Donald Trump: Mit seiner Rhetorik besudelt "The Don" das Präsidentenamt
Donald Trump pöbelt wie ein Reality-TV-Star. Zudem feuert er unablässig Drohungen, Beschimpfungen und Provokationen ab. Eine Rhetorik, die das Präsidentenamt entwürdigt. Ein Kommentar.
Von news.de Redakteurin Anika Bube - Uhr
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- Donald Trump pöbelt, tobt, droht und demütigt
- US-Präsident versucht, Reporterin zum Schweigen zu bringen
- "The Don" blamiert sein eigenes Amt
Donald Trump hat wieder einmal verbal zugeschlagen - mit Worten, die tiefer treffen als jede politische Debatte. "Seien Sie still", so herrschte er eine Reporterin an, nachdem er zuvor mit martialischen Tönen gegen Chicago Stimmung gemacht hatte. Man muss die Szene mehrmals lesen, um zu begreifen: Da steht kein aufgebrachter Talkshow-Gast, sondern der Präsident der Vereinigten Staaten.
Das Bild ist so bizarr wie gefährlich. Ein Staatsoberhaupt, das öffentlich mit "Krieg" gegen eine US-Großstadt kokettiert und dann eine Journalistin öffentlich abkanzelt, als wäre sie ein Störgeräusch. Statt Würde und Gelassenheit kommen von "The Don" nur Beleidigung, Abwertung, Machtdemonstration.
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Donald Trump verspielt die Würde des Präsidentenamts
Klar, Donald Trump war nie ein US-Präsident der leisen Töne. Aber die Frage drängt sich immer mehr auf: Wie viel unpräsidialer kann ein Präsident eigentlich noch auftreten? Wer die freie Presse zum Schweigen bringen will, spielt mit Grundwerten der Demokratie. Wer Kritik als "Fake News" abtut, verweigert Verantwortung. Und wer Frauen in der Öffentlichkeit herabwürdigt, zeigt, dass er die Würde des Amtes längst verspielt hat.
Historisch betrachtet hat sich bisher kein US-Präsident in einer solchen Kombination aus Aggression, Beleidigungen, Wut und öffentlicher Selbstinszenierung gezeigt. Selbst Ronald Reagan, bekannt für seine Schlagfertigkeit, George W. Bush oder Barack Obama – Meister der politischen Kommunikation – führten öffentliche Debatten respektvoller und diplomatischer. Trumps Art, seine Kritiker verbal anzugreifen, stellt eine neue Dimension des unpräsidialen Verhaltens dar.
US-Präsident verkommt zur Karikatur
Genau an diesem Punkt setzt die Ironie von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom an. Mit Parodien im Trump-Stil – Großbuchstaben-Tiraden, Selbstbeweihräucherung, sogar mit Spott über "Kleine Hände" – führt er der Öffentlichkeit vor, wie grotesk der Kommunikationsstil des Präsidenten geworden ist. Seine Social-Media-Posts gehen viral, weil sie den Finger in die Wunde legen: Wenn ein Demokrat Trumps Rhetorik kopiert, wirkt es wie Comedy. Wenn der Präsident selbst so spricht, ist es bitterer Ernst und beschämend für das höchste Amt im Land.
Trumps polternde Reden und Posts sind mehr als nur rhetorische Entgleisungen. Sie sind ein Muster. Ein gefährlicher Stil, der politische Auseinandersetzung zur persönlichen Schmähung degradiert. Wer so regiert, mag Applaus von Fans ernten. Doch ein Präsident, der mit Worten Krieg führt und von Spottparodien überholt wird, gefährdet am Ende mehr als nur sein eigenes Image: Er untergräbt Vertrauen in die Institution, die er repräsentiert.
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