Tödliches Gondelunglück in Horb am Neckar: 3 Arbeiter abgestürzt - erste Hinweise zur Unfallursache
Auf der Neckartalbrücke spielten sich tragische Szenen ab: Drei Arbeiter stürzten in einer Gondel in den Tod und starben. Zu dem tödlichen Arbeitsunfall kam es offenbar, weil ein Seil riss.
Erstellt von Sabrina Böhme - Uhr
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- Tödlicher Arbeitsunfall in Baden-Württemberg
- 3 Arbeiter stürzen auf Neckartalbrücke in den Tod
- Seil gerissen
Auf der Neckartalbrücke B32 in Horb am Neckar in Baden-Württemberg ereignete sich ein schrecklicher Arbeitsunfall. Drei Arbeiter stürzten am Dienstag (20. Mai 2025) in einer Gondel in den Tod. Das teilte die Polizei in Pforzheim mit. Zuvor hatte der "Schwarzwälder Bote" berichtet.Im Zusammenhang mit dem tödlichen Gondelabsturz gibt es erste Hinweise auf die Ursache des Unglücks. Demnach könnte sich das Stahlseil, an dem die Gondel befestigt war, auf dem Weg nach oben in querlaufenden Drahtseilen verfangen haben und deshalb gerissen sein. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Zuvor sprach ein Sprecher der Polizei bereits
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Gondel stürzt in Baden-Württemberg ab: 3 Arbeiter gestorben
Die Arbeitsgondel, in der sich die drei Arbeiter befanden, war an einem Kran befestigt. Laut einem Polizeisprecher habe sich die Gondel vom Kran gelöst. Wie dies genau passierte, werde jetzt untersucht. "Wir erheben alle subjektiven und objektiven Beweismittel, um zu klären, weshalb es zu diesem Unfall kam", sagte Polizeisprecher Benjamin Koch. In Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft werde auch ein Gutachter herangezogen. In die Ermittlungen sei auch die Kriminalpolizei involviert.
Überladen war die Gondel bisherigen Erkenntnissen der Polizei zufolge nicht. Es handele sich um eine Personentransportgondel. "Die Nutzung durch drei Personen entsprach den Vorgaben", sagte ein Polizeisprecher. Weitere Details - etwa für wieviele Personen insgesamt die Gondel ausgelegt war - wurden nicht genannt. Laut Staatsanwaltschaft wurde der Unglücksort inzwischen freigegeben. Aller Spuren seien gesichert worden.
Die Bauarbeiter waren nach Angaben der Feuerwehr beim Eintreffen der Einsatzkräfte bereits nicht mehr am Leben. "Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden", sagte der Sprecher der Feuerwehr in Horb am Neckar, Jan Straub. Er sagte, die Gondel mit den Arbeitern sei aus "großer Höhe" abgestürzt. Die Brückenbaustelle sei zwischen 40 und 100 Meter hoch.
Die Feuerwehr sei um 12.32 Uhr alarmiert worden, berichtete der Sprecher. Die Feuerwehr sei mit sieben Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften vor Ort gewesen. Der Einsatz sei aber mittlerweile abgeschlossen. Auch der Rettungsdienst und ein Hubschrauber seien vor Ort gewesen. Man habe die auf der Baustelle anwesenden Personen versammelt und von der Unfallstelle fortgebracht. Sie seien von der psychosozialen Notfallversorgung betreut worden. "Um die Mittagszeit werden schon einige mitbekommen habe, dass da was passiert ist", sagte der Sprecher.
Die beim Absturz einer Gondel im baden-württembergischen Horb am Neckar ums Leben gekommenen drei Bauarbeiter waren nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft zwischen 40 und 46 Jahre alt.
Große Betroffenheit nach tragischem Arbeitsunfall
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), erklärte im Namen der Landesregierung seine tiefe Betroffenheit nach dem tragischen Unfall auf der Baustelle. "Es macht uns tief betroffen, dass heute drei Menschen bei einem furchtbaren Unfall ums Leben gekommen sind. Das ist einer der schwersten Arbeitsunfälle, den es je auf einer Straßenbaustelle im Land gegeben hat", erklärten Hermann, Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder, Landrat Klaus Michael Rückert und Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger in einer gemeinsamen Erklärung.
Die Tragik sei schwer zu fassen. "Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer. Wir danken den Rettungskräften für ihren Einsatz. Aufzuklären, wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist jetzt Aufgabe der Ermittlungskräfte." Rosenberger war direkt nach dem Unglück vor Ort. Der Verkehrsminister möchte zusammen mit der Regierungspräsidentin am Mittwoch an der Unglücksstelle der Opfer gedenken.
Brücke soll bis zu 90 Meter hoch werden
Die Hochbrücke, auf deren Baustelle die Bauarbeiter abstürzten, soll künftig den Verkehr auf der Bundesstraße 32 über das Neckartal führen. Bisher führt die Bundesstraße ins Tal hinunter und durch die Innenstadt von Horb. Die Brücke soll nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe 2.100 Meter lang werden und bis zu 90 Meter hoch sein. Die Verkehrsfreigabe war demnach bis voraussichtlich 2028 geplant.
Horb am Neckar liegt rund 50 Kilometer südlich der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart im Landkreis Freudenstadt. Die Stadt hatte 2023 rund 25.700 Einwohner.
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bos/news.de/dpa
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