Corona- und Grippewelle: Rückkehr zur Maskenpflicht? Spanien will Pandemie-Maßnahme wieder einführen
Aufgrund der zunehmenden Grippe- und Coronafälle will Spanien Masken zurückbringen. Das Gesundheitsministerium plant neue Regelungen. Demnach sollen die Schutzmaßnahmen in Hochrisikobereichen greifen, um die Infektionen einzudämmen.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Corona- und Grippefälle nehmen zu. Spanien plant Rückkehr der Masken.
- In Kliniken oder Pflegeeinrichtungen sollen künftig zum Schutz vor Ansteckungen, Masken getragen werden.
- Spanien treibt seine Impfkampagne voran.
Spanien greift angesichts einer massiven Welle von Grippe- und Coronafällen nach Medienberichten zu Maßnahmen aus der Corona-Pandemie zurück. Das Gesundheitsministerium hat landesweit Alarm geschlagen und beriet darüber, die Maskenpflicht zurückzubringen. Das Ministerium arbeitet gemeinsam mit den Regionalregierungen an einem koordinierten Vorgehen, um Infektionen einzudämmen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Grippe- und Coronawelle: Spanien will Masken zurückbringen
Das Gesundheitsministerium plant die Einführung eines landesweiten Protokolls, das für alle 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens gelten soll, berichtet der "Daily Star". Mónica García betonte, dass sich die lokalen Gemeinschaften zur Umsetzung der neuen Regelungen verpflichtet hätten. Die Vorschriften werden zwar standardisiert, doch können die einzelnen Regionen die Maßnahmen an ihre jeweilige Situation anpassen. Entscheidend dafür sind die lokalen Infektionsraten, die Belegung der Krankenhäuser sowie die Grippe-Inzidenz. Einige Regionen haben bereits vorgelegt: Aragón und Andalusien empfehlen oder verlangen schon jetzt das Tragen von Masken in Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Die Behörden betonen, dass die Maßnahmen vorbeugend seien und darauf abzielen, den Druck auf die bereits belasteten Krankenhäuser zu verringern.
Rückkehr der Maskenpflicht in Hochrisikobereichen
Nach den neuen Richtlinien sollen Patienten, Besucher und medizinisches Personal in Krankenhäusern, Hausarztpraxen sowie Pflegeeinrichtungen in Hochrisikogebieten künftig Masken tragen. Besondere Priorität genießen dabei Einrichtungen, die immungeschwächte Patienten behandeln, sowie Seniorenheime – hier besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe.
Außerhalb des Gesundheitswesens bleibt das Tragen von Masken freiwillig, wird jedoch dringend empfohlen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Symptomen, ältere Personen und chronisch Kranke. Eine Pflicht außerhalb medizinischer Einrichtungen tritt nur in Kraft, wenn die lokalen Behörden ihre Warnstufe erhöhen.
Schutz vor Corona und Influenza: Spanien will Kliniken entlasten
Parallel zur Maskenmaßnahme treibt Spanien seine Grippeimpfkampagne voran. Besonders ältere Menschen, Beschäftigte im Gesundheitswesen sowie Personen mit Vorerkrankungen werden aufgerufen, sich schnellstmöglich impfen zu lassen. Die Gesundheitsbehörden sehen in der Kombination aus Impfung, Maskentragen, gründlicher Handhygiene und ausreichender Belüftung den wirksamsten Schutz. Diese Maßnahmen sollen Ansteckungen reduzieren, Krankenhauseinweisungen verhindern und schwere Verläufe eindämmen. Wer krank ist, sollte zudem unbedingt zu Hause bleiben. Das Ministerium hofft, durch frühzeitiges Handeln eine Überlastung der Kliniken zu vermeiden. Das landesweite Protokoll ist flexibel gestaltet – je nach Entwicklung können Maßnahmen verschärft oder gelockert werden.
EU-Behörde rechnet mit schwerer Grippewelle
In Europa begann die Grippe-Saison bereits früh, das teiltedie EU-Gesundheitsbehörde ECDC (Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten) bereits Ende November mit. Im Europäischen Wirtschaftsraum - EU mit Liechtenstein, Island und Norwegen - gebe es einen etwa drei bis vier Wochen früheren Anstieg von Influenzafällen als in den beiden vergangenen Grippe-Saisons. Aus der Risikobewertung ging hervor, dass eine neu aufgetauchte Influenza-Variante, A(H3N2) der Subklade K, die derzeitige Virusverbreitung vorantreibt. Während die Auswirkungen der bevorstehenden Grippe-Saison auf das Gesundheitswesen noch unsicher seien, bereite sich die EU-Behörde auf eine schwerere Grippewelle in Europa als in den vergangenen Jahren vor, hieß es.
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bos/ife/news.de/dpa/stg
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