Lars Klingbeil: Höhere Abgaben für Spitzenverdiener – So stark wären Top-Verdiener betroffen

Finanzminister Lars Klingbeil plant höhere Abgaben für Gut- und Top-Verdiener. Wer würde betroffen sein, wie viel zahlt der Staat wirklich und wer müsste künftig tiefer in die Tasche greifen?

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Lars Klingbeil: Höhere Abgaben für Gut- und Top-Verdiener - wer würde betroffen sein?  Bild: picture alliance/dpa | Soeren Stache
  • Top-Verdiener ab 24.220 € pro Monat tragen fast ein Viertel der Steuerlast
  • Spitzenverdiener über 8.974 € zahlen mehr als die Hälfte aller Einkommenssteuern
  • Geringverdiener unter 2.047 € bleiben praktisch steuerfrei

Finanzminister Lars Klingbeil (47, SPD) hat die Diskussion um höhere Abgaben für Gut- und Top-Verdiener angeheizt. Sein Vorschlag: Wer viel verdient, soll künftig einen größeren Teil seines Einkommens an den Staat abführen. Kanzleramtsminister Thorsten Frei hat sich inzwischen ebenfalls zu dem Vorstoß geäußert, wie "tagesschau.de" berichtete.

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Wer gehört zu den absoluten Top-Verdienern?

Neue Zahlen aus dem Finanzministerium zeigen, wie die Steuerlast in Deutschland verteilt ist. Demnach zählen laut "Bild" alle mit einem Bruttoeinkommen ab 24.220 Euro im Monat zum obersten Prozent der Einkommensskala. Diese Gruppe trägt schon jetzt fast ein Viertel der gesamten Einkommenssteuer.

Welche Belastung trifft Spitzenverdiener aktuell?

Als Spitzenverdiener gelten alle, die mehr als 8.974 Euro monatlich verdienen. Zusammen bringen sie mehr als die Hälfte des gesamten Steueraufkommens auf, exakt 56,3 Prozent. Sollte Finanzminister Lars Klingbeil seine Steuerpläne durchsetzen, könnte diese Gruppe besonders stark betroffen sein.

Wie viel leisten Besserverdiener für den Fiskus?

Arbeitnehmer mit einem Einkommen zwischen 4.413 und 6.324 Euro im Monat zählen zu den oberen 30 Prozent. Gemeinsam mit Gut- und Spitzenverdienern schultern sie bereits heute rund 85,6 Prozent der Einkommenssteuer. Ob Klingbeil diese Gruppe ebenfalls stärker belasten will, ist bisher unklar.

Was bedeutet das für Geringverdiener?

Wer weniger als 2.047 Euro brutto im Monat verdient, zahlt kaum Einkommenssteuer. Ihr Anteil liegt bei unter 0,5 Prozent. Hier denkt die Politik eher über weitere Entlastungen nach.

Wie reagiert die Opposition auf Klingbeils Vorstoß?

Kanzleramtsminister Thorsten Frei (CDU) verwies laut "Rheinischen Post" am Dienstag auf den geltenden Koalitionsvertrag. Darin seien keine Steuererhöhungen, sondern im Gegenteil Entlastungen vorgesehen. Er mahnte, mit den vorhandenen Mitteln "zielgerichtet und verantwortungsvoll" umzugehen.

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