Donald Trump : "Er ist völlig verunsichert" - Politologe warnt nach Ausraster von "The Don"

Donald Trump will eine Arbeitsmarktbeauftragte feuern – nur wegen schlechter Zahlen? CNN-Experten sehen darin ein Zeichen tiefer Unsicherheit und warnen vor politischer Einflussnahme auf Fakten.

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Donald Trump: Will Arbeitsmarktbeauftragte feuern - wegen schlechter Zahlen?  (Foto) Suche
Donald Trump: Will Arbeitsmarktbeauftragte feuern - wegen schlechter Zahlen?  Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein
  • Trump kritisiert Arbeitsmarktbericht als "ungenau"
  • CNN-Analyst: "Er ist sichtlich verunsichert"
  • Sorge vor politischer Einflussnahme auf Wirtschaftsdaten

Ein neuer Bericht zu den US-Arbeitsmarktzahlen hat für mächtig Wirbel gesorgt. Nicht etwa wegen seines Inhalts, sondern wegen der Reaktion von Donald Trump. Der US-Präsident kündigte öffentlich an, Dr. Erika McEntarfer entlassen zu wollen. Sie ist die Leiterin der Arbeitsmarktstatistik und hatte zuletzt Zahlen veröffentlicht, die ein schwächeres Jobwachstum als erwartet zeigen. Auf seiner Plattform Truth Social warf Donald Trump der von Joe Biden eingesetzten Expertin vor, einen "ungenauen Bericht" vorzulegen – eine seltene und harsche Attacke.

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CNN-Analyst David Chalian zeigte sich laut "Rawstory" angesichts von Donald Trumps Vorgehen äußerst irritiert. In einer Analyse erklärte er, dass Donald Trumps Reaktion zeige, wie sehr ihn die wirtschaftliche Lage beunruhige: "Er ist förmlich ausgerastet", so David Chalian. Die Zahlen selbst – 106.000 neue Stellen in drei Monaten – seien nicht unbedingt ein wirtschaftlicher Einbruch, aber eben auch kein Aufschwung. Statt sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen, wolle Donald Trump offenbar lieber die Botschafterin der schlechten Nachrichten loswerden.

Droht jetzt eine Schönfärberei offizieller Daten?

Für David Chalian ist das Vorgehen brandgefährlich: "Es ist, als würde man den Überbringer schlechter Nachrichten feuern, weil einem die Botschaft nicht passt." Und fügt hinzu, dass Donald Trump "sichtlich verunsichert" wirkt. Wirtschaftsdaten basieren auf umfassender Recherche und Erhebungen, erklärte er weiter. Sie einfach infrage zu stellen, nur weil sie politisch nicht in den Kram passen, sei höchst problematisch. Auch CNN-Journalist Phil Mattingly kritisierte die Personalentscheidung als Zeichen "bewusster Ignoranz" gegenüber der Arbeit öffentlicher Institutionen.

Passierte Donald Trumps Angriff auf die Statistik aus Unsicherheit?

Was bleibt, ist das Bild eines Politikers, der mit kritischen Zahlen nicht umgehen kann und der möglicherweise versucht, Kontrolle über unbequeme Wahrheiten zu erlangen. Für politische Beobachter wie David Chalian ist das keine Kleinigkeit, sondern ein alarmierendes Signal.

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