Donald Trump : Sechs Monate im Amt – US-Wirtschaft boomt, doch er selbst droht zum Risiko zu werden

US-Präsident Donald Trump feiert sechs Monate nach Amtsantritt wirtschaftliche Erfolge. Doch seine aggressive Zollpolitik birgt massive Risiken und könnte den Aufschwung schon bald wieder zunichtemachen.

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Donald Trump: Nach sechs Monaten im Amt, boomt die US-Wirtschaft - doch wie lange noch?  (Foto) Suche
Donald Trump: Nach sechs Monaten im Amt, boomt die US-Wirtschaft - doch wie lange noch?  Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon
  • Rekordstände an der Börse und sinkende Arbeitslosigkeit
  • Weißes Haus lobt Erfolge von Steuerreform und Zollpause
  • Experten warnen: Neue Zölle könnten Wirtschaft schwer schaden

Donald Trump kann sechs Monate nach Beginn seiner zweiten Amtszeit einen wirtschaftlichen Aufschwung verbuchen. Die Märkte boomen, die Inflation bleibt stabil, die Arbeitslosigkeit sinkt. Doch während sich das Weiße Haus siegesgewiss gibt, warnen Experten vor einem entscheidenden Risiko: Donald Trumps eigene Zollpolitik könnte all das wieder zunichtemachen.

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Warum feiern Märkte und Konsumenten plötzlich Donald Trump?

Nach Monaten voller wirtschaftlicher Unsicherheiten scheint sich die Lage in den USA laut "Daily Mail" zu stabilisieren. Der Aktienindex S&P 500 erreichte zu Wochenbeginn ein neues Rekordhoch, auch die Konsumlaune ist laut einer Umfrage der University of Michigan gestiegen. Die Arbeitslosenquote sank im Juni auf 4,1 Prozent – 147.000 neue Jobs belegen die positive Tendenz.

Besonders stolz zeigt sich das Weiße Haus über Donald Trumps neue Steuerpolitik, die kurz vor der Verabschiedung steht, sowie über die Aussetzung seiner eigenen Importzölle anlässlich des sogenannten "Liberation Day". Laut offiziellen Aussagen kehrt durch diese Maßnahmen wieder "Selbstvertrauen" in die US-Wirtschaft zurück.

Was steckt hinter dem gefeierten Steuer- und Zollkurs?

Donald Trumps Regierung präsentiert ihre Bilanz offensiv, sogar in einer eigens veröffentlichten Pressemitteilung. Dort heißt es, selbst kritische Medien müssten nun anerkennen, dass Amerika "unter Trump wirtschaftlich wieder Tritt fasst". Zudem lobt man die Entwicklung bei der Kerninflation, die laut Beratern besser sei als erwartet.

Doch während das Weiße Haus auf den Geldregen aus Donald Trumps Zöllen verweist – rund 120 Milliarden US-Dollar flossen in die Staatskasse – liegt genau hier die größte Gefahr: Schon mehrmals führten neue Zoll-Ankündigungen zu panischen Reaktionen an den Märkten.

Wie gefährlich sind Donald Trumps neue Zollpläne wirklich?

Donald Trumps Zölle treffen längst nicht mehr nur Rivalen wie Russland oder China. Auch traditionelle Partner wie die EU, Mexiko oder Indien geraten zunehmend ins Visier. Ein 30-Prozent-Zoll auf mexikanische Importe steht im Raum, auch deutsche Autos und italienischer Wein könnten bald mit bis zu 20 Prozent zusätzlich belastet werden. Donald Trump droht laut "Daily Mail" sogar mit sogenannten "Sekundärzöllen". 100 Prozent auf sämtliche Unternehmen, die nach 50 Tagen noch mit Russland Handel treiben.

Spalten Donald Trumps Wirtschaftspläne sein eigenes Kabinett?

Nicht alle in Donald Trumps Umfeld zeigen sich unkritisch. Finanzminister Scott Bessent verteidigt zwar Donald Trumps Kurs, lässt jedoch durchblicken, dass Teile der wirtschaftlichen Fachwelt anderer Meinung sind. Besonders die Rolle von US-Notenbankchef Jerome Powell sorgt für Spannungen: Donald Trump fordert Zinssenkungen, droht mit Entlassung und bringt so selbst Unsicherheit in die Märkte.

Das "Wall Street Journal" berichtete zuletzt, Scott Bessent habe Donald Trump vor einer Entlassung Jerome Powells gewarnt. Was dieser aber vehement dementierte.

Wie lange hält Donald Trumps wirtschaftlicher Höhenflug noch an?

So erfreulich die jüngsten Zahlen für Donald Trumps Team sind, sie stehen auf wackeligem Fundament. Die Märkte reagieren sensibel auf seine Zollpolitik, von den angekündigten Handelsabkommen ist bisher kaum eines umgesetzt worden. Selbst Donald Trumps einstiger Berater Peter Navarro hatte deutlich mehr versprochen: "90 Deals in 90 Tagen."

Doch die Realität sieht anders aus. Und so bleibt der bittere Beigeschmack: Donald Trumps eigene Maßnahmen könnten die wirtschaftlichen Erfolge gefährden und das noch bevor sie überhaupt richtig greifen.

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