Rebecca Reusch: Ermittlungen unerwartet gestört: Kindheitsorte des Schwagers untersucht

Seit fast sieben Jahren gilt Rebecca Reusch als vermisst. Nun hat die Polizei die Suche wieder aufgenommen. Das Haus der Großeltern des Schwagers, die gesamte Nachbarschaft und weitere Orte werden durchkämmt. Was man bisher weiß.

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Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin-Neukölln sucht die Polizei auf einem Grundstück in Brandenburg nach Beweismitteln. (Foto) Suche
Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin-Neukölln sucht die Polizei auf einem Grundstück in Brandenburg nach Beweismitteln. Bild: dpa/Christophe Gateau
  • Neue Untersuchungen im Vermissten-Fall Rebecca Reusch
  • Kindheitsorte des Schwagers werden untersucht
  • Nachbarn äußern sich nach Polizei-Durchsuchung wegen Rebecca
  • Hobby-Ermittler:innen behindern Polizei-Arbeit - Staatsanwalt warnt

Es sieben Jahre her, als der Fall Rebecca Reusch erstmals für Aufmerksamkeit sorgte. Die Schülerin wurde als vermisst gemeldet, als sie nicht zur Schule erschien. Als dringend tatverdächtig galt lange der Schwager des Mädchens. Trotz mehrmaliger Festnahmen konnte man jedoch bisher keine Beweise finden, die ihn in Zusammenhang mit dem vermissten Mädchen bringen - bisher. Nun hat die Polizei die Ermittlungen wieder intensiviert und folgt allem Anschein nach einer heißen Spur.

Fall Rebecca Reusch - neue Hausdurchsuchungen in Brandenburg

Beamt:innen untersuchten am Montag ein Grundstück im brandenburgischen Lindenberg. Laut "Bild"-Zeitung sollen hier bis 2005 die Großeltern des Hauptverdächtigen Schwagers gelebt haben. Nur einen Tag später erfolgt nun eine weitere Hausdurchsuchung im brandenburgischen Herzberg, keine drei Minuten vom Haus der Großeltern entfernt. Wie die "Bild"-Zeitung aus internen Ermittlungskreisen wissen will, gehen die Beamt:innen gezielt Orte ab, die sich mit der Kindheit des Verdächtigen in Verbindung bringen lassen.

"Wir können nicht ausschließen, dass Rebecca auf dem Grundstück vergraben wurde"

Staatsanwalt Michael Petzold erklärte gegenüber der "Berliner Zeitung"noch am Montag: "Wir können nicht ausschließen, dass Rebecca auf dem Grundstück vergraben wurde." Bisher blieb die intensive Suche erfolglos. Doch die Ermittlungen dauern weiter an. Es sei erst der Auftakt gewesen, "Beweismittel zu finden", so der Staatsanwalt gegenüber der Presse.

Nachbarn werden wegen vermisster Rebecca Reusch befragt

Auch die Anwohner:innen in den Orten Lindenberg und Herzberg werden befragt. Eine ehemalige Nachbarin (30) erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Das hier ist ein Dorf. Hier kriegt jeder alles mit. Da kann man nicht unbemerkt was vergraben." Ob nicht vielleicht doch jemand etwas bemerkt haben könnte, will die Polizei nun herausfinden.

Polizei nimmt Kindheit des verdächtigen Schwagers im Fall Rebecca ins Visier

Gegenüber der "Bild" erklärte Staatsanwalt Petzold:Gegenstand der Ermittlungen sind auch die Kindheit des Verdächtigen und Orte, an denen er sich im Laufe seines Lebens länger aufgehalten hat."

In der Vergangenheit wurden bereits mehrfach Umgebung und Waldstücke von der Polizei abgesucht. Am Dienstag durchkämmten Ermittler:innen ein großes Kiefernwaldstück nahe Ragow mit Spürhunden. 

Neue Suche im Fall Rebecca aus Berlin: Warum ausgerechnet jetzt?

Warum die Polizei ausgerechnet jetzt die Suche in dem Ausmaß wieder aufgenommen hat, ist bisher unklar. Die Staatsanwaltschaft verwies lediglich darauf, dass es neue Erkenntnisse aus den laufenden Ermittlungen gibt. Welche das sind, ist bisher nicht bekannt. 

Suche nach Hinweisen im Vermisstenfall durch Hobby-Detektive gestört

Die groß angelegte Suche der vergangenen Tage sorgte für viel Aufregung. Der Fall der vermissten Rebecca beschäftigt seit Jahren die Öffentlichkeit. Wie unter anderem die "Welt" berichtet, sollen nun sogar Hobby-Detektive die Ermittlungen behindern. Staatsanwalt Michael Petzold warnt gegenüber der "Deutschen Presseagentur" davor, dass Hobby-Ermittler:innen möglicherweise Beweise vernichten und durch das Stören der Polizei-Arbeit selbst Straftaten begehen könnten.

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