Markus Söder: Fehler bei Helgoland-Post - CSU-Chef blamiert sich mit einer "Bildungslücke"

Bei seiner Helgoland-Reise musste CSU-Chef Markus Söder natürlich auch ein Fischbrötchen essen. Als er dazu ein paar Worte in den sozialen Medien schrieb, trat er bei den Norddeutschen in ein großes Fettnäpfchen.

Von news.de-Redakteur - Uhr

Markus Söder verweilte zwei Tage lang auf Helgoland. (Foto) Suche
Markus Söder verweilte zwei Tage lang auf Helgoland. Bild: picture alliance/dpa | Frank Molter
  • Markus Söder tritt ins Fettnäpfchen bei Helgoland-Reise
  • CSU-Chef nennt in Social-Media-Post falsche Bedeutung des norddeutschen Grußes "Moin"
  • Facebook-Nutzer klären bayerischen Ministerpräsidenten über "Bildungslücke" auf

Ministerpräsident Markus Söder hat in dieser Woche Bayern verlassen und ist zu einer Reise nach Helgoland aufgebrochen. Einen konkreten politischen Anlass für seinen Besuch auf Deutschlands einziger Hochseeinsel gab es zwar nicht. Trotzdem war das Medieninteresse groß. Der CSU-Chef ließ sich von einem ganzen Pressetross begleiten und inszenierte seinen privaten "Freundschaftsbesuch" selbst öffentlichkeitswirksam in den sozialen Medien. Mit einem Post trat er bei vielen Norddeutschen jedoch in ein Fettnäpfchen.

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Markus Söder isst Fischbrötchen auf Helgoland und blamiert sich mit Facebook-Post

Worum es geht: Markus Söder, der neben seiner Arbeit als Politiker in den sozialen Medien schon häufiger als Foodblogger aufgefallen war, ließ es sich natürlich nicht nehmen, eine kulinarische Spezialität von Helgoland zu probieren. Er veröffentlichte am Mittwoch auf Facebook und Instagram ein neues Video, in dem zu sehen ist, wie er genüsslich ein Fischbrötchen verspeist. Dazu schrieb der bayerische Ministerpräsident:

  • "Zwei Tage Helgoland – zum Abschluss darf eines nicht fehlen: #söderisst ein frisches Matjesbrötchen, am liebsten mit vielen Zwiebeln. Fischbrötchen-Kultur auf norddeutsch – gehört dazu wie das 'Moin' am Morgen.

Den Link zum Facebook-Post von Markus Söder finden Sie hier.

Markus Söder wird von Norddeutschen auf "Bildungslücke" aufmerksam gemacht

Andere Facebook-Nutzer machten Söder darauf aufmerksam, dass er den norddeutschen Gruß "Moin" offenbar ein wenig falsch verstanden hat. In Facebook-Kommentaren heißt es:

  • "Was hat moin mit Morgen zu tun? Soviel wie Servus mit Serviette......"
  • "Das Moin hat mit dem Morgen nix zu tun - aber immerhin zeigt der Auftritt wieder eindrucksvoll: null Inhalt, volle Inszenierung."
  • "Ok, ich schließe mal die Bildungslücke: 'Moin' ist ein norddeutscher Gruß, der nicht 'Guten Morgen' bedeutet, sondern aus dem plattdeutschen Wort 'moi' (schön, gut) stammt und 'schönen Tag' wünscht. Er wird zu jeder Tages- und Nachtzeit verwendet, ist ein Ausdruck norddeutscher Freundlichkeit und ursprünglich aus der Region um Friesland. Liebe Grüße von einem Nordlicht aus Ostholstein..."

Kritik an Helgoland-Reise des CSU-Chefs

Auch weitere Kritik an Söders Reise wird laut, bei der er außerdem mit dem Hochgeschwindigkeitskatamaran "Halunder Jet" fuhr, den "Helgoländer Abend" in der Nordseehalle besuchte, vor der Langen Anna für Fotos posierte und sich in das Goldene Buch der Gemeinde eintrug. Entgegen der normalen Gepflogenheiten hatte Söder Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vorab nicht von seinem Besuch auf Helgoland informiert. Die PR-Tour ging einigen Facebook-Nutzern ziemlich auf die Nerven:
  • "Bei Söders Essen fehlen die Nährwertangaben - bei Söders Politik die Mehrwertangaben."
  • "Welchen Nutzen hat Deutschland durch diese Reise? Besuchen Sie mal die arbeitende Bevölkerung, beispielsweise BAB Baustellen im Raum Nürnberg. Danke Ihnen, lieber Herr Söder."
  • "Wurstfetisch, jetzt auch noch Matjes. Das lenkt von der abgehobenen und unchristlichen Politik ab."

Hintergrund:Söder hatte im Februar auf einer Veranstaltung erklärt, dass sowohl Sylt als auch Helgoland wegen der hohen Zahlungen Bayerns in den Länderfinanzausgleich eigentlich längst zum Freistaat gehören müssten. Das wiederum nahmen Bürgermeister Thorsten Pollmann (parteilos) und die Tourismusdirektorin Katharina Schlicht zum Anlass, den Ministerpräsidenten werbewirksam einzuladen. Und weil sie das so nett getan hätten, habe er zugesagt, sagt Söder.

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/hos/news.de/dpa

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