Donald Trump: Von Skandalfigur zur Friedensikone? Nobelpreis wird immer wahrscheinlicher

Donald Trump wurde von Kambodscha für den Friedensnobelpreis nominiert – wegen seines angeblichen Beitrags zur Beilegung eines blutigen Grenzkonflikts mit Thailand. Doch die Entscheidung polarisiert.

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Donald Trump: Nächstes Land nominiert ihn für den Friedensnobelpreis. (Foto) Suche
Donald Trump: Nächstes Land nominiert ihn für den Friedensnobelpreis. Bild: picture alliance/dpa/PA Wire | Jane Barlow
  • Kambodscha lobt Trumps Rolle bei Waffenstillstand mit Thailand
  • 43 Tote und über 300.000 Geflüchtete vor dem Eingreifen
  • Kritik: Trumps Friedensbilanz bleibt international umstritten

Donald Trump sorgt erneut international für Aufsehen. Dieses Mal nicht mit einer provokanten Aussage, sondern mit einer Friedensbotschaft. Kambodscha schlägt den US-Präsidenten für den Friedensnobelpreis vor. Der Grund: Donald Trumps angeblich entscheidende Rolle bei der Deeskalation eines gefährlichen Grenzkonflikts in Südostasien.

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Wie konnte es zu dem Konflikt zwischen Kambodscha und Thailand kommen?

Vergangene Woche eskalierte laut "Daily Mail" ein seit Langem schwelender Grenzstreit zwischen Kambodscha und Thailand. Innerhalb weniger Tage flammten heftige Gefechte auf, bei denen mindestens 43 Menschen starben. Über 300.000 Menschen mussten vor der Gewalt fliehen. Die Lage spitzte sich dramatisch zu, bis ein Anruf aus den USA kam.

Was hat Donald Trump getan?

Am 26. Juli griff Donald Trump zum Telefon und kontaktierte Thailands Regierungschef Phumtham Wechayachai. Zwei Tage später wurde ein Waffenstillstand in Malaysia beschlossen. Laut kambodschanischen Offiziellen war das kein Zufall. Kambodschas Vize-Premier Sun Chanthol erklärte in Phnom Penh öffentlich, dass Donald Trump mit seinem diplomatischen Eingreifen maßgeblich zum Ende der Kämpfe beigetragen habe.

Warum wird ausgerechnet Donald Trump für den Friedensnobelpreis ins Spiel gebracht?

Laut Sun Chanthol hat sich Donald Trump "um den Frieden in der Region gekümmert". Damit reiht sich Kambodscha in eine wachsende Liste von Ländern ein, die Donald Trump für den renommierten Friedensnobelpreis vorschlagen wollen, darunter auch Pakistan und Israel. Bereits 2020 lobte Israels Premier Benjamin Netanjahu Donald Trumps Rolle bei den Abraham-Abkommen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten.

Ist Donald Trumps Friedensbilanz wirklich makellos?

Kritiker erinnern daran, dass Donald Trump sich zwar um internationale Abkommen bemüht hat, gleichzeitig jedoch auch militärische Eskalationen befeuerte, etwa durch seine Unterstützung für Israels Offensive in Gaza oder durch die Genehmigung eines Angriffs auf iranische Atomanlagen im Juni.

Spielt Handelspolitik bei der Nominierung eine Rolle?

Auffällig ist der Zeitpunkt der kambodschanischen Lobeshymne: Kurz zuvor hatten die USA laut "Daily Mail" unter Donald Trumps Zollreform die Einfuhrabgaben für kambodschanische Waren deutlich gesenkt, von ursprünglich geplanten 49 Prozent auf 19 Prozent. Für ein exportorientiertes Land wie Kambodscha ein wirtschaftlicher Befreiungsschlag. Auch Thailand und Indonesien erhielten diesen Zollsatz, Vietnam wurde mit 20 Prozent belegt.

Wird Donald Trump den Preis tatsächlich bekommen?

Die Entscheidung über den Friedensnobelpreis fällt jedes Jahr am 10. Dezember in Oslo. Ob Donald Trump wirklich ausgezeichnet wird, bleibt offen, aber seine Bewerbung ist in diesem Jahr politisch so brisant wie selten zuvor. Das Weiße Haus ließ jedenfalls keinen Zweifel daran, wen es favorisiert. Pressesprecherin Karoline Leavitt jubelte auf X: "Geben Sie ihm den Friedensnobelpreis!"

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