Menschenhändler haben Migranten auf TikTok mit einer perfiden Rabattaktion gelockt. Für wenige tausend Euro werben sie mit einer Bootsüberfahrt nach Großbritannien und garantiertem Asyl. Politiker verurteilen diese Angebote.
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Albanische Menschenhändler schocken gerade mit einer abartigen Rabattaktion auf TikTok. Sie bieten eine Art Sommer-Sale für alle Albaner an, die mit dem Boot über den Ärmelkanal nach Großbritannien wollen. Diese Machenschaften deckte nun "The Sun" auf.
Billige Überfahrt nach Großbritannien! Menschenhändler locken Albaner mit Sommer-Sale
Ein TikTok-Account wirbt mit Preisen,die "noch nie so günstig" waren. 1.500 Pfund verlangt ein Menschenhändler. Ein anderer bot einem verdeckten Journalisten eine Überfahrt in einer Jolle für 4.500 Euro an und versprach ihm: "Die Franzosen werden Sie nicht aufhalten. Im Gegenteil, sie werden Sie sicher begleiten, bis Sie die britische Wassergrenze erreichen." In einem Beitrag wurde sogar mit einem zehn Prozent-Rabatt geworben. Zuvor lagen die Preise noch bei 20.000 Pfund. Im Sommer sanken sie auf 5.000 bis 3.500 Pfund.
Menschenhändler umgehen britisches Gesetz
Im Jahr 2021 überquerten insgesamt 757 Albaner den Ärmelkanal mit kleinen Booten. In diesem Sommer haben in nur sechs Wochen 1.075 Albaner das Gewässer überquert - fast 40 Prozent aller Personen, die so nach Großbritannien kamen, wie aus einem durchgesickerten Militärbericht hervorgeht, den die "Daily Mail" in einem Artikel anführt. Das Angebot bewerben diese Menschenhändler geschickt. Sie versprechen den Albanern sicher und ohne Probleme nach Großbritannien zu kommen. Sie würden sogar einen Anwalt empfehlen. Dieser wüsste, wie sie die britischen Gesetze umgehen. Sie müssten sagen, dass Menschenhändler sie wegen Zwangsarbeit nach Großbritannien brachten. So würden sie eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten.
Politiker verurteilen Menschenhandel auf TikTok
Britische Politiker verurteilen das Vorgehen. Der frühere Tory-Vorsitzende Iain Duncan Smith sagte, der Zustrom beweise, dass die Menschen nicht vor dem Krieg flüchteten, sondern "mit einem Ticket für Wirtschaftsmigration" kämen und das Asylsystem missbrauchten. Der ehemalige Chef der Grenztruppen, Tony Smith, erklärte, dass es Beweise gebe, dass sich Albaner als Opfer von Menschenhandel ausgeben, um Asyl zu beantragen. "Das ist ein weiteres Hindernis für die Abschiebung, das bedeutet, dass sie nicht sofort nach Albanien zurückgeschickt werden können", so Tony Smith. Albanien ist von Armut betroffen. Deshalb würden viele Menschen fliehen, heißt es in Berichten. Um Kriegsflüchtlinge würde es sich nicht handeln, weil der Bürgerkrieg 1997 endete. 2021 hat Innenministerin Priti Patel ein Abkommen mit Albanien unterzeichnet, indem festgelegt ist, dass Bürger:innen ohne Bleiberecht in ihr Land abgeschoben werden dürfen. Bislang wurden 1.000 Menschen abgeschoben. Sie selbst bezeichnete den Menschenhandel auf TikTok als "völlig inakzeptabel".
So reagiert TikTok auf den Menschenhandel
"The Sun" informierte TikTok über die Praktiken der Menschenhändler. "Diese Inhalte haben auf TikTok keinen Platz. Wir dulden keine Inhalte, die den Menschenschmuggel fördern", erklärte das Social-Media-Unternehmen. "Wir arbeiten eng mit den britischen Strafverfolgungsbehörden und Partnern aus der Branche zusammen, um solche Inhalte zu finden und zu entfernen, und beteiligen uns an dem gemeinsamen Aktionsplan mit der National Crime Agency, um die Einwanderungskriminalität im Internet zu bekämpfen." Die betroffenen Accounts wurden von der Plattform entfernt.
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bos/rad/news.de