Donald Trump: Angriff auf Jerome Powell – Fed-Boss soll für Milliarden-Desaster büßen

Donald Trump erhöht den Druck auf Fed-Chef Jerome Powell. Diesmal wegen explodierender Renovierungskosten. Ein möglicher Rauswurf steht im Raum. Geht es wirklich nur ums Geld?

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Donald Trump: Druck auf Jerome Powell erhöht sich - wird der Fed-Chef sein nächstes Opfer?  (Foto) Suche
Donald Trump: Druck auf Jerome Powell erhöht sich - wird der Fed-Chef sein nächstes Opfer?  Bild: picture alliance / Alex Brandon/AP/dpa | Alex Brandon
  • Trump kritisiert 700 Mio. Dollar Mehrkosten bei Fed-Renovierung
  • Powell könnte laut Trump deswegen entlassen werden
  • Zinspolitik bleibt der wahre Streitpunkt im Hintergrund

US-Präsident Donald Trump hat wieder einmal Fed-Chef Jerome Powell ins Visier genommen. Doch diesmal geht es nicht um die Zinspolitik, sondern um explodierende Baukosten.

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Warum steht Jerome Powell plötzlich wegen Baukosten unter Druck?

Eigentlich ist Jerome Powell für die Geldpolitik der USA zuständig. Doch jetzt gerät er wegen eines ganz anderen Themas ins Kreuzfeuer: Die Renovierung des historischen Fed-Gebäudes in Washington D.C. soll deutlich teurer werden als geplant. Insgesamt 2,5 Milliarden Dollar soll die Renovierung kosten, rund 700 Millionen mehr als ursprünglich vorgesehen. Das bringt den US-Präsidenten auf die Palme. In einem Interview vor Reportern deutete Donald Trump an, dass diese Kostenüberschreitung ein legitimer Grund für Jerome Powells Absetzung sein könnte.

Geht es wirklich um Baukosten oder steckt mehr dahinter?

Hinter Donald Trumps Kritik steht offenbar mehr als nur Empörung über hohe Summen. Schon länger ist bekannt, dass der Präsident Jerome Powell loswerden will. Insbesondere, weil dieser sich Donald Trumps Wunsch nach drastischen Zinssenkungen widersetzt. Auch wenn Jerome Powell die Leitzinsen nicht im Alleingang festlegt, gilt er als mächtige Stimme im Zentralbankgremium. Für Donald Trump wäre ein Nachfolger, der wirtschaftspolitisch gefügiger ist, wohl attraktiver.

Was wirft die Regierung der Fed konkret vor?

In einem Brief vom Office of Management and Budget (OMB) an Jerome Powell werden laut Berichten von "axios.com" Fragen zur Kostentransparenz und möglichen Fehlinformationen aufgeworfen. Bei einer Anhörung im Kongress hatte der Notenbankchef die Kostenexplosion eingeräumt, jedoch betont, es gehe nicht um Luxus, sondern um notwendige Maßnahmen zur Modernisierung und Sicherheit des Gebäudes.

Welche Konsequenzen könnte das haben?

Donald Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett erklärte am Wochenende, Jerome Powells Zukunft hänge von den Antworten auf den OMB-Brief ab. Die Frist läuft bis Ende der Woche. Auch Donald Trump selbst legte nach: "Ich denke, das ist es irgendwie", sagte er zu einem möglichen Rauswurf in Bezug auf die Renovierungskosten. Zudem brachte er Probleme mit Jerome Powells eidesstattlicher Aussage vor dem Kongress ins Spiel.

Wie reagiert die Federal Reserve?

Die Fed hat ihren internen Generalinspekteur eingeschaltet, um die Vorwürfe zu prüfen. Ob die Regierung daraus tatsächlich personelle Konsequenzen zieht, bleibt abzuwarten. Beobachter vermuten hinter der scharfen Rhetorik des Präsidenten vor allem politischen Druck und ein weiteres Kapitel im Machtkampf zwischen dem Weißen Haus und der unabhängigen Notenbank.

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