Nahost: Hisbollah: Unsere Entwaffnung dient nur Israels Interessen

Libanons Regierung steht unter Druck der Hisbollah die Waffen abzunehmen. Einem Zeitplan dazu will die Miliz nicht zustimmen. Nur ihre Waffen könnten das Land vor dem Erzfeind Israel schützen.

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Die Hisbollah hat den Plan der libanesischen Regierung zur Entwaffnung der Schiitenmiliz als "schweren Fehler" bezeichnet. Der Libanon werde seiner "Waffen zum Widerstand" gegen den israelischen Feind beraubt, hieß es in einer Stellungnahme der vom Iran unterstützen Organisation. Die Entscheidung schwäche den Libanon angesichts der anhaltenden israelischen Angriffe, so die Hisbollah. Eine Entwaffnung diene ausschließlich israelischen Interessen.

Das Kabinett von Ministerpräsident Nauaf Salam hatte am Dienstagabend die Armee beauftragt, einen Plan zur Entwaffnung der Miliz auszuarbeiten. Bis zum Jahresende sollen alle Waffen im Land unter staatliche Kontrolle gestellt werden. Die Hisbollah hat wiederholt betont, dass sie sich nicht auf einen solchen Zeitplan einlasse.

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Nach monatelangem gegenseitigem Beschuss zwischen der Hisbollah und Israel hatte sich daraus im vergangenen Herbst ein eigener Krieg entwickelt. Seit Ende November gilt eine Waffenruhe. Israel greift jedoch nahezu täglich weiter die Hisbollah im Libanon an und tötet auch immer wieder Menschen. Israelische Truppen sind weiterhin an fünf Posten im Südlibanon vertreten.

Kritik am Regierungsplan

Präsident Joseph Aoun, Ministerpräsident Salam wie auch die USA und Israel fordern, dass die Hisbollah alle ihre Waffen an die reguläre staatliche Armee abgibt. Die Hisbollah lehnt das ab, solange Israels Truppen im Libanon stationiert sind und Israel Ziele im Land angreift.

Kritiker werfen der Regierung vor, keinen wirklichen Wandel anzustreben. Pläne für das Jahresende zu entwerfen, sorge nur für Aufschub, schrieb der Hisbollah-Kritiker Ronnie Chatah auf X. Analyst Makram Rabah sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein Aufschub des "Unvermeidlichen" nehme dem Libanon seine internationale Glaubwürdigkeit und treibe es in die Isolation.

Das Kabinett soll morgen erneut über weitere Details beraten.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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