  • Dank vorheriger Ministererfahrung hat sich ihr Gehalt im Ruhestand erhöht
  • Wie viel die Bundesminister beiden genau verdienen, erklären wir Ihnen hier

Im Kabinett von Bundeskanzler Friedrich Merz stechen zwei Minister besonders hervor: Alexander Dobrindt (CSU) und Boris Pistorius (SPD) verfügen als einzige über vorherige Ministererfahrung und haben damit die höchsten Pensionsansprüche erworben. Was verdienen die Minister aktuell - und wie hoch wird die Pension? So viel vorab: Wer die eigene Rente berechnen will, wird im Vergleich vermutlich enttäuscht sein.

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Zehntausende Euro monatlich für Bundesminister

Das Grundgehalt eines Bundesministers beläuft sich laut dem Bund der Steuerzahler auf 16.582,51 Euro pro Monat. Mehrfache Kürzungsbeschlüsse früherer Regierungen verhinderten, dass Minister die eigentlich im Bundesbesoldungsgesetz vorgesehenen 133 Prozent des höchsten Beamtengehalts erhalten. Zusätzlich fließen eine Dienstzulage von 306,76 Euro, eine allgemeine Zulage von 34,15 Euro sowie ein Ortszuschlag von 1.066,72 Euro.

Minister mit Bundestagsmandat kassieren zusätzlich eine halbierte Abgeordnetenentschädigung von 5.941,74 Euro sowie eine gekürzte steuerfreie Aufwandspauschale von 4.012,19 Euro. Die Gesamtbezüge summieren sich damit auf maximal 27.944,06 Euro monatlich oder 335.328,72 Euro jährlich. Nach Abzug von Steuern verbleiben Ministern ohne Mandat etwa 10.500 Euro netto, mit Mandat rund 13.573 Euro plus Aufwandspauschale.

Pensionen schießen mit jedem Dienstjahr in die Höhe

Die Berechnung der Ministerruhegehälter folgt klaren Regeln: Nach vier Amtsjahren erhalten Ex-Minister 27,74 Prozent ihrer ehemaligen Bezüge als Grundpension - derzeit etwa 4.990 Euro brutto monatlich. Jedes weitere Dienstjahr erhöht die Pension um 2,39167 Prozent. Nach zwei vollen Legislaturperioden steigt das Ruhegehalt auf 6.711 Euro.

Die Höchstgrenze liegt bei 71,75 Prozent der Ministerbezüge, was aktuell 12.908 Euro entspricht. Dafür sind mindestens 19 Dienstjahre erforderlich - eine Marke, die in der Geschichte der Bundesrepublik nur Hans-Dietrich Genscher mit 23 Jahren übertraf. Wer vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Pension geht, muss Abschläge von 3,6 Prozent pro Jahr hinnehmen.

Ministerpensionen übersteigen Durchschnittsrente um das Elffache

Die Kluft zwischen Ministerpensionen und regulären Altersbezügen ist enorm. Während die durchschnittliche Altersrente in Deutschland bei lediglich 1.146 Euro liegt, können Ex-Minister bereits nach vier Amtsjahren mit 4.990 Euro rechnen. Die theoretisch höchste gesetzliche Rente erreicht 3.605 Euro - dafür müssen Arbeitnehmer jedoch 45 Jahre lang oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient haben.

Ein Minister mit maximaler Pension von 12.908 Euro erhält somit mehr als das Elffache der Durchschnittsrente. Selbst die Grundpension nach vier Jahren übersteigt die reguläre Höchstrente deutlich. Diese Diskrepanz entsteht durch das Beamtenprinzip: Minister zahlen keine Rentenbeiträge, erhalten aber lebenslange staatliche Versorgung.

Dobrindt und Pistorius sichern sich Spitzenpensionen

Die Sonderstellung von Dobrindt und Pistorius im Merz-Kabinett wirkt sich direkt auf ihre künftigen Ruhegehälter aus. Dobrindts vier Jahre als Verkehrsminister unter Merkel sichern ihm bereits heute Ansprüche auf mindestens 4.990 Euro Grundpension. Sollte er nach der aktuellen Legislaturperiode 2029 mit dann 59 Jahren ausscheiden, käme er auf acht Dienstjahre und etwa 6.711 Euro monatlich.

Pistorius steht noch besser da: Seine Amtszeit als Verteidigungsminister in zwei Legislaturperioden plus zehn Jahre als niedersächsischer Landesminister summieren sich auf beachtliche Pensionsansprüche. Mit 69 Jahren könnte er 2029 direkt ohne Abschläge in den Ruhestand gehen. Beide Minister profitieren davon, dass sich ihre Dienstzeiten aus verschiedenen Ämtern addieren - ein Vorteil, den ihre Kabinettskollegen ohne Vorerfahrung nicht haben.

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