Weihnachtsmärkte in Gefahr: "Polizei überhaupt nicht vorbereitet!" Experte fürchtet neue Bedrohung
Deutschlands Weihnachtsmärkte stehen unter Hochspannung: Die Mehrheit der Bevölkerung fürchtet Anschläge und Experten warnen vor einer völlig neuen Gefahr, auf die Polizei und Bundeswehr kaum vorbereitet sind.
Erstellt von Anika Bube - Uhr
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- Terrorforscher Neumann warnt: Drohnenangriffe auf Weihnachtsmärkte könnten jederzeit möglich sein.
- Polizei und Bundeswehr seien laut Experten "überhaupt nicht vorbereitet" – klassische Schutzkonzepte greifen kaum.
- Hohe Sicherheitsauflagen führen zu Absagen traditioneller Weihnachtsmärkte, besonders in kleineren Gemeinden.
Die Mehrheit der Deutschen hat Angst vor möglichen Anschlägen auf Weihnachtsmärkten. Die Politik reagiert mit verschärften Schutzkonzepten. Ein Sicherheitsexperte warnt vor einer neuen Bedrohung, auf die Polizei und Bundeswehr nicht vorbereitet sind.
Neue Angst vor Weihnachten: Drohnen als mögliche Terrorwaffe?
Terrorismusforscher Peter Neumann schlägt Alarm. Drohnenangriffe auf Weihnachtsmärkte seien eine neue Bedrohung. "Wir haben erschreckt feststellen müssen, dass die Polizei und die Bundeswehr darauf überhaupt nicht vorbereitet sind", warnte er im Gespräch mit "t-online". Die Gefahr ist real. In den vergangenen Monaten häuften sich Drohnensichtungen im Nato-Luftraum, auch über Deutschland. Der Münchner Flughafen musste im Oktober wegen unbekannter Flugobjekte vorübergehend den Betrieb einstellen.
Neumann sieht kaum Möglichkeiten für einen wirksamen Schutz. Es sei praktisch ausgeschlossen, sämtliche Weihnachtsmärkte gegen Angriffe aus der Luft abzusichern. Auch der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Jochen Kopelke fordert dringend eine "effektive Drohnenabwehr" für Großveranstaltungen. Die traditionellen Sicherheitskonzepte greifen bei dieser Bedrohung nicht. Während Autoattacken durch Absperrungen erschwert werden, bleiben Weihnachtsmärkte von oben verwundbar.
Weihnachtsmarkt gestrichen: 17.500 Euro Sicherheitskosten zu viel
Die verschärften Schutzmaßnahmen sprengen vielerorts bereits die Budgets. In Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis fällt der Weihnachtsmarkt dieses Jahr aus - die 26.000-Einwohner-Gemeinde kann die Sicherheitsauflagen nicht finanzieren. "Die Sicherheitskosten von 17.500 Euro für vier Veranstaltungen, unter anderem für Stadtfest und Weihnachtsmarkt, die wir im Jahr durchführen, waren für uns zu viel", erklärte Andreas Koschmann vom örtlichen Heimatverein der "Bild"-Zeitung. Die Vorschriften verlangen wassergefüllte Container an Zufahrten, Betonbarrieren und zusätzliches Sicherheitspersonal. "Das alles konnten wir nicht mehr stemmen und die Stadt wollte diese Kosten nicht übernehmen", so Koschmann weiter.
Overath steht nicht allein da. Bundesweit müssen kleinere Gemeinden zwischen Tradition und Sicherheit abwägen - und entscheiden sich zunehmend gegen ihre Weihnachtsmärkte.
Messerangriffe bleiben unberechenbare Gefahr
Trotz verschärfter Kontrollen sehen Experten weitere Risiken. Terrorismusforscher Neumann hält Fahrzeugattacken durch die verstärkten Absperrungen zwar für erschwert, warnt aber vor anderen Szenarien. "Einzelne Typen, die auf den Weihnachtsmarkt gehen und versuchen, Menschen abzustechen", nannte er als realistische Bedrohung im Interview mit "t-online".
Die Standardmaßnahmen umfassen Straßensperren an Zufahrten, verstärkte Polizeipräsenz und private Sicherheitsdienste. Seit dem 31. Oktober 2024 gilt zudem ein generelles Waffenverbot bei öffentlichen Veranstaltungen. Doch Verbote allein bieten keinen absoluten Schutz. Immer wieder ignorieren Einzeltäter solche Vorschriften. Die Behörden stehen vor der Herausforderung, zwischen sichtbarer Sicherheit und der gewünschten festlichen Atmosphäre zu balancieren.
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bua/sfx/news.de
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