Donald Trump: Nach dem Rauswurf warnen Experten vor Konsequenzen
Donald Trump haben die Statistiken über die Arbeitsmarktzahlen offenbar nicht gefallen. Kurzerhand warf er die Chefin der Behörde raus. Experten sehen diesen Schritt kritisch und warnen den US-Präsidenten nun vor Konsequenzen.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Donald Trump entlässtChefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik
- Experten warnen US-Präsidenten nach Rauswurf vor Folgen
- Regierungsvertreter verteidigen Trumps Rauswurf: mehr Transparenz durch eigene Leute?
Die Arbeitsmarktzahlen in den USA sind enttäuschend. Was macht Donald Trump dagegen? Er hat die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, entlassen. Kritiker zeigten sich entsetzt. Der US-Präsident hält an seiner Entscheidung fest. Wirtschaftsexperten schlagen nun Alarm und warnen vor schwerwiegenden Folgen für die amerikanische Wirtschaft.
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Nach Entlassung: Experten warnen vor Vertrauensverlust durch Trump
Der frühere Kommissar der Statistikbehörde, William Beach warnte eindringlich vor den Konsequenzen von Trumps Vorgehen. "BLS ist die beste Statistikbehörde der ganzen Welt. Ihre Zahlen genießen weltweit Vertrauen", betonte Beach bei CNN. Der Angriff des Präsidenten auf die Behördenleitung untergrabe diese Infrastruktur und könne das Vertrauen langfristig zerstören.
Ähnlich analysiert auch CNN-Reporter Stephen Collinson die Lage. Er skizzierte ein düsteres Szenario für künftige Datenveröffentlichungen. "Eine große Gefahr besteht nun darin, dass Trumps wirtschaftliche Fantasiegeschichten eine Eigendynamik entwickeln und das Vertrauen in die Regierungsstatistiken untergraben, das seine Präsidentschaft weit überdauern wird", schreibt er. Collinson fügte hinzu: "Die Beschäftigungsdaten werden im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses veröffentlicht, der von einem einzelnen Beamten kaum manipuliert werden kann. Wenn Trump jedoch einen politisierten Beamten an die Spitze des BLS beruft, der ein Interesse daran hat, ihm zu gefallen, würde der Druck auf die Beamten, manipulierte Daten zu produzieren, enorm sein."
Trumps Entscheidung folgt autoritärem Drehbuch
Fachleute erkennen in Trumps Vorgehen beunruhigende Muster autoritärer Machthaber. Die Parallelen zu Staaten wie Argentinien und Griechenland sind offensichtlich - dort führten manipulierte Wirtschaftsdaten zu verheerenden Finanzkrisen. Auch Vergleiche mit Viktor Orbán und Recep Tayyip Erdogan drängen sich laut "CNN" zunehmend auf.
Die abrupte Entlassung bedroht nach Einschätzung von Fachleuten das weltweite Vertrauen in US-Wirtschaftsdaten. Investoren, Unternehmen und Organisationen stützen ihre Entscheidungen auf diese Statistiken, die Millionen von Menschen betreffen. Sogar die Federal Reserve nutzt die Daten für ihre Geldpolitik.
Donald Trump gefallen Arbeitsmarktzahlen nicht: Manipulationsvorwürfe gegen Statistikchefin
Die Arbeitsmarktstatistik für Juli löste Trumps impulsive Entlassung aus: Er warf Erika McEntarfer vor, Arbeitsmarktzahlen für politische Zwecke manipuliert zu haben. Statt der versprochenen Wirtschaftswunder entstanden nur 73.000 neue Arbeitsplätze. Laut "CNN" zeigten aktuelle Daten ein verlangsamtes Wachstum und steigende Inflation im vergangenen Monat. Zuvor war bekanntgeworden, dass der US-Arbeitsmarkt zu Beginn des Sommers deutliche Anzeichen einer Schwäche gezeigt hat. Für den Zeitraum Mai und Juni revidierte das Arbeitsministerium die Zahl der neuen Stellen um insgesamt 258.000 nach unten.
Korrekturen der Zahlen im Nachgang sind üblich, der Umfang dieses Mal allerdings nicht. Ökonomen erklären die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten auch mit Auswirkungen der aggressiven Zollpolitik der US-Regierung.
Diese Zahlen stehen in krassem Widerspruch zu Trumps Verkündung einer neuen Ära des Wohlstands. Der Präsident hatte wiederholt ein "goldenes Zeitalter" für Amerika ausgerufen. Die ernüchternden Daten bestätigen jedoch andere Wirtschaftsindikatoren, die auf eine Abschwächung hindeuten.
Regierungsvertreterverteidigen Donald Trumps Rauswurf
Hochrangige Regierungsvertreter eilten am Sonntag in TV-Sendungen, um die umstrittene Personalentscheidung zu rechtfertigen. Kevin Hassett, Direktor des Wirtschaftsrats im Weißen Haus, behauptete bei NBC: "Der Präsident möchte seine eigenen Leute dort haben, damit die Zahlen transparenter und verlässlicher werden."
Handelsbeauftragter Jamieson Greer argumentierte bei CBS ähnlich. Man brauche "einigermaßen zuverlässige Zahlen", erklärte er. Die extremen Revisionen der Statistiken seien problematisch. Seine Begründung für die Entlassung: "Der Präsident ist der Präsident. Er kann entscheiden, wer in der Exekutive arbeitet."
Trumps Hang zur Realitätsleugnung zeigte sich bereits in seiner ersten Amtszeit. "Denkt daran, was ihr seht und lest, ist nicht das, was passiert", erklärte er 2018 seinen Anhängern. Diese Haltung prägte seinen Umgang mit der Corona-Pandemie und gipfelte in der Lüge vom gestohlenen Wahlsieg 2020.
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bos/news.de/dpa/stg
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