Donald Trump: Verschwinden seine Skandale jetzt aus den Geschichtsbüchern?

Trump wieder im Smithsonian: Nach Kritik an der Entfernung seiner Amtsenthebungen kündigt das Museum eine Rückkehr des Themas in die Ausstellung an – inklusive umfassender Überarbeitung.

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Donald Trump: Skandale plötzlich weg - Zensur-Verdacht im Museum. (Foto) Suche
Donald Trump: Skandale plötzlich weg - Zensur-Verdacht im Museum. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein
  • Trumps Amtsenthebungsverfahren kehren in überarbeiteter Form ins Museum zurück
  • Smithsonian weist politischen Druck zurück und betont historische Genauigkeit
  • Kritik an möglicher Geschichtsklitterung sorgte für breite öffentliche Debatte

Nach öffentlicher Kritik hat sich das Smithsonian National Museum of American History nun zu seiner umstrittenen Entscheidung geäußert, Donald Trumps Amtsenthebungsverfahren zeitweise aus einer Ausstellung zu entfernen. Was steckt dahinter und wie geht es weiter?

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Warum verschwand Donald Trump aus der Ausstellung zur amerikanischen Präsidentschaft?

Vergangenen Monat waren laut "Newsweek" Hinweise auf Donald Trumps zwei Amtsenthebungsverfahren stillschweigend aus dem Smithsonian-Museum verschwunden und das, obwohl er der einzige US-Präsident ist, dem dies zweimal widerfuhr. Der betroffene Bereich: eine Sonderausstellung zur amerikanischen Präsidentschaft mit dem Titel "A Glorious Burden". Das entfernte Infoplakat, das ursprünglich im Jahr 2021 ergänzt wurde, galt vielen als elementarer Bestandteil historischer Aufarbeitung. Die Reaktion auf die Entfernung ließ nicht lange auf sich warten. Kritiker warfen dem Museum vor, sich politischem Druck zu beugen.

Wurde das Smithsonian unter Druck gesetzt?

Offiziell: nein. Das Museum betonte in einer Mitteilung, dass die Entscheidung rein kuratorische Gründe gehabt habe. Das entfernte Schild habe gestalterisch nicht zu den übrigen Ausstellungsbereichen gepasst und sei schlecht platziert gewesen. Eine Anweisung durch die Regierung oder politische Einflussnahme schloss man explizit aus. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack.

Wie sieht das Museum die eigene Verantwortung?

Das Smithsonian versteht sich als "Hüter der nationalen Erinnerung" – mit dem Ziel, eine vollständige und faktenbasierte Darstellung der US-Geschichte zu liefern. Entsprechend kündigte die Museumsleitung nun an, den Bereich zur Amtsenthebung in den kommenden Wochen neu zu gestalten.

Welche Vorwürfe stehen im Raum?

Die Vorwürfe wiegen schwer. Kritiker wie der frühere republikanische Abgeordnete Joe Walsh sprachen von "Geschichtsfälschung" und warfen Donald Trump vor, seine Macht zu nutzen, um seine Vergangenheit umzuschreiben. Auch Politiker wie Adam Schiff warnten, dass die Entfernung historischer Fakten aus öffentlichen Institutionen gefährliche Signale sende. In sozialen Netzwerken wurde der Vorfall mit George Orwells 1984 verglichen – ein Hinweis auf befürchtete Manipulation kollektiven Gedächtnisses.

Worum ging es bei Trumps Amtsenthebungsverfahren?

Donald Trump wurde 2019 und 2021 vom Repräsentantenhaus angeklagt. Beim ersten Verfahren lauteten die Vorwürfe: Machtmissbrauch und Behinderung des Kongresses im Zuge der Ukraine-Affäre. Das zweite Verfahren folgte nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021. Beide Verfahren endeten mit einem Freispruch durch den Senat – dennoch bleiben sie historisch bedeutsam.

Wie geht es mit der Ausstellung weiter?

Das Museum arbeitet aktuell an einer Überarbeitung der Präsentation zur Amtsenthebung von US-Präsidenten. Laut Smithsonian soll der neue Ausstellungsteil künftig "alle historischen Fälle" berücksichtigen – einschließlich Donald Trumps doppelter Amtsenthebung. Wann genau die Überarbeitung abgeschlossen sein wird, ließ das Museum offen. Klar ist: Die Diskussion um politische Einflussnahme auf Geschichtserzählung ist noch lange nicht vorbei.

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