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"Rente mit 63": Ende gefordert! Steht die Rentenform vor dem Aus?

Die Diskussionen um die Abschaffung der "Rente mit 63" gehen weiter. Die Wirtschaftsweise Grimm fordert erneut ein Ende der abschlagsfreien Altersrente. Auch Politiker sind für das Aus. Das sagt Arbeitsminister Hubertus Heil zu den Forderungen.

Die Forderungen nach einem Ende von der "Rente mit 63" reißen nicht ab (Symbolfoto) (Foto) Suche
Die Forderungen nach einem Ende von der "Rente mit 63" reißen nicht ab (Symbolfoto) Bild: Adobe Stock/ bilderstoeckchen

Bereits vor dem Renteneintrittsalter in den Ruhestand gehen? Immer mehr Menschen beantragten in den letzten Jahren nach 45 Jahren die abschlagsfreie Altersrente, die umgangssprachlich "Rente mit 63" genannt wird. Wenn es nach Politikern und einigen Wirtschaftsexperten geht, sollte diese Rente abgeschafft werden.

Wirtschaftsweise Grimm fordert Ende von "Rente mit 63"

Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm hat sich erneut dafür ausgesprochen, die "Rente mit 63" nur noch Menschen mit gefährdeter Gesundheit zu ermöglichen. "Ein frühzeitiger Renteneintritt ohne Abschläge sollte dann möglich sein, wenn es gesundheitliche Gründe gibt», sagte die Ökonomin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Die jetzige Regelung zur "Rente mit 63" schaffe für viele einen Anreiz, früher in den Ruhestand zu gehen, ob mit oder ohne Abschläge. "Vor allem Gutverdiener machen davon Gebrauch. Das verschärft den Fachkräftemangel", beklagte Grimm.

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Grimm kritisierte, in den vergangenen Jahren seien "viele Rentengeschenke" verteilt worden. Der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung sei nicht zuletzt deshalb zwischen 2003 und 2021 von 77 auf 112 Milliarden Euro jährlich angestiegen. Jetzt stehe der Renteneintritt der Babyboomer-Generation bevor. Das Renteneintrittsalter sollte an die Lebenserwartung angepasst werden, forderte Grimm. Sie hat bereits 2023 während der Debatte um den Bundeshaushalt und damit verbundene Einsparungen geäußert. "Prinzipiell sind Einsparungen bei den Renten möglich. [...] "Zum Beispiel die Rente ab 63 oder die Mütterrente könnte man zur Disposition stellen. Und bei der Anpassung von Bestandsrenten könnte man weniger Aufwüchse vorsehen", sagte Grimmsagte Grimm den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Rente in Deutschland 2024: Lindner, Spahn und Co. fordern Aus für "Rente mit 63"

Die damalige Koalition von Union und SPD hatte die vorgezogene Altersrente ohne Abschläge ab 45 Jahren Versicherungszeit 2014 eingeführt. Bei der Einführung hatte die Regierung jährlich rund 200 000 Antragsteller prognostiziert - die Prognosen werden Jahr für Jahr deutlich übertroffen. Arbeitgeber, die Union, aber auch Politiker von Grünen und FDP hatten sich für eine Abkehr von der "Rente mit 63" ausgesprochen. "Die 'Rente mit 63' kostet Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize", sagte Jens Spahn (CDU). Dafür hagelte es aber Kritik. Ebenso diskutiert wurden auch die Forderungen von Christian Linder )FDP) und seiner Partei. Haushaltspolitiker der FDP, Otto Fricke, sagte am 5. Februar im Gespräch mit "rbb24Inforadio", dass die Rente mit 63 nicht mehr zeitgemäß sei. Für hart arbeitende Menschen soll es aber eine Sonderregelung geben. Bundesfinanzminister Lindner bezeichnete die "Rente mit 63" bei einer Übersee-Club in Hamburg als "Stilllegungsprämie". dafür heizte er wieder die Debatte um längere Arbeitsjahre an, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. „Wir müssen die Lebensarbeitszeit verlängern". Die "Rente mit 63" bleibt aber noch erhalten. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Forderungen nach einer Abschaffung aber zurückgewiesen. 

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/news.de/dpa

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