Vogelgrippe trifft Geflügelbranche hart: Preisschock kurz vor Weihnachten
Die Vogelgrippe sorgt kurz vor Weihnachten für Engpässe und Preisschocks bei Gänsen und Enten. Deutsche Geflügelbetriebe kämpfen mit Handelsverboten, Verlusten und wachsendem Druck durch die Seuche.
Erstellt von Mia Lada-Klein - Uhr
Suche
- Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus
- Preise für Weihnachtsgänse steigen deutlich
- Betriebe stehen wegen Handelsverboten und Verlusten unter Druck
Die Vogelgrippe breitet sich in Deutschland weiter aus und sorgt für steigende Preise bei Gänsen und Enten. Besonders betroffen sind Betriebe, die die traditionellen Festtagsgerichte liefern. Strenge Hygieneregeln bieten nicht immer Schutz, sodass Produzenten mit Einschränkungen im Handel und Produktionsausfällen rechnen müssen.
Preise für Weihnachtsgänse steigen deutlich
Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, nennt "Bild" zufolge aktuelle Marktpreise: Frische deutsche Gänse kosten zwischen 20 Euro pro Kilo, Tiefkühlware rund 15 Euro. Importierte Gänse aus Polen oder Ungarn liegen bei 11 bis 12 Euro pro Kilo. Für Verbraucher bedeutet das: Eine ganze Gans kann je nach Gewicht und Qualität zwischen 30 und 130 Euro kosten, Tiefkühlware liegt über 17 Euro.
Lorenz Eskildsen vom Bundesverband der Geflügelwirtschaft warnt: "Bei Gänsen aus Freilandhaltung kann es zu knapperen Beständen und höheren Preisen kommen." Besonders Bio-Gänse oder Bio-Enten aus Deutschland dürften teurer werden.
Belastung für Betriebe und Familien
Die Situation für Geflügelhalter ist angespannt. Jede neue Infektion kann das Aus für den Betrieb bedeuten. "Jeder einzelne Fall ist eine emotionale Belastung für die Familien", so Eskildsen. Bei einem Vogelgrippe-Fall in der Nähe eines Betriebs müssen Tiere sofort isoliert und Kadaver von Freiwilligen in Schutzanzügen beseitigt werden. Produktion und Handel stehen dann still, Einnahmen gehen verloren.
Landrat Ralf Reinhardt aus Ostprignitz-Ruppin, einer stark betroffenen Region, erklärt: "Produzenten haben Handelsverbote erhalten. Eier und Fleisch dürfen nicht verkauft werden. Das wirkt sich auf die Preise aus."
Unsichere Aussichten für die Geflügelwirtschaft
Neben finanziellen Problemen droht auch eine Veränderung im Status der Tiere: Werden Hühner und Gänse in Ställen gehalten, gelten sie nicht mehr als Freilandhaltung. Christa Kühn vom Friedrich-Loeffler-Institut betont die Verantwortung der Betriebe: "Wie sich die Welle weiterentwickelt, ist unklar. Ob es sich einpendelt oder exponentiell steigt, bleibt abzuwarten."
Die Kombination aus steigenden Preisen, Produktionsstopps und strengeren Sicherheitsvorschriften stellt die deutsche Geflügelwirtschaft in der Weihnachtszeit vor erhebliche Herausforderungen.
Mehr News zu aktuellen Themen finden Sie hier:
- Auto fliegt von Brücke in Mittellandkanal – Drei Tote, zwei Schwerverletzte
- Minister Rainer: Vogelgrippefälle steigen schnell
- Zwei Einsätze innerhalb von 30 Minuten - verrauchter Treppenraum in Mehrparteienhaus!
- Weißes Haus in der Kritik – Spottbilder über Ex-Präsidenten entsetzen das Netz
- Geburtstag mit Glamour, Glitzer und reichlich Haut
mlk/news.de
Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.