Markus Söder: "Dame ohne Unterleib!" CSU-Chef schockt mit Frauenbild aus der Mottenkiste
Markus Söder wollte mit einem markigen Vergleich die deutsche Industrie verteidigen – doch seine Unterleibs-Metapher sorgt für Kopfschütteln, Sexismus-Vorwürfe und ein politisches Eigentor. Ein Kommentar.
Von news.de-Redakteurin Anika Bube - Uhr
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- Verunglücktes Bild: Söder vergleicht Deutschlands Industrie mit einer "Dame ohne Unterleib".
- Statt über Autos, Maschinenbau und Chemie zu reden, diskutiert das Land nun über Sexismus.
- Gegner werfen Söder vor, Frauen auf ihren Körper zu reduzieren und Sprache der 1970er zu benutzen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sieht die klassische Industrie als Herzstück der deutschen Wirtschaft. In einem Interview greift der CSU-Politiker daher zu einem bizarren Vergleich und landet damit im sprachlichen Desaster. Für Söder sei Deutschland "ohne Auto, Maschinenbau und Chemie" lediglich "eine Dame ohne Unterleib".Es ist ein Satz, der gleich in mehrfacher Hinsicht schiefgeht.
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Warum Markus Söders Bild politisch ins Leere läuft
Zum einen: politisch. Söder will die Industrie schützen, klar. Aber statt nüchtern über Standortfaktoren zu reden, biegt er ab in ein Bild, das nach Hinterzimmerhumor der 1970er riecht. Unterleib, Dame, Fortpflanzung – das ist nicht die Sprache einer modernen Industriepolitik, sondern Stammtisch-Rhetorik mit Schlagseite.
Ein Frauenbild aus der Vergangenheit
Zum anderen: gesellschaftlich. Frauen auf ihren Unterleib zu reduzieren, ist kein Lapsus, sondern ein Problem. Wer so redet, vermittelt ein Frauenbild, das längst überholt sein sollte. Nicht Intelligenz, nicht Leistung, nicht Kreativität – nein, in Söders Metapher zählt der Uterus. Und das sagt mehr über den Politiker als über den Zustand der deutschen Industrie.
Debatte über Söders Sexismus statt Autostrategie
Natürlich, Söder wollte wohl "bildhaft" sein. Doch wenn ein Bild so schief hängt, dass es Frauen auf ihre Reproduktionsorgane reduziert und beleidigt, hat es seinen Zweck verfehlt. Das Ergebnis: Statt über seine "nationale Autostrategie" zu sprechen, reden nun alle über seinen Unterleibs-Vergleich. Ein politisches Eigentor der Extraklasse.
Söder wollte Deutschland als Wirtschaftsdame mit Kraft darstellen – und hat am Ende vor allem sich selbst entkleidet: als Politiker, der im Jahr 2025 sprachlich noch immer in der Vergangenheit steckt.
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